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2004 - Im Bann der NACHT

Titel: 2004 - Im Bann der NACHT
Autoren: Unbekannt
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die Zyniker durchsetzen und unser Volk ins Unglück stürzen. Die Mom'Serimer brauchen einen Glauben, und den will ich ihnen geben."
    „Ich verstehe", sagte Garbam.
    „Wirklich?" fragte Crom. „Es würde mich freuen. Ich möchte dich als Freund und Berater behalten."
    Dann schwiegen sie. Der Stahlsarg mit dem alten Lord-Eunuchen wurde in die Konverterkammer bugsiert, und Asche wurde zu Asche für ein neues Leben.
    Und in dem Moment, als sich das Tor der Kammer schloß, geschah das Unfaßbare.
     
    *
     
    Überall, noch mitten in der Bestattung, flammten plötzlich Hologramme auf. Gleichzeitig heulte ein Alarm durch den Planetoiden. Crom war irritiert, aber dann sah er die Säule der Nacht und wie sich etwas in einem zeitlupenhaft erscheinenden Tempo daraus hervorschob.
    Ein riesenhaftes Objekt wurde von der Säule geradezu ausgeschieden. Es hatte die Form einer Hantel und driftete langsam in die NACHT hinein.
    Crom war vollkommen überrascht. Er wußte nicht, was er jetzt tun sollte. Er hatte die Bilder von den Raumschiffen der Mundänen und der Galaktischen Krone gesehen, aber das hier ließ sich keinem von beiden zuordnen.
    Nur eines wußte er: Es konnte sich auf jeden Fall um Gegner handeln, um eine Gefahr für ganz Nacht-Acht und die NACHT. Deshalb brach er kurzerhand die Bestattungszeremonie ab und begab sich auf schnellstem Weg nach Nacht-Acht 4, von wo aus die Offensiv- und Verteidigungsanlagen gesteuert wurden.
    Dort in der Zentrale des Planetoiden angekommen, hatte er bereits Daten vorliegen. Demnach war das fremde Objekt acht Kilometer lang.
    Crom fühlte sich hilflos. Es war sein zweiter Amtstag, und er besaß noch nicht die Erfahrung des alten Lord-Eunuchen - falls dieser jemals in eine solche Situation gekommen war. Aber davon hatte er nichts erwähnt.
    Handelte es sich bei dem Ankömmling um einen Freund oder Feind ESTARTUS? Wie fand er es heraus?
    „Was soll ich tun, Garbam?" fragte Crom seinen Berater. „Was soll ich nur tun?"
    Garbam zögerte mit einer Antwort.
    „Garbam! Hast du nicht gehört?"
    „Natürlich, Hoher Lord-Eunuch. Wir orten noch. Unsere Taster greifen nach dem fremden Schiff."
    „Und was sagen sie?"
    „Noch nichts Konkretes, Hoher Lord. Wir müssen weiter abwarten."
    Crom ballte die Fäuste. Zum erstenmal, viel früher als erwartet, sah er sich einer Situation gegenüber, die er meistern mußte. Hätte Yessim ihm jetzt zur Verfügung gestanden oder der alte Lord Eunuch!
    Aber so fühlte er die ganze Last der Verantwortung auf seinen Schultern und wußte nicht, wie er zu reagieren hatte.
    Waren es Freunde von ESTARTU, dann durfte er sie auf keinen Fall angreifen, sondern mußte sie willkommen heißen. Waren es Feinde, dann mußten sie eliminiert werden. Was war richtig und was falsch? Er verzweifelte fast.
    „Wir haben die Speicher unserer Computer nach Schiffen wie dieser Hantel durchforscht", sagte ein anderer Eunuch. „Das Ergebnis ist negativ."
    Crom hatte es gewußt. Aber war es nicht möglich, daß es sich um eine Neuentwicklung der Mundänen handelte? Die schiere Größe legte einen solchen Gedanken nahe.
    Er teilte ihn Garbam mit, der Zustimmung signalisierte.
    „Ich halte es sogar für wahrscheinlich", sagte der Eunuch. „Die uns vorliegenden Bilder sind alt. Es hat lange keine Sichtung von Mundänenschiffen durch die Stromschnelle mehr gegeben."
    „Ortung!" rief da jemand durch den Raum. „Wir messen aus dem hantelförmigen Objekt eine mentale Ausstrahlung voller Angriffslust an!"
    „Mundänen!" sagte Garbam und sah Crom auffordernd an. „Jetzt können wir sicher sein, es mit den schrecklichen Feinden zu tun zu haben. Du mußt den Angriffsbefehl geben, Hoher Lord-Eunuch!"
    Crom kämpfte mit sich. Sollte seine erste Amtshandlung als Lord-Eunuch die Vernichtung von vielleicht vielen Tausenden Lebewesen sein - auf einen nicht bewiesenen Verdacht hin?
    Aber die Psi-Orter täuschten sich nicht.
    Alle Blicke richteten sich auf den Lord-Eunuchen. Crom haßte das, was er jetzt tun mußte, aber ihm blieb keine Wahl.
    „Wir greifen die Hantel an", stieß er hervor und versuchte dabei, seiner Stimme einen festen Klang zu geben. „Mit allen uns zur Verfügung stehenden Waffen..."
    In der Planetoidenstadt schrieb man den 944.8741.86-09. Segaf.
     
    12.
     
    SOL
     
    Mondra Diamond war verzweifelt. Sie lag am Boden zwischen zwei reglosen Körpern und versuchte, noch einmal aufzustehen.
    Normalerweise war sie durchtrainiert und härter als mancher Mann.
    Jetzt aber, unter
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