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1767 - Teufelsmädchen

1767 - Teufelsmädchen

Titel: 1767 - Teufelsmädchen
Autoren: Jason Dark
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Blick ihrer Freundin. Für Lilo war es mal wieder die Erfüllung ihrer Wünsche, die Gier nach Blut hatte sie einfach nicht unterdrücken können. Sie brauchte es. Sie sehnte sich danach. Und sie verfluchte sich manchmal, dass sie kein normaler Vampir war, sondern jemand, der vielleicht irgendwann mal dorthin kam. Deshalb nannte sie sich auch Teufelsmädchen und nicht Vampirin. So weit wollte sie nicht gehen.
    Sie nahm das Messer.
    Als Gina sah, dass es über ihrer Brust schwebte, verkrampfte sie sich für einen Moment. Sie wollte etwas sagen, aber das zischende Geräusch aus Lilos Mund ließ sie verstummen.
    Dann sagte sie nichts mehr und verfolgte nur den Weg der Messerspitze. Noch schwebte sie über der hellen Haut, dann zuckte sie nach unten.
    Gina verkrampfte sich, als sie den Schmerz spürte, der sich allerdings in Grenzen hielt. Sie stoppte ihren Atem und wartete darauf, dass etwas passierte.
    Der Schmerz war noch vorhanden, aber er ließ auch nach, und so konnte sich Gina daran gewöhnen. Es war keine große Wunde, das wusste sie, aber sie entließ die rote Flüssigkeit, der sich Lilo entgegen beugte. Sie ließ ihre Zunge aus dem Mund schnellen, danach war ein leises Stöhnen zu hören, und einen Moment später spürte Gina die Lippen der Freundin auf ihrem Körper.
    Es waren nicht nur die Lippen, die sie spürte, sondern auch das Saugen.
    Lilo trank, und Gina war glücklich...
    ***
    Das wirbelnde Messer hatte mich an der Hüfte getroffen und eine Wunde hinterlassen, die stationär behandelt werden musste. Also kam ich in ein Krankenhaus, nur nicht in eine Klinik, die in London lag, sondern in einen Bau, der noch im weitesten Sinne zu Windsor gehörte. Dort kümmerte man sich um die Wunde, und ich hatte auch nichts dagegen gehabt, bis man mir die Nachricht überbrachte, dass ich sicherheitshalber einige Tage in der Klinik bleiben sollte. Zumindest drei Tage, damit die Wunde heilen konnte.
    Ausgerechnet ich. Wo ich Krankenhäuser doch so liebte. Jedenfalls hatte man sich um mich gekümmert, die rechte Körperseite betäubt und die Wunde dann behandelt.
    Ich hatte einen strammen Verband bekommen, war dann wieder in mein Zimmer geschafft worden, in dem ich zum Glück allein lag, war aber ans Bett gefesselt, denn aufstehen durfte ich nicht. Die Wunde musste Ruhe haben.
    Das zweite Bett im Zimmer blieb leer. Ein Telefon hatte ich, eine Glotze auch. Eine Dusche sowie die Toilette waren in einem Nebenraum untergebracht.
    Es war kein großes Krankenhaus. Drei Etagen. Ich lag in der zweiten, und mein Bett stand zudem dicht am Fenster, sodass ich hinausschauen konnte.
    Ich sah Bäume, die zu einem kleinen Park gehörten. Noch waren sie nicht grün geworden, aber es würde nicht mehr lange dauern, bis sich ihre Blätter im Wind bewegten.
    Da lag ich nun. Hin und wieder zuckte ein schwacher Schmerz durch meine rechte Hüfte. In regelmäßigen Abständen erschienen die Krankenschwestern, um nach meiner Wunde zu schauen oder nach dem Verband, der auch weiterhin stramm saß.
    Ich lag auf dem Rücken, durfte nicht aufstehen und musste in die Flasche pinkeln, wenn der Blasendruck zu groß wurde.
    So vergingen zwei Tage und zwei Nächte.
    Natürlich war London nicht aus der Welt, ich telefonierte sehr oft mit Suko und Glenda, wobei ich auch von Sir James angerufen wurde, der mir gute Besserung wünschte.
    »Die werde ich haben, Sir. Und dann bin ich bald wieder im Büro.«
    »Lassen Sie sich Zeit, John, werden Sie gesund. Dann reden wir weiter.«
    Beinahe hätte ich gelacht. Sir James tat so besorgt. Zeit sollte ich mir lassen, und das war es, was ich eigentlich nicht konnte oder wollte. Die Zeit würde vergehen, aber ich wollte sie nicht länger hier im Krankenhaus verbringen. Zudem war mein Verband gewechselt worden. Der, den ich jetzt trug, war kleiner, saß aber ebenso straff.
    Ich spielte längst mit dem Gedanken, aufzustehen, auch wenn die Schwestern oder Ärzte das nicht haben wollten. Es war mir egal, ich musste es durchziehen, aber ich wusste auch, dass ich nichts überstürzen durfte.
    Mein Kreislauf war durch das Liegen schwach geworden. Er musste erst mal wieder richtig in Gang kommen. Und so startete ich meinen Versuch mit vorsichtigen Bewegungen, achtete dabei auch auf meine Hüfte und spürte schon das schwache Ziehen darin, aber man konnte da nicht von einem Schmerz sprechen.
    Irgendwann saß ich auf der Bettkante. Da lief der Schweiß über mein Gesicht. Ich musste erst mal abwarten, um nach einer Weile den
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