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194 - Der schlafende Teufel

194 - Der schlafende Teufel

Titel: 194 - Der schlafende Teufel
Autoren: A.F.Morland
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Ihnen bestimmt niemals langweilig«, behauptete Mr. Silver. »Die wird immer dafür sorgen, daß was los ist.«
    Als wir das Harlequin erreichten, sprang Kenny aus dem Rover. »Mike! He, Mike! Hast du Jubilee gesehen?«
    »Ja, die ist vor’n paar Sekunden in ’nem Taxi abgerauscht.«
    »O mein Gott!«
    »Wieso?«
    »In welche Richtung ist sie gefahren?«
    Mike wies in die Richtung. Kenny stieg ein, und ich setzte die Fahrt unverzüglich fort. Ein verdammt mulmiges Gefühl füllte meine Magengrube aus, denn ich rechnete damit, daß Jubilee jetzt in Tanners Taxi saß.
    »Dieses Mädchen sorgt dafür, daß wir rascher altern«, sagte ich zu Kenny.
    ***
    Bill Devon nahm Lindas Gesicht zwischen seine Hände. »Ich kann dir nicht sagen, wie sehr ich dich liebe. Noch nie habe ich für ein Mädchen so viel empfunden. Es hat mich zum erstenmal richtig erwischt. All die anderen Mädchen… unwichtig. Vergessen. Nur du zählst für mich. Ich war kein Heiliger, bestimmt nicht, aber damit ist es nun vorbei. Ich habe lange gesucht und endlich gefunden, was ich brauche.«
    Seine Worte waren Balsam für Lindas Seele. »Ich wußte, daß du besser bist als dein Ruf«, gab sie leise zurück. »Alle haben mich vor dir gewarnt. ›Nimm dich vor Bill Devon in acht‹, sagten sie. ›Er ist ein hinterlistiger Schurke. Geh nicht mit ihm aus.‹ Aber ich spürte sofort, als ich zum erstenmal mit dir sprach, daß sie sich irren.«
    Er zog sie an sich und küßte sie. Seine Hände strichen sanft über ihren Rücken, und sie erschauerte. Es war unbeschreiblich schön, mit Bill zusammenzusein. Linda war froh, daß sie ihn sich von niemandem hatte ausreden lassen.
    Tanner merkte, daß sich Arras, Cheva und Gaman auf ihr Erscheinen vorbereiteten. Wann sie sich zeigen würden - ob jetzt oder später -, lag in ihrem Ermessen, darauf hatte er keinen Einfluß.
    Er fühlte, daß sie nicht mehr allzulange verborgen bleiben würden…
    Sie erreichten das Fahrtziel. Bill Devon drückte Tanner zwei Geldscheine in die Hand. »Behalten Sie den Rest.«
    »Oh, vielen Dank, Sir«, sagte Tanner freudestrahlend. »Sie sind sehr großzügig, Sir. Ich wünsche noch einen angenehmen Abend.«
    Devon nickte aufgeregt. Sanft - und nicht zu schnell, um sie nicht zu erschrecken - schob er Linda vor sich her. Es war alles für ein gutes Gelingen vorbereitet.
    Im Kühlschrank standen süßer Ananassaft und starker weißer Rum. Devon würde beim Mixen der erfrischenden Drinks mit dem Rum nicht geizen, aber das würde Linda nicht auffallen, und die Wirkung würde sich sehr schnell einstellen.
    Neben dem Plattenspieler lagen die richtigen Langrillen bereit. Schmachtende, romantische Songs, bei denen je des Mädchenherz aufging wie eine Rosenknospe im Zeitraffer.
    Nervös schloß Devon die Tür auf. Drinnen nahm er Linda in die Arme. Er spürte, wie sie vor Erregung zitterte. »Endlich allein«, sagte er leise. »Du ahnst nicht, wie sehr ich mir das gewünscht habe.«
    Er fand nicht nur die richtigen Worte, sondern wußte auch, das Feuer ihrer Leidenschaft behutsam zu schüren. Nachdem Linda abgelegt hatte, bot er ihr den geplanten Drink an.
    Sie nippte daran. »Schmeckt gut. Aber da ist Alkohol drin.«
    »Nur ganz wenig, um den Geschmack zu verfeinern«, erwiderte er, und sie glaubte ihm.
    Er führte sie nach oben in sein Zimmer, und sie legten die erste Schallplatte auf. Eng an Bill geschmiegt, tanzte Linda und genoß das gefühlvolle Streicheln seiner Hände.
    Ihr war warm, deshalb trank sie den kühlen Ananassaft sehr rasch. Bill ließ sie kurz los, um die Vorhänge zuzuziehen. Dabei fiel ihm auf, daß das Taxi immer noch vor dem Haus stand.
    Das war nicht normal.
    Wenn er richtig sah, dann war das Taxi sogar leer!
    ***
    Jubilee platzte beinahe vor Zorn. Der Taxifahrer hatte sie kurzerhand an die Luft gesetzt, weil er sich etwas völlig Falsches zusammengereimt hatte. Hier war nicht Eifersucht im Spiel. Diese Sache war blutig ernst!
    Aber der Mann hatte sich Jubilees Protest überhaupt nicht angehört. Er hatte sogar darauf verzichtet, den Fahrpreis zu kassieren, war eingestiegen und zurückgefahren.
    Und sie stand hier am Straßenrand in dieser gottverlassenen Gegend - und Tanners Taxi war verschwunden.
    »Er wird sie umbringen!« stieß Jubilee verzweifelt hervor. »Und ich kann es nicht verhindern. Dabei war ich so nahe dran. Die Unwissenheit dieses Taxifahrers wird Linda und Bill das Leben kosten!«
    Nach Hause sollte sie gehen und eine kalte Dusche nehmen. Dieser
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