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1832 - Der City-Dämon

1832 - Der City-Dämon

Titel: 1832 - Der City-Dämon
Autoren: Jason Dark
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das Gefühl, sein Gesicht würde in Fetzen gerissen. Einen derartigen Schmerz hatte er noch nie erlebt. Er kippte zur Seite und prallte gegen die Wand. Ein Schrei löste sich aus seinem Mund.
    Er wollte trotzdem flüchten, was er aber nicht schaffte, denn er konnte nichts mehr sehen, weil ihm Blut in die Augen lief. Er schrie auch nicht, als er in die Knie sackte, es drang nur ein Wimmern über seine Lippen.
    Neben dem Bett blieb er hocken. Er senkte den Kopf und spürte dann den Griff der Klauen an seinen Ohren. Er hörte ein Grunzen oder auch Stöhnen, bevor etwas geschah, was er zu seinem Glück nicht mehr sah, denn der Unhold tat das, weshalb er hergekommen war.
    Er tötete den Mann auf eine unwahrscheinlich grausame Art und Weise …
    ***
    Ich war aufgestanden, hatte aus dem Fenster geschaut und über das Regenwetter den Kopf geschüttelt. Dann war ich unter die Dusche gegangen und hatte anschließend ein Frühstück zu mir genommen, das aus einer Tasse Kaffee bestand und einem Weichkäse aus Frankreich, der mir gut schmeckte. Shao, die Freundin meines Partners Suko, hatte ihn besorgt und genau meinen Geschmack getroffen.
    Als sich das Telefon meldete, rechnete ich damit, dass Suko anrief, weil er schon fertig war.
    »Wir haben noch Zeit«, meldete ich mich. »Lass es langsam angehen, mein Freund.«
    »Ähm – Mister Sinclair?«, meldete sich eine schüchtern klingende Männerstimme.
    »Ja, ich …«
    Die Stimme unterbrach mich. »Es tut mir leid, wenn ich schon so früh störe, aber ich muss Sie unbedingt sprechen, und ich dachte, zu dieser Uhrzeit würden Sie noch zu Hause sein.«
    »Gut. Aber wer sind Sie?«
    »Miller.«
    Ich wusste noch immer keinen Bescheid. »Wer bitte?«
    »Miller, Ihr Hausmeister.«
    »Ach – natürlich.« Jetzt wusste ich Bescheid. Nun erkannte ich auch die Stimme. »Was ist denn, Mister Miller? Warum rufen Sie an? Haben Sie Probleme?«
    »Ich nicht.«
    »Aber …«
    Er druckste etwas herum.
    Ich machte ihm Mut. »Na los, raus damit.«
    »Ach, es geht um einen Bekannten vor mir, der ebenfalls Hausmeister ist. Und der hat sich keinen Rat mehr gewusst. Er hat sich an mich gewandt und mich um Hilfe gebeten.«
    »Verstehe«, sagte ich, »und worum geht es genau?«
    »Das möchte ich am Telefon nicht sagen. Es wäre gut, wenn wir uns treffen würden.«
    »Wann? Jetzt?«
    »Ja, bevor Sie zum Dienst fahren.«
    Ich kannte den Hausmeister als einen sachlichen Mann. Wenn er mich ansprach und mich um Hilfe bat, dann musste ihn schon etwas bedrücken. Zudem gehörte er zu den Menschen, die wussten, welchem Job ich nachging.
    Deshalb stimmte ich zu.
    »Oh, das ist gut.« Er klang erleichtert.
    »Dann bin ich in ein paar Minuten bei Ihnen.«
    »Danke, ich warte.«
    Bevor ich zu ihm nach unten fuhr, ging ich noch nach nebenan und sagte Suko Bescheid. Der schaute mich kopfschüttelnd an und fragte: »Was willst du denn bei Miller?«
    »Keine Ahnung. Er klang, als hätte er Probleme.«
    »Ich muss noch was essen.«
    »Tu das. Ich denke, dass ich dich später anrufe.«
    »Okay.«
    Das war geregelt. Jetzt musste ich nur noch herausfinden, was der Hausmeister von mir wollte. Um diese Zeit hielt er sich bereits in seiner Kabine auf.
    Als ich den Lift verließ und auf sie zuging, nahm ich schon den Geruch von frischem Kaffee wahr. Hinter der Glasscheibe sah ich Miller, wie er eine Tasse an die Lippen führte.
    Er war ungefähr fünfzig Jahre alt und hatte schütteres Haar, das nach vorn gekämmt war. Er trug seinen graublauen Arbeitskittel und drehte sich um, als ich die Seitentür an seiner kleinen Kabine aufstieß.
    »Ah, da sind Sie ja, Mister Sinclair.«
    »Genau.«
    Er deutete auf einen freien Stuhl. »Bitte, nehmen Sie doch Platz.«
    »Gern.«
    Miller drehte sich so, dass er mich anschauen konnte. Unser Treffen war ihm etwas peinlich, das sah ich ihm an, und so wollte ich es ihm leichter machen.
    »Wo drückt denn der Schuh?«
    »Ach, bei mir nicht.«
    »Sondern?«
    »Bei meinem Kollegen Phil Grady. Er hat Probleme, und die sind nicht einfach zu erklären.«
    »Versuchen Sie es trotzdem.«
    »Klar.« Miller runzelte die Stirn, und wenig später erfuhr ich, was im Haus dieses anderen Kollegen passierte. Dass es dort zu Geräuschen oder Klopflauten kam, die sich niemand erklären konnte. Grady hatte schon alles in Bewegung gesetzt und das gesamte Haus durchsucht, war aber zu keinem Ergebnis gekommen.
    »Bis auf einmal«, sagte Miller.
    »Gut. Und wo war das?«
    »Im Keller.«
    »Aha. Was geschah
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