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1845 - Die Schwarzen Schiffe

Titel: 1845 - Die Schwarzen Schiffe
Autoren: Unbekannt
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„Jeder auf seinen Posten, es geht los!"
    Zu Pool Tammens Flottille gehörten insgesamt dreiundzwanzig Schiffe, die seinem Kommando unterstanden; KEMPEST hatte die Funktion des Flaggschiffs zu übernehmen und koordinierte die Aktionen mit den Bordrechnern der anderen Schiffe.
    Wie stark der Gegner sein würde, ließ sich zu. diesem Zeitpunkt noch nicht feststellen. Vielleicht war er stark genug, diese Flottille erfolgreich zu attackieren, aber keinesfalls mächtig genug, es mit den Galornen insgesamt aufzunehmen. Kein anderes Volk in der Galaxis Plantagoo brachte mehr als einige tausend Schiffe zusammen, die noch dazu von zweitklassiger Technik waren.
    Mehr als 20.000 galornische Einheiten standen dem entgegen. Selbst wenn sieh alle unterworfenen Völker Plantagoos zu einer Koalition zusammengefunden hätten, wären die vereinigten Flotten allein an Zahl den Galornen noch unterlegen gewesen.
    KEMPEST nahm Fahrt auf, die anderen Schiffe folgten. Pool Tammen hatte einige getarnte Schiffe vorausgeschickt, die sich als Frachtraumer gebärdeten, in Wahrheit aber mit Waffen recht gut bestückt waren.
    Tammen hoffte, daß die Mocksgerger so gierig sein würden, diesen Konvoi zu überfallen.
    „Ortung?"
    „Bislang keine Ergebnisse, Kommandant!" kam die Meldung zu Tammen zurück.
    Er machte es sich in seinem Kommandantensessel bequem.
    „Deine erste wirkliche Schlacht, KEMPEST", stellte Tammen leise fest. „Wie gefällt es dir?"
    Inzwischen besprach er vieles mit KEMPEST Das Schiff war die einzige „Persönlichkeit", die Tammen kannte, die gleich ihm an die Aufgaben mit kühler Professionalität heranging.
    „Ich brenne vor Aufregung", antwortete KEMPEST so leise, daß nur der Kommandant die Stimme hören konnte. „Und ich werde nicht versagen. Wird es bei der Schlacht zu Existenzbeendigungen kommen?"
    „Höchstwahrscheinlich", versetzte Pool Tammen amüsiert. „Machst du dir deswegen Sorgen?"
    „Wegen einer möglichen Beendigung meiner eigenen Existenz? Keineswegs, Kommandant. Aber ich weiß, daß Geschöpfe wie die Galornen und andere damit weitaus mehr gedanklich verknüpfen als ich. Sie fürchten sich davor, oder sie sehnen sich danach, je nach Standort und Schicksal. Ich kann das nicht begreifen."
    „Du wirst es lernen", sagte Tammen gedehnt. „Manche Dinge kann man nicht theoretisch ergründen, man kann sie nur erfahren. Sind deine Systeme klar?"
    „Vollständig klar, Kommandant!"
    Angenehm an KEMPEST war auch, daß das Schiff jede Unterhaltung abbrach, wenn es den Eindruck hatte, daß der Kommandant an einer Fortsetzung des Gesprächs nicht mehr interessiert war.
    „Kommandant!"
    Pool Tammen hob den Kopf.
    „Es läuft genau so, wie du es geplant hattest!" sagte die Orterin. „Unsere Frachtschiffe werden angegriffen."
    Tammen blickte auf die große Projektion. Es waren fast einhundert Einheiten der Mocksgerger, die über die sieben Frachtraumer herfielen, denen sie theoretisch haushoch überlegen waren.
    „Wir greifen an. Jeder nimmt die vorher bestimmte Position ein! Es darf kein einziger Mocksgerger entkommen, denkt daran!"
    Tammen dämpfte die Stimme. „Es geht los, KEMPEST!" sagte er zufrieden. „Es gelten nur meine Befehle!"
    „Verstanden, Kommandant!"
    Auf den Projektionen war zu sehen, wie die Mocksgerger die Galornenschiffe einkreisten und unter Feuer nahmen. Da die Angreifer an den Schiffen und deren Ladung interessiert waren, fiel das Feuer gemäßigt aus. Es sollte den Angegriffenen lediglich klarmachen, daß sie gut daran taten, jeden Widerstand aufzugeben und ein Enterkommando an Bord zu lassen.
    Bis jetzt hatten sich galornische Frachtraumer stets nach kurzer Gegenwehr gefügt. Die Mocksgerger hatten die Mannschaften auch ziehen lassen, wahrscheinlich um die Galornen nicht allzusehr gegen sich aufzubringen.
    Aber dieses Mal ging die Rechnung nicht auf. Die Galornen schossen zurück, mit kleinen und schwach kalibrierten Geschützen, die den Schutzschirmen der Mocksgerger nicht wirklich gefährlich werden konnten.
    Die Mocksgerger waren zunächst verblüfft, dann verstärkten sie ihr Feuer.
    Eines der galornischen Frachtschiffe nahmen sie aufs Korn, und dieses Mal schossen sie mit allem, was sie hatten. Einen Sekundenbruchteil später war von dem Galornenschiff nicht mehr vorhanden als eine Wolke weißdampfenden Gases, die rasch im Weltraum expandierte.
    „Gut gemacht!" lobte Pool Tammen den Mut des Kommandanten, der mit Schiff und Besatzung umgekommen war. „Jetzt hast du eine
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