Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1818 - Altar der Teuflischen

1818 - Altar der Teuflischen

Titel: 1818 - Altar der Teuflischen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
es denn einen Grund?«
    »Auf uns immer«, meinte Tim.
    »Ja, dann trinken wir auf uns.«
    Das taten sie mit kräftigen Schlucken. Es war wirklich ein Stöffchen, das man nur loben konnte. Beide verdrehten die Augen und schnalzten mit den Zungen.
    »Das tut gut«, flüsterte O’Malley, als er sein Glas absetzte. »Jetzt weiß ich, was mir gefehlt hat.«
    »Ja, mir auch.«
    »Und was ist das Ergebnis dieser Nacht?«
    Tim Doherty winkte mit der freien Hand ab. »Ich habe keine Ahnung. Aber ein Ergebnis gibt es, das stimmt.«
    »Fragt sich nur, was wir damit anfangen können oder sollen. Alte Steinfiguren, die plötzlich zum Leben erwachen und Licht in die Augen bekommen.«
    »Ja.« Tim nickte und schaute in sein Glas. »Ich habe auch keine Erklärung dafür.«
    »Es muss aber eine geben.«
    »Sicher.«
    »Wo könnte man sie finden?«, fragte Clint.
    »In der Historie.«
    »Meinst du?«
    »Ja.« Tim leerte sein Glas. »Ich glaube fest daran. Wir sollten mal die alten Kirchenbücher durchforsten. Vielleicht steht da was drin.«
    »Würde ich auch sagen.«
    »Wie gut kennst du den Pfarrer?«
    »Nicht besonders gut.« Clint verdrehte die Augen. »Das war schon damals so. Ich habe Messdiener werden sollen und weigerte mich.« Er lachte glucksend. »Ich glaube, das hat mir der Pfarrer bis heute nicht verziehen.«
    »Kann ich mir denken.«
    »Und wie ist das mit dir und dem Pfarrer?«
    »Ähnlich. Ich habe nie viel mit ihm am Hut gehabt. Meinen Eltern erging es auch so. Die haben dieser Moral nicht getraut. Zu recht, wie man heute an manchen Stellen lesen kann. Da sind früher verdammt viele Schweinereien passiert.«
    »Jetzt müssen sie aber klein beigeben.«
    Sie kamen zu keiner Lösung und überlegten weiter gemeinsam. Hätten sie ein besseres Verhältnis zum Pfarrer gehabt, sie wären ohne Probleme in die Kirche hineingekommen und hätten sich dort an Ort und Stelle über das Phänomen unterhalten können.
    »Nimm noch einen«, sagte Tim.
    »Ja, auf einem Bein kann man nicht stehen.«
    Sie gönnten sich jeder einen kräftigen Schluck, und danach sah die Welt schon nicht mehr so grau aus.
    Sie kamen wieder zum Thema, und O’Malley sagte: »Ich bin gespannt, was passiert.«
    »Wieso?«
    »Denk doch mal nach, Tim. Wir haben sie gesehen, und ich frage mich, ob sie uns auch gesehen haben.«
    »Je, das kann sein.«
    »Und das könnte nicht gut sein.«
    »Ähm – warum nicht?«
    »Dann wissen wir zu viel«, sagte Clint mit schon leicht schwerer Zunge.
    »Meinst du?«
    »Ja.«
    »Und was bedeutet das?«
    O’Malley winkte ab. »Dass es jetzt zwei Zeugen gibt, und Zeugen werden entweder gebraucht oder gehasst. Etwas dazwischen gibt es nicht.«
    »Und wie siehst du uns?«
    »Wir werden bestimmt gehasst«, sagte Clint und wischte mit der Hand durch die Luft. »Ja, stark gehasst.«
    »Warum denn?«
    »Weil wir vielleicht zu früh etwas entdeckt haben. Wir haben gesehen, dass diese Steinfiguren Licht in sich tragen. Die anderen Typen haben es vielleicht nicht gemerkt. Das waren nur Restauratoren, die andere Dinge im Blick haben.«
    »Ja, vielleicht.« Tim Doherty hob den Kopf. »Ich frage mich nur, warum man die Kirche abgeschlossen hat.«
    »Das weiß ich auch nicht.«
    »Haben die Restauratoren doch etwas bemerkt?«
    »Kann sein. Dann aber haben sie vielleicht nur mit dem Pfarrer darüber gesprochen.«
    Das nahmen beide hin und schwiegen sich an. Der Whisky hatte sie zudem leicht benebelt, und es trat das ein, was sie eigentlich nicht gewollt hatten.
    Sie schliefen ein.
    Clint O’Malley erwachte als Erster. Da war ihm, als hätte er einen Stromstoß bekommen. Er riss die Augen auf und hatte Probleme damit, sich zurechtzufinden. Verwundert schaute er sich um, ärgerte sich über den schlechten Geschmack im Mund und sah im schwachen Licht des Zimmers eine zweite Person, die ihm gegenübersaß.
    Es war Tim Doherty.
    Aber er schlief. Das war genau zu hören. Er hatte seinen Kopf nach hinten gedrückt, der Mund stand offen, und wer diese Schnarchlaute hörte, der musste verdammt gute Nerven haben.
    Die hatte Clint nicht.
    Er drückte sich von seinem Stuhl hoch und spürte die Steifheit in den Knochen. Das kam vom langen Sitzen. Er war jetzt froh, sich bewegen zu können.
    Den Weg zur Tür hatte er schnell gefunden. Er nahm auch noch seine dicke Jacke mit, die neben der Haustür am Haken hing, dann war er schnell draußen und streifte die Jacke über, denn ihn erwischte der kalte Wind.
    Er lief dorthin, wo sein Bike stand. Sein
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher