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1845 - Der Weise von Sargasso

1845 - Der Weise von Sargasso

Titel: 1845 - Der Weise von Sargasso
Autoren: Jason Dark
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gelandet, und jetzt saß er sicher im Taxi. Bill kannte den Spanier vom Ansehen, denn sie hatten über Skype miteinander telefoniert. Er war ein noch recht junger Mann mit einem wilden Haarschnitt und einem hageren Gesicht mit einer sehr schmalen Nase, zu der auch der Mund mit den schmalen Lippen passte.
    Lange musste der Reporter nicht mehr warten. Er hörte die Türglocke, die jemand betätigt hatte, der unten am Tor stand. Bill eilte in die Diele und schaute auf den Monitor. Der gab das Bild von draußen zurück, und Bill sah tatsächlich den Mann am Tor stehen, den er schon vom Bildtelefon her kannte.
    Mit Tastendruck öffnete Bill das Tor und beobachtete auf dem Monitor, wie der Spanier über den Weg ging und dem Haus entgegen schritt. Er trug in der rechten Hand eine Reisetasche, die er bei jedem Schritt locker schwenkte.
    Bill öffnete die Tür und erwartete ihn davor. Das sah auch Carlos Esteban und er lachte Bill entgegen.
    »Endlich geschafft.«
    »Gab es denn Probleme?«
    »Nein, es ging alles glatt. Ich darf mich nicht beschweren.« Er stellte die Tasche ab. »Einen wunderschönen guten Tag, Bill.«
    »Ja, willkommen, Carlos.« Beide reichten sich die Hand, und Bill bat den Gast, der einen leichten kurzen Mantel und darunter einen braunen Anzug trug, ins Haus. Auf eine Krawatte hatte er verzichtet.
    Bill Conolly war mehr als gespannt auf den Tod, den der Spanier angeblich mitgebracht hatte. Äußerlich sah jedenfalls nichts danach aus.
    Bill Conolly ging vor. An seinem Plan hatte sich nichts verändert. Er führte seinen Besucher ins Arbeitszimmer und war gespannt, was der ihm jetzt präsentieren würde …
    ***
    Zu trinken gab es genug. Die Auswahl war groß, aber der Besucher wünschte sich nur Wasser. Er hatte seinen Mantel ausgezogen und aufgehängt und saß in einem der Sessel. Seine Reisetasche hatte er neben sich gestellt.
    Auch Bill Conolly saß und wartete darauf, dass Esteban etwas sagen würde. Das tat er auch, aber er sprach nur über harmlose Dinge. Zur Sache war er noch nicht gekommen.
    Das ärgerte Bill ein wenig, und er sagte: »Sie haben etwas über den Tod gesagt, Señor Esteban.«
    »Das stimmt.«
    »Und jetzt bin ich sehr gespannt, was Sie damit gemeint haben. Am Telefon haben Sie es mir ja nicht sagen wollen.«
    »Das hatte auch seine Gründe.«
    »Dann bin ich jetzt für alles offen.«
    Carlos Esteban lehnte sich zurück und schlug die Beine übereinander. »Es geht um den Tod, das stimmt. Aber um einen besonderen Tod. Oder um eine Art von Tod.«
    »Interessant. Und um welche?«
    »Moment, nicht so schnell.« Er lächelte. »Ich denke, wir sollten alles der Reihe nach durchgehen.«
    »Gut.«
    »Waren Sie schon mal in Spanien?«
    »Ja, mehrmals.«
    »Das ist gut.«
    »Und weiter?«
    »Sagt Ihnen der Name der Weise von Sargasso etwas?«
    Bill überlegte kurz, dann sagte er: »Sie sprachen am Telefon von Sargasso, sagten aber nichts über einen Weisen.«
    »Gut. Oder auch nicht gut.«
    »Was hat es denn mit diesem Begriff auf sich?«
    »Der Weise von Sargasso ist eine Legende …«
    »Dann gibt es ihn nicht?«
    »Doch, Bill, ich sage, dass es ihn gibt.«
    »Gut.« Der Reporter nickte. »Sie haben bei unseren Kontakten immer von einem Tod gesprochen, den Sie mitbringen würden, und nicht von einem Weisen von Sargasso.«
    »Das ist richtig. Wobei das eine das andere nicht ausschließt, will ich mal sagen.«
    »Aha.«
    »Wie der Name schon sagt, hat der Weise von Sargasso mit Spanien zu tun. Und nichts mit dem Sargassomeer bei den Bermudas, wo die Schiffe verschwunden sind.«
    »Auch okay.«
    »Es geht eben um den Weisen. Um Spanien, wo er seine Burg hat, in die er sich mit seinem Wissen zurückzog.«
    »Und weiter?«
    Esteban nickte. »Er ist ein weiser Mensch. Er ist alt, sogar sehr alt.«
    »Kann sein. Und was ist mit dem Tod?«
    »Darauf komme ich noch. Der Weise von Sargasso hat sich mit dem Tod beschäftigt. Er kennt ihn. Er fürchtet ihn nicht. Er ist ein Forscher und ein Diener zugleich.«
    »Über was forscht er denn?«
    »Er beschäftigt sich mit der Vergangenheit.«
    »Ist er Historiker?«
    »Irgendwie schon. Wenn ja, dann ist er ein besonderer Historiker, der sich um die sehr alte Geschichte bemüht. Er forscht und er findet immer wieder etwas.«
    »Was hat er denn diesmal gefunden? Sie haben vom Tod gesprochen, Carlos. Was ist damit?«
    Esteban gab die Antwort. »Da kann ich nur wiederholen, dass es ein besonderer Tod ist.«
    »Und was macht ihn so besonders?«
    »Die
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