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1875 - Der Friede von Plantagoo

Titel: 1875 - Der Friede von Plantagoo
Autoren: Unbekannt
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Anlagen, die sich offenbar unterhalb der Ebene befanden.
    Ce Rhioton hatte die entsprechenden Teile seines Hirns mit einer Blockade versehen. Das Passantum wollte ihm nun helfen, die Blockade zu beseitigen.
    Foremon hielt das für dringend notwendig. Er hoffte auf Informationen, die ihm halfen, Rhiotons Spur aufzunehmen. Seiner Meinung nach würde es nicht möglich sein, ohne Hilfe des zweiten Boten Plantagoo auf Dauer zu befrieden.
    Süden ist eine gute Richtung, bemerkte das Passantum.
    In seinem Kopf war eine unsichtbare Kraft am Werk; ein seltsames Gefühl. Als mineralisch aufgebautes Lebewesen besaß er keine große Widerstandskraft. Er fürchtete deshalb alles, was er nicht präzise sehen und einschätzen konnte.
    Foremon bewegte sich mit unsicheren Schritten.
    Die Ebene aus Basalt. Seine Heimat für -mindestens -viele hundert Jahre. Erkannte hier jeden Brocken Geröll. Er spürte jeden Windstoß in den Spalten; nicht zuletzt deshalb, weil er die Landschaft durch gezieltes Morphen nach seinem Willen gestaltet hatte.
    „Was zum Teufel wollen wir hier?" schimpfte der rotflaumige Terraner.
    Der Wächter ignorierte sein Gerede. Unschlüssig wanderte er hin und her, einige Meter nach links, einige Meter nach rechts.
    Nichts schien darauf hinzuweisen, daß gerade dieser Stelle etwas Besonderes anhaftete. Und doch spürte er, daß es so war.
    Hier, dachte er. Ich bin hier schon gewesen!
    Foremon ging in die Hocke. Er streckte die Hände aus und klopfte mit den Fingerknöcheln auf den Fels.
    Die geringe Bewegung erzeugte eine Resonanz, die er deutlich fühlen konnte. Ein kurzer Schlag, präziser als der erste, und die Ebene breitete sich vor seinem inneren Auge wie auf einem Radarschirm aus.
    Foremon ließ die Resonanz zu einer Welle wachsen. Er pochte auf den Basalt, bis sich ein sichtbarer Grat bildete.
    Vor ihm wölbte sich der Felsen auf. Morphen! Foremon ließ das Gestein zu einer mächtigen Figur wachsen. Je mehr er sich konzentrierte, desto präziser nahm die Figur Gestalt an. Er gab ihr Arme und Beine, einen Kopf und ein grobes Gesicht. Er erinnerte sich an Steinkind ...
    Nur eine Seele konnte er dem Fels nicht geben.
    Foremon ließ den Basalt zusammenbrechen und beiseite fließen.
    Wie lange hatte er auf das berauschende Gefühl verzichtet? Einige Monate, überlegte er. Nicht sehr lange, aber doch zuviel. Hier war er mächtig, nur in der Ebene aus Basalt. Dies war sein Element.
    Er spürte instinktiv, daß ein Wachstum in die Höhe nicht das richtige war.
    Statt dessen schuf er eine Senke im Fels. Darunter kam eine Schicht Material zum Vorschein, die er mit seiner Fähigkeit nicht beeinflussen konnte.
    Das Material sah aus wie Basalt. In Wahrheit mußte es sich jedoch um etwas anderes handeln. Sonst hätte sich der Fels seinem Willen nicht widersetzt.
    Berühre mich! forderte das Passantum.
    Foremon wurde aus der Konzentration gerissen. Er brauchte ein paar Sekunden, bis er wieder handlungsfähig wurde.
    Dann streckte er die rechte Hand aus, ließ sich von den Anweisungen in seinem Kopf leiten, berührte eine bestimmte stelle des Armbands.
    Er wußte, daß das Passantum über einige Dutzend Schaltflächen verfügte. Seine Berührung löste einen Impuls aus, vermutlich ein Funksignal.
    Jedenfalls bemerkte er an der Stelle, wo er den Boden nicht mehr beeinflussen konnte, eine Veränderung.
    Eine zehn Meter durchmessende, kreisrunde Basaltplatte versank im Boden. Statt dessen kam ein hell erleuchteter Schacht zum Vorschein. Foremon nahm an, daß es sich um einen Antigravschacht handelte. Darauf wiesen die spiegelglatten Wände und die Schriftzeichen in Goo-Standard hin.
    Der Anblick versetzte ihm einen Schock. Ich bin tausendmal hiergewesen, nicht wahr? fragte er.
    Aber das Passantum gab keine Antwort. Es schien seine Aufgabe als beendet anzusehen.
    Foremon erinnerte sich wieder. Der Schleier über seinem Gedächtnis wurde beiseite gezogen, jedenfalls ein Teil davon.
    „Was zum Teufel ist das?" staunte Reginald Bull.
    Foremon zuckte innerlich zusammen, als er die rauhe Stimme hörte. Von außen konnte man die Reaktion nicht sehen, weil er keine muskulären Reflexbögen besaß.
    Er hatte den Terraner vergessen gehabt. Nun aber drehte er sich um und musterte den Fremden mit dem roten Flaum sehr genau.
    „Das hier", verkündete er, „ist Ce Rhiotons Arsenal."
     
    *
     
    Foremon und Bull ließen sich im abwärts gepolten Zug nach unten sinken. Die eigentliche Station tauchte in hundert Metern Tiefe auf.
    „Das
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