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1989 - Countdown für Chearth

Titel: 1989 - Countdown für Chearth
Autoren: Unbekannt
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starke Veränderung seines Artgenossen hatte sogar das nüchterne Logikdenken nicht verarbeiten können.
    Dao-Lin-H'ay und Ronald Tekener waren ebenfalls fassungslos; es schien geradezu unvorstellbar, was hier geschehen war!
    „Es war wie ein Wunder", begann Grek-21.786. „Die Tazolen haben unseren Verstand geöffnet und uns die Wahrheit offenbart, die wir nun weitertragen werden!"
    „Bedeutet das, ihr seid... zur tazolischen Religion konvertiert?" fragte der Smiler langsam. Seine Stirn furchte sich.
    „Wir alle", bestätigte der Maahk.
    „Was haben sie mit euch gemacht?" erkundigte sich Dao-Lin. „Haben sie an euch irgendwelche Operationen vorgenommen?"
    „Nichts dergleichen, sie haben lediglich unseren Geist geöffnet und uns Weisheit offenbart", lautete die Antwort.
    „Wir alle haben uns freiwillig bekehrt, als wir erkannten, daß es keine andere Wahrheit gibt als die eine."
    „Aber wie konnte das geschehen?" verlangte Shamiko zu erfahren. „Das ist doch überhaupt nicht Maahk-Art!
    Oder mutiert ihr... zu Schattenmaahks? Haben sie euch manipuliert?"
    „Ich sagte doch, sie haben uns nichts angetan. Alles spielte sich auf rein geistiger Ebene ab und ohne Zwang.
    Die Tazolen führten uns durch ihre Religion, erklärten Sinn und Bedeutung und zeigten uns die Götter. Wir wollten wissen, wieso sie nach Chearth kamen, und sie sagten uns, weil auch hier die Götter zu Hause sind."
    Tek verdrehte die Augen. Sein Wangenmuskel zuckte.
    Dao-Lin legte beruhigend eine Hand auf seinen Arm. Dabei war sie nicht minder geschockt. Die Maahks gaben dieselben Phrasen von sich wie alle anderen Jünger der tazolischen Religion. Wie bei dem bekehrten wlatschidischen Admiral Anschoruk, der sich nach seiner Freilassung als Saboteur betätigte und getötet worden war.
    Aber die Wlatschiden waren emotionsgeladene Wesen. Wie konnte man an einem Maahk eine erfolgreiche Gehirnwäsche vornehmen?
    Woran hatten die Tazolen gerüttelt, welche schwache Stelle hatten sie erkannt?
    Unwillkürlich mußte die Kartanin den Feinden Bewunderung zollen. Sie waren absolute Profis auf ihrem Gebiet.
    „Bitte erzähle uns, was das für Götter sind, die hier zu Hause sind!" forderte Shamiko seinen Artgenossen auf.
    Der andere Maahk erklärte sich gern dazu bereit.
     
    *
     
    Ghodam war der Gott der Wanderer und Reisenden. Er kannte keine Grenzen, reiste in die entferntesten Regionen des Universums und sogar in höhere Dimensionen. Dabei begegnete er sagenhaften Wesenheiten, die ähnlich waren wie er, aber natürlich nicht mit so viel Macht ausgestattet, und er sah viele Wunder.
    Alles, was er erfuhr, sammelte er und brachte es zurück ins Pantheon, damit es dort niedergeschrieben wurde.
    Und immer dann, wenn es vonnöten war, wurde den Gläubigen daraus etwas offenbart.
    Ghodam war ein Sammler von Informationen. Niemals verbreitete er die Religion, noch versuchte er Einfluß zu nehmen. Er beschützte lediglich die Wanderer, doch häufig interessierte er sich kaum für die Belange der niederen Wesen. Er war kein Gott großer Gefühle, niemals geriet er in Zorn oder strafte, und er belohnte auch nicht, obwohl er die Macht dazu hatte.
    Ghodam trat höchstens als Schlichter im Pantheon auf, als neutraler, sachlicher Bewerter und kühler Denker. So stellte er den Frieden wieder her, wenn die Zahl der Ungläubigen wuchs und die Götter darüber erzürnt waren und sich alle möglichen Strafen erdachten.
    Den Tazolen offenbarte Ghodam sich selten, nur wenn er Anweisungen für die Neuen Schriften gab. Zumeist war er in fernen Regionen unterwegs.
    Einst geriet Ghodam in hyperdimensionale Turbulenzen, die ihm unbekannt waren, und er fing an, sie zu erforschen. Lange Zeit verging darüber, und die anderen Götter des Pantheons glaubten ihn schon verloren.
    Aber selbst Ghodam in seiner großen Weisheit entdeckte Unbekanntes, das er zu ergründen verlangte, und so währte es lange, bis er die hyperdimensionalen Turbulenzen wieder verließ und zurückkehrte ins Pantheon.
    Doch die anderen Götter erkannten ihn nicht mehr, denn er hatte eine neue Gestalt angenommen. Ghodam hatte nicht das erstemal die Gestalt gewechselt, je nachdem, welchen Reisenden er sich offenbarte. Doch dies war eine absolut fremde, nie dagewesene Gestalt, die es nicht in Algion gab. Und er war umgeben von einer fremdartigen Hülle, weil er keinen Sauerstoff mehr atmete, sondern Wasserstoff.
    Und das offenbarte Ghodam: daß dies seine wahre und endgültige Gestalt sei, so, wie die Reisenden
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