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209 - Die fliegende Stadt

209 - Die fliegende Stadt

Titel: 209 - Die fliegende Stadt
Autoren: Susan Schwartz und Jana Paradigi
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gerissen hatte, wie eine Peitsche knallen.
    Mit dem letzen Kleidungsstück, das er vom Körper streifte, ging er auf alle Viere und rieb sich an den Beinen seiner Herrin.
    Ihre Hand griff in sein Haar; sie zerrte ihn daran hoch, so rabiat, dass Hau Mikh die Tränen in die Augen schossen.
    Gleichzeitig fühlte er die Erregung, spürte die Hitze und gab sich dem Rasen seines Herzschlags hin. Die Paarungshatz hatte begonnen.
    Mal willig, mal widerspenstig bot er sich dar, steckte ein und teilte aus. Ein Kampf, bei dem Blessuren normal und ernstliche Verletzungen möglich waren.
    Als er keuchend über ihr lag und sich ihre Fingernägel tief in seinen Rücken gruben, übermannten ihn die Gefühle. So wunderbar, traumhaft schön und erfüllend war diese Frau.
    Nichts hatte er je mehr begehrt – von seinem Überleben mal abgesehen.
    »Lass mich dir ein neues Kind machen«, hauchte er atemlos.
    »Es soll ein Zeichen unserer Verbundenheit sein.«
    Kaum hatte er es ausgesprochen, da packte Crella ihn erbarmungslos an der Kehle. »Du weißt genau, dass dafür nur noch einer in Frage kommt«, fauchte sie nah vor seinem Gesicht.
    Dann stieß sie ihn von sich. Er flog rückwärts und knallte auf die harten Bodenbretter. Erst der Rücken, danach der Hinterkopf. Betäubender Schmerz überall.
    Die Mistress warf sich das Albinofell um. »Wie kannst du es wagen, diese Ungeheuerlichkeit auch nur zu denken! Hast du Asperginas Prophezeiung denn nicht gehört? Hat dein kleines egeetisches Sklavenhirn es nicht verstanden? Dann will ich dein Gedächtnis auffrischen!«
    Sie schleifte ihn an den Haaren durch das Zimmer, hin zu dem Schrein, der gegenüber dem Bett an der Wand stand. Mit verschwommenem Blick verfolgte Hau Mikh, wie sie eine Schale mit in Blut getauchten weißen Hühnerfedern beiseite stellte, ein Dutzend verschiedener Fetischfiguren an den Rand schob und auf das große Pergament deutete, das hinter einer Reihe Kerzen und Räucherstäbchen an der Wand hing.
    »Ihm allein schenke ich meine Leibesfrucht«, sagte Crella Dvill, während sie versonnen die Darstellung eines weißen Kriegers zwischen tanzenden Schwarzen betrachtete.
    »Orzowei, der Auserwählte, wird zu mir kommen. Diese Botschaft ist der Beweis. Manifestierte Worte von Mawu, dem Größten und Mächtigsten unter den Göttern.« Sie strich liebevoll über die gedruckten Buchstaben.
    Hau Mikh wollte sich aufrichten, aber Crella trat ihm in die Seite, dass er erneut zu Boden sank und wimmerte. »Diesmal bist du zu weit gegangen.«
    Da erklang ein schleifendes Geräusch. Jemand öffnete die Tür zu Crellas Schlafgemach. Hau Mikh atmete auf. Doch als dieser Jemand zu sprechen begann, gefror seine Erleichterung zu eisiger Angst. Aspergina!
    Behängt mit Kauris-Ketten, Hühnerkrallen und allerlei Gri-Gris trat sie an Crellas Seite. Ihre Augen glänzten vor Entzücken über Hau Mikhs demütige Position. Als sie zu sprechen begann, wirkte ihr Mund wie ein sich windendes, fleischiges Lebewesen, das sich von Boshaftigkeit ernährte.
    »Was willst du?«, blaffte die Mistress die Priesterin an.
    Doch es war mehr eine beleidigte denn wütende Frage.
    »Ich wandle im Schatten des großen Mawu. Er hat mich zu dir geführt, um seine Forderungen an dich zu überbringen.«
    Die Mamissi deutete mit ihrem Fetisch-Zepter auf Hau Mikh.
    »Lösche diesen Parasiten aus. Schneide die Eiterbeule aus deinem Fleisch und biete sie dem großen Schöpfergott dar. Ihn dürstet nach einem Blutopfer!«
    Ein Zittern lief durch den Körper der Mistress und säte Gänsehaut. War es ein Schauer der Lust oder der Abscheu?
    Hau Mikh hielt den Atem an.
    Vorsichtig setzte Crella das Abbild des Auserwählten wieder an seinen Platz und griff nach dem Ritualdolch – Teil der Grundausstattung eines jeden Voodoo-Schreins.
    »Gut so, gut!«, säuselte die Priesterin und ließ die Muscheln ihrer Ketten rasseln.
    Starr vor Angst lag Hau Mikh da. Er wehrte sich nicht, blickte sie nur flehend an, als sie die schmale Klinge an seine Kehle setzte.
    ***
    Am Ende war es Jakk Son selbst, der das Argument für Matthews Überleben fand. Matt war zwar kein Albino, aber immerhin blond und eindeutig von hellerer Haut als alles sonst, was in diesen Breitengraden herumlief. Außerdem schien dem Safaariman die Aussicht auf ein paar anregende Gespräche mit ihm zu gefallen – kein Wunder bei den wortkargen Schergen, die ihm zu Diensten waren.
    Während Rulfan irgendwo im weitläufigen Gebäudekomplex der Ranch medizinisch behandelt
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