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1813 - Die Mörder von Bröhnder

Titel: 1813 - Die Mörder von Bröhnder
Autoren: Unbekannt
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hast?"
    Ich stutzte einen Moment, dann war mir klar, daß er ja in mir primär nur die Haut des Herrn sah.
    Folglich mußte ich (die Haut!) ja wissen, wen ich mir unterjocht hatte.
    „Die drei Fremden waren Schiffbrüchige", antwortete ich. „Sie kamen von einer Welt, die in einer fernen Galaxis liegt und uns unbekannt ist."
    Sie gaben sich mit der Erklärung zufrieden. Da sie die näheren Umstände nicht kannten, blieb ihnen auch gar nichts anderes übrig.
    „Unsere gemeinsamen Bemühungen", faßte ich noch einmal zusammen, „gelten nur einem Ziel: Wir müssen so schnell wie möglich die CANT startklar machen, zum Arsenal der Baolin-Nda zurückkehren und den Herrn finden. Alles andere steht hinter diesem Vorhaben zurück. Ich denke, ihr habt das verstanden. Und jetzt möchte ich den Stützpunkt inspizieren. Wir werden technische Hilfsmittel benötigen, denn einfach wird das Eindringen in das Arsenal nicht. Vaikhuur und Gonzerol, ihr begleitet mich! Settheran und Kaydessel, ihr kümmert euch um die CANT! An die Arbeit, sonst werden wir den Gottmeister nie wiedersehen."
    Sie erkannten meine Führungsrolle problemlos an, auch wenn es ihnen nicht behagte. Die innere Bindung der Häute an Kummerog war einfach zu stark.
    Ein Rest an Mißtrauen würde bleiben, aber damit konnte ich leben.
    Und daß ich die Haut beherrschte und nicht umgekehrt -, das würden sie nie erfahren.
     
    2.
     
    Vaikhuur, Gonzerol und ich näherten uns dem Eingang zum Wohnbereich. Ich verglich die Gegebenheiten mit den Bildern, die ich aus dem Wissen der Haut holte. Vieles stimmte nicht überein.
    Von Reinlichkeit und Ordnung schienen die Piraten nichts zu halten. Das hatte ich schon in der CANT festgestellt, wo in allen Gängen und Räumen Dreck und Abfälle herumlagen.
    Hier sah es nicht anders aus. Im Gegenteil: Seit dem Verschwinden Kummerogs war alles noch mehr verwahrlost.
    Ich konnte kaum einen Schritt tun, ohne auf irgendwelche Dinge zu treten, die auf dem Boden lagen. Ob es sich dabei um Speisereste, Kot oder andere Abfälle handelte, konnte ich nicht immer sagen. Außerdem roch es immer muffiger, je weiter wir kamen.
    Plötzlich stürzte eine gnomenhafte Gestalt auf mich zu und warf sich vor mir auf den Boden. Sie umklammerte meine Beine und warf den Kopf in den Nacken, um mir ins Gesicht zu starren.
    „Hör mich an, Gottmeister!" krächzte das Wesen. „Ich bin Tumed, dein gehorsamer Diener. Ich preise diesen Tag, an dem du zu uns zurückgekehrt bist. Darf ich dein persönlicher Diener sein?"
    Vaikhuur und Gonzerol verhielten sich abwartend. Der alte Wissenschaftler hielt seinen Krückstock bereit.
    „Steh auf, Tumed!" sagte ich. „Und laß meine Füße los. Ich bin nicht Kummerog, sondern nur eine Haut des Meisters."
    „Du bist nicht der Gottmeister?"
    Tumed ließ mich los und machte einen Sprung zur Seite. Er schien zu ahnen, was nun passieren würde.
    Und tatsächlich schleuderte der Unan-Kjur mit seinem Krückstock Blitze auf die jämmerliche Gestalt.
    „Laß das, Vaikhuur!" befahl ich.
    „Warum? Es macht mir Spaß."
    Er starrte mich mißtrauisch an.
    „Ich sagte dir doch schon", fuhr der Wissenschaftler fort, „wir müssen unsere Leute auf Trab halten. Du scheinst mir etwas verweichlicht zu sein, Alaska. Oder stimmt etwas nicht mit dir?"
    Ich mußte höllisch aufpassen und meine Rolle so spielen, wie diese Banditen es von mir erwarteten.
    Einfach war das nicht.
    „Verweichlicht?" Ich versuchte ein gehässiges Lachen. „Du bist verrückt, Alter. Ich hab’ keine Zeit zu verlieren. Nur darum geht es. Deine albernen Spiele mit dem Krückstock kosten aber Zeit. Wir haben eine Aufgabe, nämlich den Gottmeister zu finden. Alles andere steht dagegen zurück. Oder hast du das schon vergessen?"
    „Natürlich nicht." Er lenkte ein, und wir setzten unseren Weg fort.
    Tumed würde jetzt zu den anderen Piraten laufen und ihnen berichten, daß nicht Kummerog, sondern nur eine Haut des Gottmeisters zurückgekommen war. Mir sollte das recht sein.
    „Früher gab es hier ein Lager mit Waffen und technischer Ausrüstung", sagte ich. „Es befand sich auf der zweiten Ebene. Dorthin gehen wir zuerst."
    „Wie du möchtest, Alaska. Zuvor möchte ich dir aber eine andere Neuerung zeigen. Sie liegt auf dem Weg dorthin."
    Wir gingen eine Schräge hinab, die nach den Erinnerungen von Kummerogs Haut früher nicht vorhanden gewesen war.
    „Hier befand sich doch ein Gravolift." Ich blieb stehen. „Wo ist er?"
    „Den haben wir schon vor
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