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1870 - Operation Wunderkerze

Titel: 1870 - Operation Wunderkerze
Autoren: Unbekannt
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Richtung und schenkte ihr ein Lächeln, dann schloß sie sich Cistolo Khan und den anderen Stellvertretern an, die zur PAPERMOON zurückkehrten.
    Atlan und Homer G. Adams begaben sich schleunigst in die Kommandozentrale der MERLIN. Nur Dao-Lin-H’ay hatte keine Eile.
    „Deine Chance kommt noch, Bré Tsinga", ‘sagte die Kartanin wohlwollend, und Bré spürte eine Gefühlswärme auf sie überströmen, die ihr guttat. „Ich jedenfalls bin gespannt, was du uns zu sagen hast."
    „Danke", sagte Bré.
    Alle an Bord der GILGAMESCH fieberten den folgenden Ereignissen entgegen und setzten große Erwartungen in den Einsatz der MASSADA und der an Bord befindlichen Herreach. Um so größer war die Enttäuschung, als Kaisto Takuna, der Kommandant der MASSADA, die Präsenz einer gewaltigen Flotte von Igelschiffen und eines Gliederschiffes über Gobi meldete. Damit war die Chance vertan, sich eines weiteren Philosophen zu entledigen.
    Wenig später wurde die Existenz des
     
    42.
     
    Philosophen „aktenkundig", wie es Cistolo Khans Stellvertreter wohl ausgedrückt hätten.
    Diesmal stieß man über Raumschiffsbewegungen der Tolkander auf den Standort des Philosophen. Als eine Flotte von etwa 5000 Igelschiffen den völlig unbedeutenden Planeten Hirdola anflog, ging Myles Kantor der Sache mit dem Hyperraum-Resonator nach und stieß auf die Impulse eines Philosophen.
    Damit fehlte nur noch ein Philosoph. Bré Tsinga wünschte ihn zur Hölle und sich selbst zurück nach Sabinn.
    Die wenigen Stunden auf ihrer Heimatwelt und das Wiedersehen mit Roan Miller hatten ihr Kraft gegeben und zum Einfall ihres Lebens verholfen wie sie geglaubt hatte. Aber ihre Erwartungen waren zerplatzt wie eine Seifenblase.
    Sie hatte sich auf Sabinn auch anderen Träumen hingegeben, die ihr privates Leben betrafen. Als Roan Miller sie gefragt hatte, ob sie in Atlan verliebt sei, da hatte sie erst gar nicht empört geleugnet, sondern einfach gesagt: „Ich glaube, er mag mich."
    Aber sie hätte sagen müssen: „Ich glaube, ich amüsiere ihn." Dies war schon das größte Zugeständnis, das man sich von einem über zwölftausendjährigen Arkoniden erwarten konnte. Sie hätte es wissen müssen, daß sie für jemanden mit dieser Lebenserfahrung nicht mehr als eine momentane Abwechslung sein konnte.
    Dabei hat es nach Freundschaft ausgesehen, sagte sie sich.
    Doch so etwas konnte es offenbar nicht geben. Es konnte eine Freundschaft zwischen einer Sabinnerin und einem Husslar geben, aber nie eine zwischen einem Unsterblichen und einer Sterblichen. Wie hatte sie sich nur so verrennen können?
    Sabinn war nun wieder unerreichbar für sie. Aber als Alternative wäre ihr die FARGO erneut lieber als die GILGAMESCH gewesen. Sie würde eher Clark Mahony in Kauf nehmen und die zu erwartenden Anspielungen auf ihren mißglückten „Karrieresprung".
    Vielleicht würde er von nun an, da Jafko nicht mehr zwischen ihnen stand, ein erträglicherer Chef sein.
    Und Tom ... kein Unsterblicher konnte ihm das Wasser reichen, er war ein feiner Junge.
    Bré Tsinga straffte sich und begab sich in die Kommandozentrale der MERLIN.
    „Will sich jetzt endlich einer anhören, was ich zu sagen habe?" rief sie so laut, daß alle sie hören konnten. „Vielleicht habe ich die Lösung für die Beseitigung der Kleinen Mütter."
    Während alle anderen in verblüfftem Schweigen verharrten, sagte Atlan lachend: „Na endlich! Ich dachte schon, die Bré Tsinga, die ich kennengelernt habe, wäre von einer Duckmäuserin verdrängt worden."
    Und da war es auf einmal wieder, das Empfinden gegenseitigen Mögens, das Bré verloren geglaubt hatte.
     
    *
     
    Bré sah die vielen Gesichter auf sich gerichtet, aber das verunsicherte sie keineswegs, sondern machte sie eher entschlossener. Sie hatte noch keinen dieser Cameloter kennengelernt, aber in der LFT kannte man inzwischen die meisten Namen, die zu diesen Gesichtern gehörten. Und als Psychologin hatte sich Bré natürlich informiert.
    Da war der Ertruser Kalle Esprot, der einzige Sterbliche, der ein GILGAMESCH-Modul kommandierte.
    Seine zierliche Stellvertreterin Arina Enquist, der Ortungschef Philantropus Agorar, der auf der Vergnügungsplattform BASIS geboren worden war ... und neben Atlan auch die Zellaktivatorträger Dao-Lin-H’ay und Homer G. Adams.
    Letzterer schlug vor: „Wollen wir uns nicht in einen Konferenzraum zurückziehen ..."
    „Nein!" entschied Bré mit fester Stimme. „Ich möchte, daß alle hören, was ich zu sagen habe.
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