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1900 - Thoregon

Titel: 1900 - Thoregon
Autoren: Unbekannt
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zuweilen als Helfer ihrer außerirdischen Freunde, die die Stadt bewohnten.
    Manche Menschen kamen auch als Wächter.
    In den Panzertürmen, die sich rings um den Platz gruppierten, wurde ein undurchdringlicher Schirm erzeugt. Hinter den Mauern aus Metall lagerte ein Arsenal todbringender Waffen.
    Die besten Beobachtungsgeräte der Menschheit waren ins Zentrum des Kreises gerichtet.
    Kein Elektron konnte entstehen oder vergehen, ohne daß ein Instrument das .Ereignis registrierte.
    Aber es gab keine Elektronen, die entstanden. Es existierte kein Zerfall. Auf dem vierten Planeten des Systems, inmitten der Stadt Moond, von Wachstationen umgeben, schien die Zeit stillzustehen.
    An diesem Ort ragte ein silberfarbenes Objekt aus dem Boden, das den Wachtürmen der Menschen in gewisser Weise ähnelte. Der Pilzdom des Solsystems besaß keine Türen und keine Fenster. Eine sichtbare Möglichkeit, sich Zutritt zu verschaffen, existierte an keiner Stelle der ebenmäßigen Rundung.
    Man wußte, daß im Inneren des Gebäudes die Brücke in die Unendlichkeit begann. Und ebenso wußte man, daß niemand außer Perry Rhodan die Brücke benutzen konnte. Kein Mensch außer ihm hatte das silberne Gebäude jemals betreten, es sei denn in Rhodans Begleitung.
    Die Frage, wohin die Brücke führte, stieß in der Heimat der Menschen auf geringes Interesse. Bekannt war lediglich, daß an ihren Pfeilern ferne Galaxien lagen.
    Aber wer außer Rhodan hatte einen Vorteil davon? Wen interessierte es, was in zwanzig Millionen Lichtjahren Entfernung geschah? Rhodan war ein Unsterblicher, ein Zellaktivatorträger. Niemand zweifelte daran, daß er für die Menschheit einmal eine bedeutende Rolle gespielt hatte. Die Zeiten, da man sich auf einen Heilsbringer in Menschengestalt verlassen hatte, waren jedoch vorbei. Terra fühlte sich erwachsen. Man bedurfte keiner Helden mehr.
    Rhodan war verschwunden, unterwegs in den Tiefen eines Kosmos, der den Menschen dieser Zeit entfernt und reizlos schien.
    Daß es noch andere Nutzer der Brücke geben konnte, war in jenen Tagen pure Theorie.
    Die einzigen, die eine solche Möglichkeit ins Kalkül zogen, waren die Wächter von Moond.
    Ihre Dienststunden verstrichen in Langeweile, monatelang, geradezu schon jahrelang, scheinbar eine Ewigkeit lang. Es brauchte eine besondere Mentalität, in der Aufmerksamkeit niemals nachzulassen. Diese Mentalität besaßen nicht viele Menschen.
    Sie waren gesuchte Spezialisten mit exorbitanter Bezahlung.
     
    *
     
    Auf eine Sekunde warten, die nicht kommt. Auf eine Gefahr lauern, die endlos weit entfernt ist - und die eines Tages doch Gestalt annimmt.
    Es passierte in den letzten Wochen des Jahres 1289 Neuer Galaktischer Zeitrechnung.
    Eines der Instrumente zeigte einen Ausschlag, so plötzlich wie unvermutet.
    Am Pilzdom war es von einer Sekunde zur anderen hell geworden. In der dunklen Nacht von Moond glomm ein silberner Schimmer. Das Gebäude fing vor aller Augen deutlich sichtbar zu pulsieren an.
    Durch die gepanzerten Türme heulte Alarm. Die Wächter prüften ihre Schutzschirme. Einige machten die Waffen ihrer Arsenale bereit. Andere sandten die Nachricht zur Erde, an die Regierung und an die Militärs. Im Orbit des vierten Planeten wurden die mächtigen Schlachtschiffe des PAPER-MOON-Typs in Gefechtsbereitschaft versetzt.
    Aus der Wandung des Pilzdoms schälte sich derweil eine kugelförmige Kontur.
    Sie besaß einen Durchmesser von etwa einem Meter, keinerlei meßtechnisch erfaßbare Masse, keinerlei energetische Ausstrahlung. Und doch existierte das Objekt. Es war sehr viel mehr als nur eine Kugel aus Licht, auch wenn es keine technische Möglichkeit gab, dies nachzuweisen.
    In den Köpfen der Wächter erklang eine Stimme: „Ich bin ein Wesen aus Licht. Ich bin ein Heliote ..."
    Die Wächter meldeten in den Orbit und nach Terra, was sie vernahmen. Es wäre nicht notwendig gewesen, denn die Menschen in den großen Raumschiffen hörten dieselbe Stimme. Man hörte es überall, im gesamten Solsystem.
    Der Heliote schien ein Freund zu sein. Es konnte keinerlei Zweifel daran bestehen, daß er ein lebendiges Wesen mit einer fremdartigen, aber friedlichen Mentalität war.
    Allerdings, nicht jeder schenkte dem unausgesprochenen Versprechen Glauben.
    Cistolo Khan, Befehlshaber der LFT-Streitkräfte, ließ einen Sperrkordon über die Stadt Moond ziehen.
    Die Wächter versuchten, das Wesen mit einem energetischen Feld an Ort und Stelle zu bannen. Doch die Kugel ließ sich nicht
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