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1820 - Intrige auf Trokan

Titel: 1820 - Intrige auf Trokan
Autoren: Unbekannt
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Erscheinen Kummerogs gewartet - ohne auch nur im entferntesten zu ahnen, was nach dem tatsächlichen Auftauchen dieses Gottes aus ihnen werden sollte.
    Ein Terraner, der diese Kultur nachempfinden wollte, brauchte sich nur geistig zurückzuversetzen in das irdische Mittelalter. Kluge, ja geniale Köpfe hatte es auch in diesen Jahrhunderten gegeben, wahrscheinlich ebenso dicht gesät wie in der Neuzeit. Aber das Interesse dieser Geister hatte dem Erkunden und Erforschen des Spirituellen gegolten. Wie fand man den richtigen Weg zu Gott, wie erlangte man die Seligkeit? Das waren die Fragen, an denen sie ihre Hirne schärften - biologische, chemische oder physikalische Experimente waren bei dieser Art der Fragestellung völlig uninteressant.
    Dann brauchte man sich nur noch vorzustellen, die Arkoniden wären in dieser Zeit mit ihrer Technologie massenhaft gelandet ...
    Wahrscheinlich hätten die Menschen des Mittelalters all diese Errungenschaften als Teufelszeug abgelehnt und wohl eher um ihr Seelenheil gebangt als sich über den technischen Fortschritt gefreut. Und genau das war das Problem der Herreach.
    Während die Trokanbewohner verstört durcheinanderliefen und nur danach trachteten, am Leben zu bleiben, waren Scharen terranischer Helfer an der Arbeit, um mit einem unerhörten technologischen Aufwand zu retten, was zu retten war.
    Transportraumer brachten Nahrung und Wasser heran. Notunterkünfte wurden in riesiger Zahl aufgestellt, Mediker kümmerten sich um Kranke und Verletzte. Gleichzeitig versuchte galaktische Spitzentechnologie, die tektonischen Erschütterungen Trokans wenigstens zu dämpfen oder vorhersagbar zu machen. Auch die ersten Ansätze einer Wetterkontrolle waren installiert worden.
    Bei dem Begriff Wetterkontrolle hatten manche Laien die Vorstellung, es sei auf der Erde technisch möglich, ganz nach Belieben eine Landschaft mit Sommer oder Winter zu überziehen, unabhängig vom Sonnenstand oder der regionalen Jahreszeit. Wintersport in der Sahara, karibische Zustände in der Antarktis, natürlich beides gleichzeitig und bei Bedarf binnen weniger Stunden ins Gegenteil umschlagen zu lassen.
    Die „Wettermaschine" Terras umfaßte die gesamte Ökosphäre des Planeten, der Mond griff darin ein, und die Sonne lieferte die Betriebsenergie. Dabei waren ungeheure Mengen Energie im Einsatz, in Wolken, Wind und Wellengang. Dieses natürliche Wetter technisch nach Belieben zu manipulieren hätte eine gigantische Maschinerie erfordert, mit einem ebenso großen Energieeinsatz, den die Erde niemals verkraftet hätte.
    Wetterkontrolle bedeutete zum einen, daß man ih der Lage war, das Wetter mit äußerster Präzision für jeden Ort vorherzusagen. Zum anderen lief Wetterkontrolle darauf hinaus, unerwünschten meteorologischen Phänomenen die Spitze zu nehmen. Sturmfluten und Orkane konnten abgeschwächt werden; Regenfälle konnten umgeleitet und gemildert werden und dergleichen mehr - und genau das wurde nun im Jahre 1289 NGZ auch auf Trokan angewandt, in Ansätzen.
    NATHAN, das Riesenhirn auf dem Erdmond, erfaßte die Daten von Trokan und errechnete daraus die Daten und technischen Mittel, mit denen die schlimmsten Extreme des Trokan-Wetters abgemildert oder ausgeglichen werden konnten. Mehr war der LFT nicht möglich - und auch diese Arbeit erforderte einen unerhörten Aufwand und verschlang gigantische Summen.
    „In einem Punkt können wir jedenfalls ein gutes Gewissen haben", sagte Jeromy Argent halblaut.
    „Und das wäre?" wollte Rafton Dibbs wissen.
    „Wir tun wirklich alles, was in unseren Kräften steht", antwortete Jerry Argent, begleitet von einem Seufzer. „Auch wenn es noch lange nicht ausreicht."
     
    3.
     
    Centoar ViIgor hatte wieder seine unscheinbare Miene aufgesetzt, als die AZTAKT zur Landung auf Trokan ansetzte.
    Die Terraner hatten - wohl im Vertrauen auf ihr gutes Gewissen - zugestimmt, daß eine Delegation des Forums Raglund Trokan einen Besuch abstatten konnte. Zur Delegation gehörten Vertreter verschiedener galaktischer Völker, die sich im Forum zusammengeschlossen hatten. Geleitet wurde die Abordnung von Tayloz Üpkek höchstpersönlich, dem es sichtlich gefiel, mit Respekt und Hochachtung behandelt zu werden.
    „Das also ist Trokan", stellte der Blue fest und betrachtete die Darstellung auf dem großen Panoramaschirm der AZTAKT. Neben ihm stand der Akone und musterte ebenfalls das Bild.
    Trokan sah nach nichts aus. Eine öde, dürre Welt ohne erkennbare Zeichen von Besiedelung.
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