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2073 - Welt der Kralasenen

Titel: 2073 - Welt der Kralasenen
Autoren: Unbekannt
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nicht ab. Eine ganze Weile stand er mit ausgestreckter Waffe da. Dann senkte er den Waffenarm langsam und steckte den Kombistrahler weg.
    Als er sich zu Rhodan und den anderen umwandte, waren alle Gefühlsregungen von ihm abgefallen, sein Gesicht wirkte wieder bar jeglicher Emotionen. Nur die Backenmuskeln waren noch angespannt, sein Blick eisig.
    Der Imperator sagte mit gewohnt fester Stimme: „Es wäre falsch, diesen Roboter aus einer Laune heraus zu zerstrahlen. Man konnte vielleicht noch Verwendung für ihn haben."
    „Das ist eine weise Entscheidung", sagte Perry Rhodan aufatmend.
     
    3.
     
    Die Welt der Kralasenen war nicht seine Welt. Sie waren geschulte, unbarmherzige Kämpfer, die in den subplanetaren Trainingsgründen von Trumschvaar die denkbar beste Ausbildung genossen, um die Feinde ihres Begam bis zur Selbstaufgabe jagen zu können. Der Bekümmerte Kucurrt diente Seiner Millionenäugigen Erhabenheit auf gänzlich andere Weise, obwohl er für ihn ebenfalls jederzeit sein Leben opfern würde.
    Aber in erster Linie war er dazu da, für das Wohlergehen seines Tai Moas zu sorgen, ihm alle Wünsche aus der Seele zu lesen und ihm jederzeit zur Hand zu gehen. Das durfte er leider viel zu selten. In den zwölf Jahren, die Kucurrt nun in Burg Tin Tissmany die Gemächer Seiner Millionenäugigen Erhabenheit betreute, nur ganze zwei Mal.
    Das verhalf ihm zu viel Freizeit, die er nur teilweise damit ausfüllen konnte, die Gemächer des Imperators zu pflegen. Den Großteil davon nutzte er, sich mit den Gegebenheiten der Kralasenenwelt vertraut zu machen. Auch wenn er keinen Zugang zu den Mitgliedern dieser auf Infiltration und Untergrundkampf spezialisierten Eliteeinheit fand, so wollte er zumindest wissen, wie sie lebten und wie sie dachten. Fehler! Unbekanntes Schalterargument.
    Die meisten waren so ähnlich veranlagt wie Vogus ter Morgur, besaßen eigentlich keine Gefühlswelt. Sie hatten keine persönlichen Bedürfnisse, kannten keine privaten Nöte und Sorgen. Ihr Denken und Trachten war einzig darauf ausgerichtet, ihre Pflicht gegenüber dem Imperium und ihrem Begam - so lautete der militärische Rang des Imperators - bestens zu erfüllen. Sie waren alle verhärtet, innerlich verroht und unnahbar. Sie kannten keine Freundschaften untereinander, aber sie bildeten eine Gemeinschaft, in der jeder für jeden da war und alle für den Imperator von Arkon.
    Kucurrt war einmal Zeuge geworden, wie ein Kralasene bei der Bewältigung eines Problems versagt hatte. Bevor er sich diskret zurückziehen konnte, hatte ihn der Kralasene jedoch entdeckt. Als sich ihre Blicke kreuzten, schloß Kucurrt bereits mit seinem Leben ab. Doch das wilde Feuer der Mordlust flammte nur kurz in den Augen des Bluthundes auf, dann hatte sich dieser abgewandt und wollte sich davonmachen.
    Kucurrt war ihm nachgeeilt. Er hatte dem anderen hoch und heilig versichert, daß er Stillschweigen über den Vorfall bewahren wolle. „Wir könnten Freundschaft schließen", hatte er ihm angeboten.
    Aber der Kralasene dankte ihm das, indem er ihn mit einer kunstvollen Kampfschlagkombination niederstreckte. Und weg war er.
    Am nächsten Tag ließ Colteyn on Jartis den Bekümmerten Kucurrt zu sich rufen. Der Kommandant der Festung behandelte ihn stets mit distanzierter Höflichkeit, er achtete seine Stellung. Diesmal kehrte er jedoch den De-Keon'athor hervor, war ganz Dreisonnenträger. „Man hat mir mitgeteilt, daß du es warst, der Rimgord als letzter gesehen hat", sagte er. „Was kannst du mir darüber sagen, Kucurrt?"
    „Wieso als letzter, Erlauchter?" erkundigte sich Kucurrt unbehaglich. „Weil Rimgord bei einem Unfall ums Leben gekommen ist. Er geriet an einem Energieverteiler in den Stromkreis und wurde getötet. Was kannst du mir also über deine Begegnung mit ihm sagen?"
    Da Rimgord nicht mehr am Laben war, fühlte sich Kucurrt ihm nicht mehr verpflichtet und entschloß sich für die Wahrheit. „Ich war, wie so oft, gerade in den Trainingsgründen unterwegs, um die Kralasenen bei ihren Kampfübungen zu bewundern", erzählte der Bekümmerte Kucurrt. „Da entdeckte ich Rimgord beim Kampf gegen ein robotisches Echsenwesen. Ich verschaffte mir im Beobachtungsraum einen Überblick und sah, wie die beiden einander im Labyrinth-Kubus jagten. Es war unschwer zu erkennen, daß die Robotechse Rimgord in allen Belangen überlegen war. Vermutlich hatte er ungewollt einen zu hohen Schwierigkeitsgrad programmiert. Jedenfalls wurde er zum Gejagten. Der Robot
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