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1790 - Ende einer Ewigkeit

Titel: 1790 - Ende einer Ewigkeit
Autoren: Unbekannt
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umgehen. Sie mußten sich lediglich per Karussell nach Zonder-Myry begeben, an den Sammelpunkt Metöke. Denn auf Level 6 war das Beben ja bereits vorbei.
    Aber was, fragte sich Tolot, wenn die Beben Level 13 erreichten? Flog dann alles in die Luft? Er war entschlossen, diesen Eventualfall zu verhindern.
    Die BASIS hüllte sich in mehrfach gestaffelte Paratronschirme. Aus den Hypersendern ging nach unten, zur rotierenden Station NETWORK II, in Klartext ein Funkspruch: An Voltago und die Hamiller-Tube!
    Uns wurde bekannt, daß eure Anstrengungen der Inbetriebnahme von Gomasch Endredde dienen. Der Vorgang muß unverzüglich gestoppt werden, da wir eine umfassende Gefahr vermuten. Andernfalls eröffnet die BASIS das Feuer. Wir gewähren euch eine Frist von einer Stunde.
    BASIS, Expeditionsleitung, Tolot
     
    *
     
    Rhodan schaute dem lautlosen Kampf zwischen Teaser Kroom und Voltago ohnmächtig zu. Es dauerte mehr als eine Stunde, während sich ein weiterer der Levels in strahlendes Licht verwandelte. Am Ende hatte der Kleine jedoch keine Chance. Er war zu geschwächt, man konnte es sehen. Selbst wenn sie einen Mediker gehabt hätten, Rhodan wäre nicht sicher gewesen, ob man ihn noch hätte retten können.
    Teaser Kroom hing wie ein fleischgewordenes Kreuz in der Luft, den Rücken zu einem starkem Hohlkreuz gebogen, die Arme zuckend ausgebreitet. Das blaue kalte Leuchten rund um seinen Kopf sah aus, als ob es die Hälfte des Gehirns bereits gefressen hätte. Ein Wunder, dachte der Terraner, daß im Körper des Kleinen noch Leben steckte.
    Welcher Natur dieser unsichtbare Kampf war, das konnte Rhodan nicht sagen. Denkbar auch, daß die beiden einander nicht bekriegten, sondern daß sie nur noch näher zueinander gefunden hatten.
    Schließlich bewahrheitete sich jedoch der erste Eindruck. Voltago krümmte eines seiner Beine. Was ihn sonst nicht einmal einen Gedanken gekostet hätte, dafür brauchte der Kyberklon nun gewaltige Kraftanstrengung. Doch der Schlag, der dabei herauskam, hatte fast schon wieder die alte Wucht.
    Voltagos Wadenblock traf direkt ins Gesicht des Kleinen. Teaser Kroom schwebte plötzlich in einer Wolke von Blut, eingebettet in blaues Leuchten.
    Das Stirnband war noch intakt. Aber der Schädel des Kleinen war es nicht. Was Rhodan durch das kalte Wabern erkennen konnte, bot einen grausigen Anblick. Er begriff, daß Teaser Kroom tot war. Dort oben im Mittelpunkt der Matrixhalle hing nur noch eine Leiche.
    Unbändiger Zorn auf Voltago erfüllte den Terraner.
    „Was hast du getan?" schrie er. „Kyberklon! Warum? Du hast ihn ermordet!"
    Im infernalischen Lärm hatte seine Stimme nicht die Kraft, bis oben durchzudringen. Ohne jede Einflußmöglichkeit sah er zu, wie sich das blaue Leuchten auf den gesamten schwebenden Leichnam ausdehnte. Der Körper des Kleinen schien regelrecht zu verglühen. Die Glieder waren schon nicht mehr sichtbar, dann fehlte der Rumpf. Und als ganz zum Schluß der Kopf verschwand, hing neben Voltago nur noch das Stirnband.
    Rhodan war aus irgendeinem Grund sicher, daß die beiden miteinander kommunizierten, das Band und der Kyberklon.
    Der Vorgang dauerte nur wenige Minuten. Das Band schwebte plötzlich zur Seite, in exakt dieselbe Richtung, in die auch schon die Hamiller-Tube verschwunden war. Zufall oder Absicht? Vor dem blauen glimmenden Gegenstand wich die Wand beiseite, ein kleines Stück davon, und im Augenblick darauf war das Band verschwunden.
    Voltago hing noch ein paar Minuten lang bewegungslos da oben.
    Dann kam der Kyberklon herab. Er begab sich direkt zu Rhodan.
    „Der Schlüssel wird seine Aufgabe nun allein erfüllen", sprach der Kyberklon. Seine Stimme durchdrang den Lärm ohne Mühe. „Er wird nur noch kurze Zeit gebraucht."
    Rhodan fühlte sich wie vor den Kopf geschlagen. Er hatte das Bild des sterbenden Teaser Kroom vor Augen - und Voltago kam mit einer Aussage, die für ihn nicht den geringsten Sinn ergab, die ihn auch nicht interessierte.
    „Du bist ein Mörder!" wiederholte er tonlos. „Du hast Teaser umgebracht!"
    Einen Moment lang glaubte er, im schwarzen Gesicht des Kyberklons so etwas wie Emotion zu erkennen, Bedauern vielleicht. Doch statt dessen hörte er nur: „Nicht ich bin es, der Teaser getötet hat. Ich war nur das letzte ausführende Organ. In dem Augenblick, da das Band ihn als Träger ausgewählt hatte, war sein Schicksal besiegelt. Ich weiß nicht, wie es überhaupt nach draußen gelangen konnte; wohl mit dieser Hamamesch-Karawane. So
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