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1973 - MATERIA

Titel: 1973 - MATERIA
Autoren: Unbekannt
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das Planhirn den Inhalt einer von 1-Korrago übernommenen Datei, die ein Gespräch zwischen diesem Roboter und Cairol dem Zweiten wiedergab, in dem es um den Ultimaten Stoff gegangen war. „Das allerwichtigste Produkt dieser Fabrik ist allerdings der Ultimate Stoff", hatte Cairol gesagt. „Die gewonnene Menge liegt bei fünfzig Gramm pro tausend Jahre. Ein Großteil wird hinter die Materiequellen geschickt, weil dort dieser Stoff aus physikalischen Gründen nicht hergestellt werden kann. Aber manchmal werden kleine Kontingente auch im Normalraum verbraucht. Der Ultimate Stoff wird hier eingefangen, bevor er zu Materie werden kann. Nur in diesem Stadium, bevor das erste Zeitquant greift, kann man ihn konservieren. Das Verfahren gelingt so gut wie nie. Um jedes Elementarteilchen wird gekämpft, selbst um das geringste. Deshalb gibt es den Stoff so selten."
    Es gab eine ganze Reihe von Spekulationen darüber, um was es sich bei diesem Ultimaten Stoff wirklich handelte. Klarheit konnte vermutlich nur die Analyse einer Probe verschaffen. Für mich stellte sich unter anderem die Frage, ob es sich bei dem in MATERIA hergestellten oder gewonnenen Stoff tatsächlich um jenen handelte, von dem alte halutische Legenden berichteten. Deren Herkunft ging fast bis zur „Bestienzeit" meines Volkes zurück, als wir zu den Herren der Milchstraße wurden und die Erste Menschheit vertrieben.
    Millisekunden-Dialog der Gehirne: Planhirn: Die Wahrscheinlichkeit einer Übereinstimmung ist nicht zu ermitteln. Die Legendentexte deuten eher darauf hin, dass ein Material gemeint war, das dem von Ki thaRao beschriebenen Strukturon oder einer Materieprojektion recht ähnlich gewesen sein könnte. Keine Materie im konventionellen Sinne, sondern vielmehr ihre schattenhafte Manifestation im Standarduniversum - von der Kernstruktur her aber eigentlich Bestandteil des übergeordneten Kontinuums. Deshalb mit als „ultimat" umschriebenen Eigenschaften versehen.
    Einwurf Ordinärhirn: Ist das ein Widerspruch? Cairol sprach von einer notwendigen Konservierung, ehe das erste Zeitquant greifen kann... Planhirn: Interessante Überlegung. Dem Hyperraum wird eine singuläre Grundstruktur zugeordnet, unter anderem dergestalt, dass von Zeitlosigkeit oder einer alles umfassenden Gegenwart gesprochen werden kann. Also seiende Existenz eines holistischen Ganzen im Gegensatz zur uns vertrauten linearkausalen Dynamik.
    Ordinärhirn: Wie vereinbaren sich damit die verwendeten Formulierungen hinsichtlich einer Masse im Grammbereich bei der Gewinnung, das Kämpfen um jedes Elementarteilchen? Auf Materieprojektionen lassen sich solche Begriffe schwerlich anwenden. Cairols Aussagen einem Untergebenen wie 1-Korrago gegenüber sollten mit Vorsicht betrachtet werden! Er könnte Metaphern verwendet haben, um sich für 1-Korrago einigermaßen verständlich ausdrücken zu können, ganz abgesehen davon, dass nicht sichergestellt ist, inwieweit Cairol selbst die Details kennt oder versteht! Planhirn: Einwand wird berücksichtigt. Weiterhin fehlen jedoch konkrete Daten...
    Ordinärhirn: Ki thaRao fragen!
    Ich räusperte mich, schaffte es im letzten Augenblick, meine Stimme ausreichend zu dämpfen, und wandte mich an den Kosmischen Ingenieur: „Ist es ein großer Umweg, wenn wir einem der von Ihnen erwähnten Vakupressor-Dome einen Besuch abstatten? Wir möchten mehr über den Ultimaten Stoff erfahren!" Guckys kaum merkliches Nicken bestätigte mir dessen Neugier. Monkey schwieg; seinem Gesicht war keine Regung anzusehen. „Umweg? Wie man es nimmt. Die Bereiche KNF-01 bis -07 gehören zur Prioritätskategorie Eins! Also höchste Sicherheitsstufe. Ich müsste zum unbeobachteten Eindringen die Transportkugel völlig neu konfigurieren. Das könnte aber funktionieren." Er arbeitete fast eine Minute lang mit seinem Errantghom, das sich mehrfach in eine leuchtende Aureole hüllte. Während die Blasenhülle für einige Zeit zum undurchsichtigen Grau abdunkelte und ein unbestimmbares Glimmen im Inneren der Kugel für Helligkeit sorgte, sagte der Errante: „Es dauert nicht lange, Freunde. Am Ziel kann ich die Transparenzschaltung wieder aktivieren. Wie schon gesagt: Bei den Vakupressor-Domen handelt es sich im Kern um Hohlkugeln von sechs Kilometern Durchmesser. Von ihrem oberen Ende führt je ein trichterartig verengter Schacht bis zur Turmspitze, die mit vielfältigen Projektoren bestückt ist. Die hundert Meter breiten Schächte sind von technischen Anlagen ringförmig über die
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