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1767 - Einsatz der Kartanin

Titel: 1767 - Einsatz der Kartanin
Autoren: Unbekannt
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weder Adebis noch Kanzler Jesher. Mein Gemahl ist abhängig. Welche Ziele er wirklich verfolgt, weiß niemand.
    Manchmal glaube ich, er besitzt gar keine persönlichen Ziele mehr. Vor unserer Heirat hatte er sie.
    Aber irgend etwas, sicher nicht nur seine Krankheit, hat ihn verändert. Manchmal glaube ich, er ist nur eine willenlose Marionette. Und Jesher ist machthungrig und skrupellos. Wenn die Maschtaren ihn akzeptieren würden, würde er keine Inx zögern und Adebis und mich umbringen lassen.
    Wahrscheinlich würde ihn dann aber auch das Mumienfieber befallen."
    Ino Gisa von Perm erhob sich.
    „Ich danke dir", sagte sie, „daß du mir zugehört hast. Mach das Beste aus den Informationen."
    Die Hamamesch-Frau hob kurz eine Hand zum Gruß und ging.
    Eine nachdenkliche Dao-Lin-H'ay blieb zurück.
     
    *
     
    Quan-Pih-Dj'ang war unterdessen nicht untätig gewesen. Sie hatte zunächst vier Exemplare des Halsbands angefertigt, in denen keine Mikrosysteme versteckt waren. Jedes Band hatte eine andere Farbe.
    Die Nizzer trieben sich fast ständig in der Nähe der Kartanin herum. Vier von ihnen erhielten je ein solches Halsband und wurden damit entlassen.
    Mit dem bloßen Auge ließ sich das Halsband zwischen den Haaren des Fells kaum erkennen.
    Und berühren ließen sich die Nizzer von den Hamamesch normalerweise nicht.
    Eine Entdeckung war daher ziemlich unwahrscheinlich. Vorsicht war dennoch geboten.
    Aus den folgenden Beobachtungen ergab sich, daß niemand am Hof daran Anstoß nahm. Und daß niemand die Halsbänder bemerkte.
    Nun konnte Lan-Say mit dem präparierten Halsband ausgerüstet werden. Ein Mini-Spion mit einem Datenspeicher, der alle Informationen aufzeichnete, wurde in dem Halsband versteckt. Einen winzigen Signalgeber brachte die Kartanin zusätzlich im Fell an. Er schickte in unregelmäßigen Abständen einen schwachen Impuls, so daß der Roboter den Weg Lan-Says verfolgen konnte.
    Der Nizzer gehorchte Dao-Lin-H'ay aufs Wort, als sie ihn aufforderte, durch den Palast zu wandern und dabei insbesondere in einer bestimmten Richtung. Diese führte in den Berg hinein zur Maschtar-Suite.
    Das Tier schien zu spüren, was seine neue Herrin wollte.
    Unterdessen baute Quan-Pih-Dj'ang in der Unterkunft eine holographische Darstellung auf. Sie beruhte auf den Daten, die durch die Ortung gewonnen worden waren. Die 3-D-Darstellung zeigte den gesamten Palast.
    In dieses Bild hinein wurde ein Leuchtpunkt projiziert. Er zeigte den Standort Lan-Says an. Der Nizzer wanderte gemächlich in die Zone hinein, die in den Berg gebaut worden war.
    Energetische Echos von Sicherungssystemen erlaubten weitere Schlüsse auf den Ort, an dem sich die Maschtar-Suite befinden mußte. Die Sicherheitsanlagen waren aktiviert, aber sie sprachen ganz offensichtlich nicht auf den Nizzer an. Entweder es gab eine besondere Schaltung, so daß den Tieren nichts passieren konnte, oder die Sensoren sprachen erst auf Wesen mit einer bestimmten Körpergröße an.
    Lan-Say durchstreifte das interessierende Revier über drei Stunden lang. Intelligent und logisch ging der Nizzer dabei natürlich nicht vor. Einige Bereiche suchte er mehrmals auf, andere gar nicht.
    Schließlich trieb ihn der Hunger zurück zu den Kartanin. Dao-Lin-H'ay hatte eine reichhaltige Mahlzeit vorbereitet und belohnte ihren Freund damit.
    Quan-Pih-Dj'ang nahm unterdessen den Speicher aus dem Halsband. Der Roboter las die Daten aus und setzte sie um.
    Nun erfuhren die Kartanin, daß der Bereich, hinter dem sie die Maschtar-Suite vermuteten, zusätzlich von Soldaten der Leibgarde gesichert wurde. Das Spiongerät hatte mehrere Gespräche der Wachsoldaten aufgezeichnet, als der Nizzer aufgetaucht war.
    Die Hamamesch hatten sich zunächst darüber gewundert, daß ein Nizzer in diese abgelegenen Teile des Palastes vorgedrungen war. So etwas hatten sie wohl noch nie erlebt. Dann waren sie sich nicht einig gewesen, ob sie das Tier gewähren lassen oder vertreiben sollten. Schließlich hatten sie es dahin gehen lassen, wohin es wollte.
    Daraus und aus weiteren Daten ergab sich ein eindeutiges Bild: Die Maschtar-Suite mußte identisch sein mit einem kreisrunden Raum von 30 Metern Durchmesser, der tief in der Flanke des Berges zu finden war.
    Mehrere Wege führten aus dem eigentlichen Palast dorthin. Alle waren durch Wachen und technische Systeme gesichert.
    Aus dem runden Saal selbst führten Gänge zu anderen Räumen. Deren Bedeutung konnten die Kartanin bislang nicht erkennen.
    Nachdem
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