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1800 - Zeitraffer

Titel: 1800 - Zeitraffer
Autoren: Unbekannt
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sein bester Freund aus uralten Tagen. „Ich habe mich auf der Erde noch nie so fremd gefühlt.
    Was ist mit Koka Szari Misonan?"
    „Die Erste Terranerin hat keine Zeit", antwortete Rhodan mit einem plötzlichen Gefühl der Bitterkeit. „Und dieser Glatzkopf, von dem wir gehört haben? Dieser Geo Sheremdoc? Dem sagen sie doch Wunderdinge nach. Wieso lässt der sich nicht sehen? - Überhaupt, was ist mit Siankow?" Rhodan zuckte mit den Achseln. Als sie es endlich schafften, zum Büro der Ersten Terranerin vorzudringen, wurde ihnen mitgeteilt, man lege in der Sache Trokan derzeit keinen Wert auf ihre Mitarbeit. Alles befinde sich unter Kontrolle, sie mögen sich bereithalten, falls sie gerufen würden.
    Rhodan und Bull schauten sich betreten an. Eine offizielle Funktion besaß in diesen Tagen von ihnen keiner mehr. Nicht einmal Homer G. Adams, der bis zu den Ereignissen um KOROMBACH die Kosmische Hanse geleitet hatte. Lediglich Myles Kantor als unbestritten wichtigster Forscher der Menschheit erhielt so etwas wie eine hastige Einladung zugestellt. Sie konnten ihn gar nicht schnell genug in die ehemalige Marsbahn hinaufbekommen. Rhodan wusste im selben Augenblick, dass die Sache mit Trokan wohl doch nicht so im Lot war wie behauptet.
    Er, Bull und Alaska Saedelaere verbrachten die nächsten Stunden in einem öffentlichen Lesesaal. Der Not gehorchend nutzten sie alles, was sie an Zeitungen, Trivideo-Aufzeichnungen und sonstigem Info-Material bekamen. Der erste Eindruck bestätigte sich auf beängstigende Weise. Sie stuften Trokan übereinstimmend als Gefahrenherd erster Ordnung ein. Im Augenblick konnten sie jedoch nicht das Geringste tun.
    Sein Grundstück am Goshunsee befand sich in einem der abgelegenen Bezirke. Dass sich an diesen Ort ein fremder Gleiter verirrte, gehörte zu den seltenen Fällen. Trotzdem stand ein Gefährt vor der Einfriedung. Es sah aus wie ein altertümlicher Motorroller, dieselbe Art, die Rhodan als junger Mann in Nevada selbst noch erlebt hatte. Das Ding verfügte über Antigravantrieb, die Räder fehlten also. Und vom Besitzer war keine Spur zu sehen.
    Mit einem Kodeschlüssel öffnete er das Tor, das seit Jahren nicht mehr offengestanden hatte. Drinnen machte alles einen sauberen Eindruck. Die Reinigungsroboter hatten das Haus in Ordnung gehalten.
    Nur den Antigravroller, den vermochte er sich nicht zu erklären. Des Rätsels Lösung fand er erst, als er den Garten mit Ufer zum See inspizierte. Auf einem Stuhl saß ein alter Mann in brauner Kleidung, teils aus kariertem grobem Stoff, teils aus Leder, und schaute auf den See hinaus. Er trug eine warme Mütze. Sein Haupthaar, das darunter hervorlugte, war genauso schneeweiß wie der Bart, die Hände machten einen derben Eindruck. Auf den ersten Blick erweckte er den Eindruck eines Mannes, der sich häufig in der Natur aufhielt. Die Annehmlichkeiten der Zivilisation schien dieser Mann nur sehr bedingt wertzuschätzen.
    Sein Gesicht, das Rhodan von der Seite sehen konnte, war braungebrannt und faltig. Es hatte eine bedächtige, friedliche Ausstrahlung. Neben ihm lag am Boden eine Staffelei mit Farbenkoffer, darunter ein Ruck sack, beides war jedoch nicht ausgepackt. Für einen Einbruch war das eine ziemlich ungewöhnliche Ausrüstung. Die Situation hatte etwas Unwirkliches. Im Prinzip war es unmöglich, dieses Grundstück zu betreten; solange man nicht Rhodan hieß oder einer der anderen Unsterblichen war.
    Er trat neugierig an die Seite des alten Mannes. Der andere schien ihn nicht zu bemerken. Sein Blick blieb in die Ferne gerichtet. „Guten Tag. Ich bin der Besitzer des Hauses."
    „Ah", machte der andere. Jetzt erst drehte er sich halb und deutete im Sitzen eine Verneigung an. „Ich freue mich, dich kennenzulernen." Der Fremde musterte Rhodan unter seinen buschigen Augenbrauen hinweg mit freundlichem Interesse. Aber nur einen Moment lang, weil er nicht aufdringlich scheinen wollte.
    Der Anflug eines Lächelns huschte über Rhodans Gesicht. Auf Anhieb mochte er den Alten, auch wenn er nicht wusste, wie er hereingekommen war. „Und wie ist dein Name?"
    „Johnny."
    „Was machst du hier, Johnny?"
    „Das ist denkbar einfach. Ich hatte ein Grundstück auf der anderen Seite des Sees. An der schönsten Ecke, musst du wissen. Da war ich viele Jahre. Dann haben sie mir das Grundstück weggenommen. Ein Verein, der sich >Terranischer Liga-Dienst< nennt. Den kannte ich nicht. Aber mein Haus, das war ich los."
    „Deshalb bist du hierher
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