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1989 - Countdown für Chearth

Titel: 1989 - Countdown für Chearth
Autoren: Unbekannt
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konzentrieren.
    Drei sind uns bereits vor fünf Wochen entkommen. Myles Kantor versuchte danach, sie mit der PYXIS aufzuspüren. Längst wissen wir, daß die Sonnenwürmer die Sonne Eleprysi befallen und mittlerweile auch vernichtet haben. Immerhin konnten Atlan und seine Begleiter von der ANUBIS auf dem Planeten Holter gerettet werden.
    Trotzdem sind von den Aktivatorträgern hier bei Thagarum nur noch Tek und ich übrig.
    Tek macht die Ignoranz der Algioten halb verrückt. „Diese algiotischen Idioten und ihr oberster Knallkopf!" pflegt er zu sagen, wenn es wieder eine Hiobsbotschaft gibt.
    Immerhin sind die SHE'HUAN und 800 halutische Kugelraumer in Chearth eingetroffen. Dro ga Dremm hat sich von dieser Flotte überhaupt nicht beeindrucken lassen. Der oberste Scoctore leugnet weiterhin die Existenz der Sonnenwürmer. Und führt weiter Krieg.
    Ich kann das einfach nicht verstehen, sosehr ich mich bemühe. Als Unsterblicher sammelt man im Lauf des Lebens ja viele Erfahrungen, und natürlich sind wir Kartanin ebenfalls nie Heilige gewesen.
    Trotzdem stehe ich - von meinem rein persönlichen Verständnis aus gesehen - solchen Geschehnissen hilflos gegenüber.
    Wie verabscheuenswert sind solche Leute, die nichts als Macht im Sinn haben! Ohnmächtige Wut empfinde ich da, ich wetze meine Krallen und wünschte mir, der Verursacher dieses Krieges würde vor mir stehen und ich könnte ihn...
    Ich werde diese Bemerkung nachher löschen, sie ist natürlich unangebracht. Aber zwischendurch muß ich meinem Zorn Luft machen, und es ist ja sonst niemand da.
    Von uns Aktivatorträgern erwartet man immer, daß wir jede Situation beherrschen und einen kühlen Kopf bewahren. Egal ob Gegner oder Freund - jeder stilisiert uns zu unwirklichen Wesen, die alles können, alles wissen und gefälligst alle Probleme lösen können. Daß wir aus Fleisch und Blut sind, Gefühle haben und ebenso fehlbar sind wie jeder andere, will keiner wissen.
    Nicht einmal unsere Gegner, die uns für machthungrig oder überaltert halten.
    Ich will nicht hoffen, daß wir diesen Ansprüchen eines Tages nicht mehr genügen können.
     
    *
     
    Ich mußte unterbrechen, denn soeben erreichte mich die Nachricht, daß die Algioten dem Austausch zugestimmt haben.
    Endlich einmal eine gute Nachricht! Wir werden die 17 Tazolen, die Tek mit der PYXIS vom Sonnentresor mitgebracht hat, endlich los. Sie sind Fanatiker und blieben allen Kommunikationsversuchen gegenüber absolut unzugänglich.
    Sie haben sogar versucht, Vil an Desch zu töten - was mir persönlich nichts ausgemacht hätte. Er ist und bleibt für meine Begriffe eine ungenießbare Dagrug-Ratte. Auch wenn er nunmehr auf unserer Seite ist, wir ihn brauchen und er begriffen hat, worum es am Sonnentresor geht, bleibt er ein mieser Charakter.
    Natürlich konnten wir nicht zulassen, daß Vil an Desch umgebracht wurde. Selbst wenn er als Verräter an seinem Volk gilt, ist er für uns nach wie vor sehr wichtig und die Schlüsselfigur in diesem Spiel um zwei Galaxien.
    Zusammen mit Tek habe ich eine Botschaft an die im Bereich von Thagarum stationierten Algioten-Einheiten übermittelt, daß wir zum Gefangenenaustausch bereit seien. Seien wir gespannt, was passiert.
    Ich habe Tek gefragt, ob er den Austausch vornehmen will, aber er hat dankend abgelehnt. Er meint, ich sei in dieser diplomatischen Mission besser am Platz als er. Ich weiß, wie sehr es ihn umtreibt, er wird zusehends ungeduldiger und wütender.
    Daher stimmte ich ihm zu, daß er auf der MERLIN bleibt und den Siganesen über die Schulter schaut, die sich mit dem Netz-Neutralisator beschäftigen. Nicht mehr lange, und die Tazolen können ihre Netze hoffentlich in den nächsten Mülleimer werfen.
    Ein weiterer kleiner Lichtblick in diesem sinnlosen Krieg.
    Die undankbare Aufgabe der Übergabe obliegt also mir. Ich muß meine Krallen einziehen und ein zahmes Kätzchen spielen, das zierlich über rohe Eier spaziert. Eine Rolle, die mir bei solchen Gelegenheiten sonst nicht sehr steht.
    Doch ich werde mich fügen. So habe ich die Situation wenigstens im Griff und muß nicht nervös abwarten, ob Tek plötzlich einen seiner berüchtigten „Einfälle" bekommt.
    Ein einziger Zwischenfall, und hier bricht die Hölle los!
     
    2.
     
    Rendezvouspunkt Leerraum
     
    Die Besatzung der DOLAMO erwartete das Eintreffen der Kartanin. Aranda Norrand, die 39jährige, stämmige Kommandantin, hatte alles zum Transport der gefangenen Tazolen veranlaßt. Damit es zu keinem
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