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1879 - Phantome in Terrania

Titel: 1879 - Phantome in Terrania
Autoren: Unbekannt
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Daschmagan auf einmal nicht zurechtkam. Ich nenne den LFT-Kommissar als einzige so - und das auch meist nur, wenn wir unter uns sind. „Die Erste Terranerin frißt dir doch sonst immer aus der Hand. Hat es mit den Faktorelementen und dem Heliotischen Bollwerk zu tun?"
    „Allerdings."
    Cistolo Khan erzählte mir den Vorfall, während wir das sechsköpfige Untersuchungsteam in SERUNS beobachteten, wie es sich im Weltraum an dem Behälter zu schaffen machte, den die Nonggo kurz vor ihrem Abflug ausgeschleust hatten.
    Ci hatte von der Ersten Terranerin verlangt, daß man die beiden Faktorelemente von Terrania-Süd und von Kalkutta-Nord, die kurz vor der Explosion des Heliotischen Bollwerks ausgetauscht worden waren, militärisch erkunden sollte. Schließlich hatte er sie bereits mit militärischen Mitteln nach außen hin abgeriegelt; man wollte verhindern, daß abenteuerlustige oder beutegierige Terraner einfach eindrangen.
    Doch die Erste Terranerin hatte ein weiteres Vorgehen in dieser Richtung kategorisch abgelehnt. Sie argumentierte, daß sich in den beiden Faktorelementen nur Teile aus dem Teuller-System der Nonggo befinden konnten. Da die Nonggo sich bei den vorangegangenen Kontakten überaus friedlich und kooperativ verhalten hatten, käme eine militärische Aktion nicht in Frage. Wenn man denn unbedingt in die Faktorelemente eindringen müsse, dann sei das Angelegenheit von Diplomaten.
    Paola Daschmagan gestand Ci lediglich zu, zwei von seinen Assistenten als Delegationsleiter auszuwählen. Eine persönliche Beteiligung verbat sie ihm.
    „Klingt doch vernünftig", meinte ich dazu. „Man muß diese Sache mit viel Fingerspitzengefühl angehen."
    „Abgesehen davon, daß sich meine vier Stellvertreter als Nieten erwiesen haben, sollte man Vorsicht vor Rücksicht walten lassen."
    Ich erinnerte mich noch gut an seinen Assistenten Bruno Drenderbaum und weiß, welcher kongenialer Partner er Cistolo Khan gewesen war. Sein Tod hatte Ci schwer getroffen. In der Zeit danach sind wir beide einander näher gekommen, als er mich als Ärztin konsultierte. Nicht, daß er irgendwelche Beschwerden gehabt hätte; er brauchte lediglich jemanden zum Aussprechen.
    Warum er dabei ausgerechnet auf mich verfiel, erklärte er so, daß er sich der Bordärztin aus dem zweiten Glied, Amalie Zonderson, die er nur flüchtig kenne, eher anvertrauen könne als einem seiner engsten Mitarbeiter. Mir war sowieso klar, daß er nicht auf meinen schiefen Mund und mein zerzaustes Haar hereingefallen war. Ich glaube auch nicht, daß meine Größe von 1,82 Metern irgendeine Rolle gespielt hat, obwohl es für Ci sicher angenehm war, von seinen zwei Metern Höhe nicht gar so tief herabsehen zu müssen.
    „Übertreibst du mit deinem Sicherheitsdenken nicht, Ci?"
    „Warum zeigen sich dann keine Nonggo?" fragte er aggressiv zurück, so als sei ich dafür verantwortlich. „Sie hatten Zeit genug, Kontaktleute herauszuschicken. Inzwischen sind mehr als vierundzwanzig Stunden vergangen, aber an den Faktordampf-Barrieren hat sich nichts gerührt. Ich sage dir, da ist etwas faul. Und zwar oberfaul. Ich fühle das."
    „Was soll denn faul sein?" fragte ich. „Der Austausch der Faktorelemente hat doch völlig korrekt stattgefunden und bevor das Heliotische Bollwerk explodierte."
    „Eben nicht. Es gibt einige mysteriöse Vorfälle, die man der Öffentlichkeit vorenthalten hat. Und die Explosion des Bollwerks geht doch auch nicht in Ordnung, oder?"
    Bevor ich ihn fragen konnte, was man denn der Öffentlichkeit verschwieg, meldete die Zweite Pilotin Serah Jennin, daß das Erkundungskommando die Untersuchungsergebnisse über den Behälter der Nonggo zu melden hatte.
    Gleich darauf war Thookers Stimme zu hören; der Chefwissenschaftler der PAPERMOON hatte es sich nicht nehmen lassen, den Nonggo-Behälter selbst zu untersuchen.
    „Bei dem Material des Quaders handelt es sich um eine bronzefarbene Legierung von einer Widerstandsfähigkeit, die mit der von Terkonit gleichzusetzen ist. Er ist drei Meter hoch, eineinhalb Meter breit und nur einen Meter dick. Es scheint sich um eine Raumkapsel zu handeln, wie man sie für in Not geratene Raumfahrer einsetzen könnte. Allerdings ohne Antrieb. Wir haben nur eine schwache Energiequelle geortet.
    Die Hülle ist bloß drei Zentimeter stark. Lediglich der Boden weist eine Dicke von zwanzig Zentimetern auf.
    Alles andere ist Hohlraum ..."
    „Leer?" unterbrach Ci ungeduldig.
    „Nein", antwortete Thooker leicht indigniert
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