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1860 - Goedda

Titel: 1860 - Goedda
Autoren: Unbekannt
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realer Umgebung befanden.
    Sie verließen, Irra’Anvete zuerst, die Kommandokanzel der Hyperfähre und fanden sich in einem engen Hangar mit metallenen Wänden wieder, der gerade groß genug war, um die Gondel mit dem Container aufzunehmen.
    „Folgt mir bitte", sagte Irra’Anvete und ging ihnen durch ein Schott voraus.
    Sie kamen in einen Raum, der weitaus größer war als der Hangar und dessen Wände nicht aus Metall bestanden, sondern aus einem unbekannten, graubraunen Material, das schmiegsam und nachgiebig war und sich - je nach Gegebenheit - ausdehnen und zusammenziehen konnte, was permanent und rhythmisch geschah, so als atme die gesamte Blase.
    Als sie eintraten, verstellte ihnen ein zweiter Ayrrisa den Weg, so daß das bläulich schimmernde Gebilde, das inmitten des Hyper-Labors schwebte, nicht in vollem Umfang zu sehen war.
    „Das ist mein Assistent Ejy’Dogar", stellte Irra’Anvete seinen Artgenossen vor. Er schob ihn zur Seite, so daß die Sicht auf das Zentrum des Labors frei war. Er deutete auf das große, bläulich fluoreszierende Gebilde und fügte feierlich hinzu: „Und das ist meine Kleine Mutter Goedda!"
     
    *
     
    Admiral Vel Tombass sah ein unförmiges, unablässig zuckendes, pulsierendes Ding, das eindeutig organischer Natur war. Der Organismus hatte einen Durchmesser, der in etwa seiner dreifachen Körpergröße entsprach. Das Ding war in ein ‘Gestell eingebettet, das es offenbar wie ein löcheriges Exoskelett zusammenhielt und verhinderte, daß das Ding in sich zusammenfiel. An das metallene Exoskelett waren eine Vielzahl kleinerer technischer Module montiert, die offenbar an die Großgeräte im Hintergrund angeschlossen waren, die sich entlang der flexiblen Wände reihten.
    Zusätzlich zur Technik gab es ein Gewirr unübersichtlich verknoteter Röhren und Knollengebilde aus einem wachsartigen Material, das in den Organismus implantiert war und deren offene Enden aus ihm herausragten. In den Öffnungen pulsierte es ebenfalls, woraus man schließen konnte, daß sich der Organismus durch diese Röhren vergrößerte.
    Der Admiral war von dem Anblick dieses, wie er fand, monströsen Organismus nur wenig angetan. Für ihn zählte lediglich der Erfolg, darum wollte er erst einmal vorurteilslos an die Sache herangehen.
    „Und was kann deine Kleine Mutter Goedda?" erkundigte sich Vel Tombass sachlich. „Ist sie in der Lage, uns die Kinder zu schenken, aus denen einmal jene Krieger werden, die die Krozza aus Suuvar hinwegfegen werden?"
    „Das ist unser Ziel", bestätigte Irra’Anvete. „Aber soweit sind wir noch nicht, mein Admiral. Wir stehen erst am Anfang unserer Forschungsarbeit."
    „Warum schickt man mich dann hierher, wenn du mir nichts als einen nicht funktionierenden Gebärorganismus präsentieren kannst?" regte sich der Admiral auf. „Ich hätte wahrlich Wichtigeres zu tun, als ein solches nutzloses Monstrum zu bestaunen. Man sagte mir, daß es mehrere solcher Experimentierstationen gibt. Ist man dort wenigstens weiter als du, Irra’Anvete? Ich will es doch hoffen."
    „Mit Verlaub, mein Admiral, aber dieses harte Urteil wird uns und den Kleinen Müttern nicht gerecht", widersetzte sich Irra’Anvete leicht gekränkt. „Es gibt insgesamt fünfzig solcher Stationen, und auf jeder von ihnen geht man bei der Zucht der Kleinen Mütter Wege, die von den anderen etwas abweichen. Auf diese Weise hoffen wir, das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Aber das benötigt Zeit - und viel Geduld ..."
    „Dann führe mich zu den anderen Stationen, vielleicht bekomme ich dort zufriedenstellendere Ergebnisse vorgesetzt."
    „Das läßt sich nicht so einfach bewerkstelligen", sagte Irra’Anvete bedauernd. „Wir stehen zwar untereinander in Hyperfunkkontakt, so daß wir unsere Experimente aufeinander abstimmen können. Aber um von einer Hypernische in die andere überzusetzen, müssen wir uns der Fähren bedienen."
    „Das ist aber eine überaus aufwendige und umständliche Methode im Umgang miteinander", sagte Vel Tombass und kam zu dem Schluß, daß er ganz sicher nicht alle Hyperraumblasen aufsuchen würde. In der Zeit, die er dafür benötigte, konnte der Krieg entschieden werden! „Ich bin enttäuscht. Und im Kriegskommando wird man es ebenfalls sein. Dort hat man sich viel mehr erwartet."
    „Wir haben, gemessen an dem bescheidenen Aufwand, eigentlich schon sehr viel erreicht, das haben uns Wissenschaftler aller Fakultäten bescheinigt", behauptete Irra’Anvete. „Vielleicht kann ich
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