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2065 - Mission Hundertsonnenwelt

Titel: 2065 - Mission Hundertsonnenwelt
Autoren: Unbekannt
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nicht ansprechbar. Und überhaupt: Woher wollte er wissen, wer der Übeltäter gewesen war - oder waren es gar mehrere gewesen?
    Bruno zog sich ins Haus zurück, in den Gemeinschaftsraum. Und dort „saßen" zu seiner Überraschung schon Quost und Cassim. Sie machten einen relativ erholten Eindruck und hatten ihre Form stabilisiert. „Wart ihr es?" giftete Bruno sie an. „Habt ihr meine Fabrik heimgesucht? Cassim, dir Querkopf würde ich es schon ohne weiteres zutrauen." Cassim und Quost sahen sich mit ihren Stielaugen gegenseitig an. Dann sagte der Beschuldigte: „Überlege dir, was du sagst, Bruno! Ich weiß doch gar nicht, wo deine Fabrik steht. Keiner von uns weiß das."
    „Und das soll ich dir glauben? Nein, niemals. Einer von euch muss während der Fete dort gewesen sein. Oder einige. Die Verwüstungen sind nicht von allein entstanden."
    „Bruno ...", begann Quost. „Bruno, erinnere dich!" Der Technopionier winkte mit einem Pseudoarm ab. „Ich kann mich nicht erinnern, das ist es ja. Ein paar Tropfen Vurguzz würden meinem Gedächtnis auf die Sprünge helfen. Ich bin ..."
    „Du bist während der Feier plötzlich verschwunden, Bruno", wurde er von Quost unterbrochen. „Ich selbst habe dich wegrennen sehen. Das war, nachdem bekannt wurde, dass wir keinen Vurguzz mehr hatten. Du hast gesagt, dass du die restlos geplünderten Vorräte schnell wieder auffüllen würdest, fast wörtlich. Und dann bist du verschwunden gewesen." Bruno starrte ihn ungläubig an. Sollte, das wahr sein? Sollte er in seinem Rausch zur Fabrik gelaufen sein? Es konnte stimmen. Nur er besaß den Schlüssel, und soweit er sich erinnerte, waren an der Tür keine Spuren von Gewalteinwirkung zu entdecken gewesen. Theoretisch war es also durchaus möglich, dass er...
    Nein, das konnte nicht sein. Er würde doch nicht seine eigene Anlage demolieren! „Alles Lüge!" rief er aus. „Ich bin sicher nur ein paar Mal um die Siedlung herumgelaufen, um meine überschüssige Energie loszuwerden."
    „Wenn du das meinst", sagte Cassim, „ist es ja gut. Hauptsache, du beschaffst neuen Vurguzz. Wie sieht es damit aus, eh?"
    „Hast du nicht zugehört?" fuhr Bruno ihn an. „Meine Fabrik ist zerstört!"
    „Dann baue sie wieder auf. Sollen wir dir dabei helfen?"
    „Das könnte euch so passen! Damit ihr erfahrt, wo sie ist. Nein, ich muss mir selbst etwas einfallen.1assen."
    „Aber wir brauchen Vurguzz", stöhnte Quost. „Ich fühle mich schon wieder so elend, dass ich fast nicht mehr leben möchte."
    „Wem sagst du das?" seufzte Cassim. Bruno richtete sich so hoch auf wie möglich. „Ich gebe nicht auf", verkündete er. „Ich werde euch neuen Vurguzz bringen, und wenn es mich zehn terranische Tage kostet."
    „Bis dahin sind wir tot", jammerte Cassim. „Ich werdet nicht sterben, das ist ein Befehl! Ihr werdet durchhalten, bis ich mit neuem Vurguzz zurück bin."
    Damit verließ Bruno das Haus. Draußen fiel ihm ein, dass er wieder Träger brauchen würde, die den neuen Vurguzz in Wannenform transportieren mussten. Und das wiederum brachte ihn auf die drei Matten-Willys, die ihm bereits als Trägerwannen gedient hatten. Sie wussten, wo seine Fabrik war! Bruno betrat das Haus, in welchem sie untergebracht waren, und fand sie nach wie vor im Koma liegend vor. Die drei kamen als Einbrecher nicht in Frage. Bruno wehrte sich immer noch gegen den Gedanken, aber alles sprach dafür, dass tatsächlich er selbst es gewesen war, der beim betrunkenen Versuch, die Maschine in Gang zu bringen, seine Anlage selbst zerstört hatte. Die Bottiche hatte er umgekippt, die Regale hatte er ausgeräumt - wohl in seinem rasenden Zorn darüber, dass seine Versuche alle fehlschlugen.
    Der genialste aller Matten-Willys konnte es drehen und wenden, wie er wollte: Am Ende blieb doch immer diese niederschmetternde Erkenntnis. Er musste seinen Artgenossen Abbitte leisten - in Gedanken jedenfalls. Aber das war nichts, was einen Bruno aufzuhalten vermochte. Er musste sich eben eine neue Einspritzpumpe besorgen. Wo eine gewesen war, sollte es auch eine zweite geben. Und wo er sich die holen konnte, das wusste er ja...
    Auch diesmal war Brunos Zeit rekordverdächtig. Er war ununterbrochen gelaufen, und nun stand er vor der Riesenbaustelle der Posbis, völlig ausgelaugt. Bruno musste sich erst einmal hinter einem Container flach machen und für einige Minuten ausruhen, neue Kraft tanken. Er hatte sich zweifellos zuviel zugemutet nach der wüsten Feier und dem unglaublichen
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