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1856 - Shabazzas Gebote

Titel: 1856 - Shabazzas Gebote
Autoren: Unbekannt
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Töne.
    „Lauf um dein Leben! Ja, so ist es gut. Wenn ein Physander jemals ein schlechtes Gewissen hatte, dann du, Chlock."
    „Lügner!"
    Am Rasseln hörte der Cyborg, daß Ympalor sich in seiner Wanne hin und her wand wie ein Wurm.
    „Grallra klebt an deinen Schuppen", triumphierte Chlock. Ein paar Schritte noch, dann war er in Sicherheit.
    „Stirb!" sirrte Ympalor.
    Todesangst befiel den Physander. Er warf sich vorwärts und streckte die Arme nach dem Türkontakt aus. Die Steuereinheit in seinem Rücken glühte auf, und er stieß einen Schmerzensschrei aus.
    Bloß nicht sterben. Keine Sabotage am Projekt! Das waren Chlocks einzige Gedanken in diesem Augenblick.
    Der Knall einer gewaltigen Detonation ließ ihn taub werden. Etwas katapultierte seinen Körper mit Wucht gegen die Tür. Der Panzer platzte, und glühendes Magma ergoß sich über seinen Körper.
    Chlock starb, ehe er einen weiteren Gedanken fassen konnte. Zahlreiche Metallteile des Cyborgs polterten zu Boden und verbogen sich unter der Hitze. Sein Körper schmolz und blieb an der Tür kleben, von wo er langsam abtropfte.
    „Der letzte aus der schadhaften Brut ist soeben aus dem Verkehr gezogen worden", klang die Stimme Ympalors aus dem Lautsprecher oben an der Decke. „Von nun an herrscht Ruhe."
     
    9.
     
    Das, was sie bisher unter dem Begriff Traumblase zusammenfaßten, besaß einen derart gewaltigen Durchmesser, daß sich ihnen automatisch die Frage stellte, was dieses künstliche Gebilde eigentlich zusammenhielt. Die Kräfte des Hyperraums zerrten üblicherweise an allem, was sich durch dieses Medium bewegte. Ein Raumschiff benötigte eine spezielle Schutzschicht, auch Grigoroff-Schicht genannt, um den eigenen Kosmos gegen die Unwägbarkeiten der fünften Dimension abzugrenzen. Ohne diese Schutzschicht wäre kein Flug reibungslos verlaufen.
    Um welche Schutzvorkehrungen es sich im Fall der Traumblase handelte, darüber konnte Atlan nur spekulieren. Auf jeden Fall waren es ungeahnte Kräfte, wenn sie ein derart riesiges Gebilde schützten.
    Und irgendwo darin hielten sich die Philosophen auf und waren in ihrer riesenhaften Erscheinungsform vielleicht sogar ein Teil dieser Kräfte. Bisher gab es keine Spur dieser zweiundfünfzig Wesen, obwohl sie irgendwo sein mußten.
    Schau hinter dem Nebelfeld nach, forderte der Extrasinn ihn auf. Das Bauwerk ist lediglich das Zentrum der Blase.
    Myles hatte inzwischen die Sinnlosigkeit eingesehen, immer wieder in das Bauwerk zu fliegen und darauf zu hoffen, daß die Zwillinge das Tor neu öffneten. Der Wissenschaftler vertrat jetzt die Ansicht, daß sie zur Grenze der Traumblase vorstoßen sollten, wo immer diese exakt beginnen mochte. Den Gedanken, daß sich die eigentliche Traumblase samt Philosophen im Innern der Kardia befand, hielten weder der Arkonide noch der Wissenschaftler weiterhin für haltbar. Ein Mikrokosmos im Mikrokosmos, das war irgendwie unglaubhaft.
    Also befand sich die eigentliche Blase irgendwo außerhalb, hinter dem Nebelfeld. Sie brauchten die „Suppe" lediglich zu durchqueren. Allerdings glaubte keiner von ihnen, daß dies so einfach möglich war.
    Atlan stellte sich vor allem die Frage, was es einbrachte. Sie würden den Bereich sehen, den die Physander in ein paar Wochen zu Goeddas Bauwerk erweitern würden. Und vielleicht liefen ihnen die Philosophen über den Weg. An der Außenseite der Traumblase existierten vermutlich die Projektoren, die das Gebilde schützten. Ob drei Angehörige vom Bund angesichts einer so großen Kugeloberfläche der Traumblase etwas bewirken konnten, war mehr als fraglich.
    Je länger der Arkonide nachdachte, desto größer wurde seine Gewißheit, daß sie sich doch in erster Linie mit dem Zentrum des Gebildes beschäftigen mußten. Dort hatte Dao-Lin-H’ay bereits vor Tagen die suggestive Kraft lokalisiert, unter deren Nachwirkungen sie bis heute litt. Der Gedanke, daß die Kartanin mit ihrer latenten Psibegabung instinktiv den wichtigsten Ort identifiziert hatte, elektrisierte ihn.
    Atlan ging in seinen Gedanken einen Schritt weiter. Seit er im Todestraum des Philosophen zum ersten Mal den Namen erfahren hatte, beschäftigte er sich unaufhörlich mit dem Wesen, das hinter allem steckte. Noch niemand hatte etwas von Goedda gehört und gesehen. Auch die Tolkander sprachen über dieses Wesen wie über einen Gott, den sie verehrten, der aber nicht wirklich körperlich vorhanden war.
    Goedda - die Wahrscheinlichkeit wuchs, daß sie noch nicht vollständig
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