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2012 - Folge 10 - Im Bann der Loge

2012 - Folge 10 - Im Bann der Loge

Titel: 2012 - Folge 10 - Im Bann der Loge
Autoren: Bastei
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musste er durchhalten und …
    Ein Schmatzen ließ ihn herumfahren.
    Der schwarze Glibber aus den Urinalen schob sich unablässig auf ihn zu. Was war das für ein Zeug? Unheimlich!
    Er rannte los, da warf der Säbelzahntiger den Kopf herum und knurrte ihn an.
    Das ist völlig unmöglich! , protestierte eine leise Stimme in seinem Hinterkopf. Zu leise, als dass er ihr Gehör schenkte.
    Auf einem Podest entdeckte er in einem Schaukasten eine schwertähnliche Waffe. An ihrer Klinge saßen hintereinander weitere Klingen. Sieht aus wie eine Kettensäge der Neandertaler. Ein irres Lachen stieg in ihm hoch, doch er konnte es unterdrücken.
    Mit dem Ellenbogen zerschlug er den Schaukasten, schnappte sich die Waffe und baute sich vor dem Säbelzahntiger auf. Das Vieh schnaubte und warf den Kopf hin und her. Sein Atem stank so widerwärtig, dass McDevonshire sich beinahe übergeben musste.
    Langsam tappte das Tier auf ihn zu. Knurrte.
    Schritt um Schritt wich der Commissioner zurück.
    Wieder ein Geräusch! Hinter ihm!
    Er zirkelte herum – und blickte in die hämisch verzogene Fratze eines Neandertalers. Die Keule hielt der Urzeitmensch zum Schlag erhoben.
    McDevonshire duckte sich weg. Gerade noch rechtzeitig.
    Jetzt stand er schon zwei Gegnern gegenüber.
    Doch damit nicht genug! Von der Decke der Halle dröhnte ihm ein schriller Schrei entgegen.
    Er sah hoch – und konnte sich im letzten Augenblick zu Boden werfen, bevor ein Flugsaurier ihn mit seinen scharfen Krallen aufschlitzte.
    Das packst du nicht, alter Mann! , wummerte Jorgensens Stimme durch den Raum.
    Der Sektionsleiter hatte recht. Ein Kampf war aussichtslos.
    Der Flugsaurier stieg in die Höhe, um einen weiteren Angriff zu fliegen. Der Säbelzahntiger kam auch immer näher. Speichel tropfte ihm aus dem Maul. Und der Neandertaler grinste ihn höhnisch an.
    McDevonshires Zähne begannen aufeinanderzuschlagen. Er kannte das Gefühl, Angst zu haben; das gehörte zu seinem Beruf dazu. Doch noch nie war die Angst so tief, so kreatürlich gewesen. Sie umschloss sein Herz und seinen Verstand mit eiskalten Klauen.
    Es gibt nur einen Ausweg! Nur eine Möglichkeit, dich davor zu retten, von den Bestien zerrissen zu werden, behauptete Jorgensen. Du musst dich selbst töten!
    Er hat recht, dachte McDevonshire. Die Widersinnigkeit der Argumentation fiel ihm nicht auf.
    Er hat recht.
    McDevonshire fiel auf die Knie, klemmte sich den Griff der altertümlichen Waffe zwischen die Beine und starrte von oben auf die Klingen herab.
    Er war bereit zu sterben.

    Hanahau folgte McDevonshire über den Müllcontainer durch die Toilette in den Ausstellungsraum des Museums. Eine tiefe Zufriedenheit erfüllte ihn. Er hatte es geschafft. Das Gift kreiste in McDevonshires Adern und würde ihn unvermeidlich in den Selbstmord treiben.
    Wenn er überhaupt so lange lebte und nicht wie Jorgensen schon vorher seinem Wahn zum Opfer fiel.
    Der Indio grinste. Er sah zu, wie der Commissioner ein Schwert an sich brachte und gegen imaginäre Feinde kämpfte. McDevonshire fuchtelte unbeholfen mit der Waffe herum, keuchte, ächzte.
    Und sank schließlich auf die Knie.
    Hanahau setzte sich in Bewegung. Es konnte nicht mehr lange dauern, bis er einer Leiche den Pfeil aus dem Nacken ziehen konnte. Einem Mann, der zweifellos Selbstmord begangen hatte.
    Der Mann in Weiß würde mit ihm zufrieden sein.

    Wie aus dem Nichts tauchte der Weiße in ihrer Mitte auf. Er strahlte große Zufriedenheit aus. Dazu hatte er auch allen Grund, denn solange sich die Weltuntergangs-Maschine in der Nähe des Petersplatzes mit Energie vollsog, reichte ihre Kraft aus, den angeblichen Kometen zur Erde zu holen.
    Pauahtun erhob sich und senkte den Kopf. Die anderen Logenmitglieder, die mit ihm vor dem Campingbus auf das Erscheinen ihres Herrn gewartet hatten, taten es ihm gleich.
    »Ich habe eine Spur zu Ericson gefunden«, sagte der Mann in Weiß, ohne sich mit Vorreden aufzuhalten. »Jemand suchte vor einigen Tagen im Internet nach genau den Wörterbüchern, die er bei seiner Flucht zurücklassen musste.«
    »Bist du sicher, Herr, dass es sich um Ericson handelt?«, fragte Pauahtun.
    »Vollkommen. Denn vom gleichen Rechner aus wurde eine Suche nach Diego de Landa vorgenommen.« Die Stimme des Weißen Mannes strahlte kalten Zorn aus, als er diesen Namen aussprach.
    »Ich werde ihn erledigen«, versprach Pauahtun.
    »Das wirst du nicht. Du wartest hier.« Der Mann in Weiß wandte sich Huracan zu. »Du fährst nach Rieti zu einem
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