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197 - Odas Wiedergeburt

197 - Odas Wiedergeburt

Titel: 197 - Odas Wiedergeburt
Autoren: A.F.Morland
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Cruv II eigenhändig zu vernichten.
    »Regi-Teida…« flüsterte Cruv. »Gib gut auf dich acht! Mein Leben liegt in deiner Hand…!«
    ***
    Morron Kull blieb stehen und betastete seine verletzte Stirn. Seit er in der Hölle war, schmerzte die Wunde, die ihm Tony Ballard mit dem Dämonendiskus geschlagen hatte, aber irgendwann würde sie heilen. Vielleicht würde eine häßliche Narbe Zurückbleiben. Von Tony Ballard jedoch würde nichts übrigbleiben, denn ihn würde das magische Feuer restlos verschlingen. Nicht einmal die Knochen des verhaßten Dämonenjägers würde es verschonen.
    Die Narbe würde an Tony Ballards letzten Kampf erinnern.
    Der Dämon stutzte.
    Er hatte zwischen schlank aufragenden Felsen eine Bewegung wahrgenommen. Etwas Weißes hatte ihm ganz kurz entgegengeleuchtet.
    Freund oder Feind?
    Richtige Freunde hatte Morron Kull nicht. Es gab nur Höllenwesen, denen er gleichgültig war und die nichts gegen ihn unternahmen, und solche, vor denen sich jeder in acht nehmen mußte, weil sie gefährliche Killer waren.
    Er kroch unter einen weit vorspringenden Felsblock und wartete. Wieder blitzte das Weiß kurz auf. Kull verhielt sich vollkommen ruhig.
    Er regte sich nicht, atmete flach - und wartete auf seine Chance. Schritte knirschten heran, und Augenblicke später sah Morron Kull ein bildschönes Mädchen, das einen Mantel aus weißen Federn zu tragen schien.
    Der Dämon war fasziniert.
    Wer immer dieses Mädchen sein, zu wem auch immer es bisher gehört haben mochte - er wollte sie zu seiner ständigen Begleiterin machen. Wenn sie nicht bereit war einzuwilligen, würde er sie zwingen.
    Sie schien etwas zu suchen. Ihr Blick schweifte ständig umher.
    Morron Kull wartete, bis ihm die Schöne den Rücken zuwandte, dann kam er aus seinem Versteck und richtete sich langsam auf. Für sie mußtç es den Anschein haben, als wäre er soeben aus dem Boden gewachsen.
    Sie erschrak und wich einen Schritt zurück.
    »Keine Angst, ich will dir nichts tun«, sagte Morron Kull. »Wie ist dein Name?«
    »Regi-Teida.«
    »Woher kommst du?«
    Die Kundschafterin schwieg.
    »Du bist sehr schön«, stellte Morron Kull fest.
    Regi-Teida senkte den Blick. Sie dachte an Cruv, der auf dem Plateau des Tafelbergs lag und sterben würde, wenn sie nicht die Möglichkeit hatte, mit Nahrung zu ihm zurückzukehren.
    »Ich bin Morron Kull«, sagte der Dämon. »Hast du meinen Namen schon gehört?«
    Die Kundschafterin schüttelte den Kopf.
    »Mein Vater war Mortimer Kull«, erklärte der Dämon. »Er wurde von Loxagon mit dem Speer des Hasses getötet. Wer Loxagon ist, weißt du?«
    »Asmodis’ Sohn.«
    Morron Kull nickte. »Der neue Herrscher der Hölle, wie ich meine. Ich bin zu ihm unterwegs, und ich möchte, daß du mich begleitest.«
    Regi-Teida sah ihn erschrocken an. »Das kann ich nicht.«
    »Warum nicht? Hat jemand ein Anrecht auf dich?«
    »Das nicht, aber…«
    »Du gehörst zu niemandem?«
    »Nein…«
    »Dann gehörst du ab sofort zu Morron Kull!« entschied der Dämon kategorisch.
    Regi-Teida wollte sich auf keine fruchtlose Diskussion einlassen. Sie war an Kull nicht interessiert und wollte ihm auf gar keinen Fall als Begleiterin zur Verfügung stehen - mit allem, was er sich von einer Begleiterin erwartete! -, deshalb wirbelte sie herum und wollte fliehen.
    Da schoß eine violette Lanze aus dem Boden und ragte senkrecht vor ihr auf. Sie wich diesem magischen Hindernis aus und versuchte daran vorbeizulaufen, aber schon durchstieß die nächste Lanze gleich daneben den Boden.
    Und noch eine - und die nächste… Bis sich ein Kreis um sie herum gebildet hatte.
    Regi-Teida kam sich wie in einem Käfig vor. Sie war von violetten Gitterstäben umgeben, und als sie sie berührte, bekam sie einen schmerzhaften Schlag, der sie grell aufschreien und zu Boden stürzen ließ.
    Morron Kull lachte. »Nimmst du nun Vernunft an? Du bist meine Gefangene. Ein Entkommen ist unmöglich. Es wäre klug von dir, wenn du dich in dein Schicksal fügen würdest.«
    Die Kundschafterin erhob sich. Wut funkelte in ihren Augen. »Ich hasse dich.«
    »Und ich begehre dich. Du wirst meine Kinder gebären.«
    »Niemals!«
    »Ich habe nicht die Absicht, dich darum zu bitten«, erwiderte Morron Kull eiskalt. »Ich werde Mittel und Wege finden, dich gefügig zu machen!«
    »Ich würde mich mit deiner Brut im Leib umbringen.«
    Kull winkte unbekümmert ab. »Das werde ich zu verhindern wissen.« Bamaa, die weiße Spinne, befand sich in nächster Nähe
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