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1761 - Blutschwert aus der Hölle

1761 - Blutschwert aus der Hölle

Titel: 1761 - Blutschwert aus der Hölle
Autoren: Jason Dark
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Jagdschema passt?«
    »Du meinst ein Dämon oder einer, der mit der schwarzmagischen Welt paktiert?«
    »Genau der.«
    Ich sagte erst mal nichts, weil ich so überrascht davon war, dass Tanner mit solchen Vorschlägen herausrückte. Die Taten mussten ihm schwer auf den Magen geschlagen sein.
    »Das könnte stimmen«, sagte ich schließlich. »Aber ein Dämon – ich weiß nicht.«
    »Es kann ja auch ein Helfer gewesen sein.«
    »Natürlich.«
    Sukos Gedanken wanderten in eine andere Richtung. »Dann sehen wir uns die Leiche eben mal an. Es ist ja durchaus möglich, dass wir einen Hinweis finden.«
    »Auf wen oder was?«
    Suko tippte gegen meinen Rücken. »Auf einen anderen Fall, zum Beispiel. Tun wir Tanner den Gefallen.«
    Ja, das taten wir auch. Es war der gleiche Grund, weshalb wir hergekommen waren. Wir folgten ihm zu dieser zentralen Stelle. Man hatte die Scheinwerfer so hingestellt, dass die Lichter den Toten anleuchteten.
    Ihm war der Kopf abgeschlagen worden. Ich will mich einer ausführlichen Beschreibung enthalten, aber der Kopf war wichtig. Vor allem das Gesicht.
    Der Kopf lag so, dass das Gesicht nach oben zeigte. Suko und ich schauten direkt dagegen. Der Mund war verzogen, die Augen weit geöffnet.
    »Und«, fragte Tanner, »sagt euch das was?«
    »Nein.« Die Antwort hatte ich gegeben.
    »Und was ist mit dir, Suko?«
    »Auch nicht.«
    »Schade.« Tanner breitete die Arme aus und klappte sie wieder zusammen. »Dann kann man nichts machen. Ich hatte gedacht, dass euch beim Anblick des Mannes eine Idee gekommen wäre.«
    »Nein.« Wir entfernten uns wieder und ich blieb stehen, als wir ein paar Schritte gegangen waren. »Ich habe ja auch den Schnitt gesehen. Er ist zwar glatt gewesen, aber man hat schon gesehen, dass die Klinge so etwas wie eine Säge ist.«
    »Ich weiß.«
    »Vielleicht ist das eine Spur. Ein Schwert zu finden, das dieses Merkmal aufweist.«
    »Ja, das ist es. Aber wo willst du anfangen zu suchen? Kannst du mir das sagen?«
    »Tanner, schick deine Leute los. Lass sie recherchieren. Kann sein, dass sie irgendwo Hinweise auf Schwerter finden, die sich einige Leute besorgt haben. Es gibt Händler für so etwas. Mittelalterliche Waffen sind in, und ein Schwert mit einer derartigen Klinge sicherlich besonders.«
    »Ja, das könnte sein.«
    Tanner hatte leise gesprochen. Ich wollte ihn aufheitern oder wachrütteln, fasste ihn an der Schulter und schüttelte ihn erst mal durch.
    »He, was ist los mit dir?«
    »Es ist schlimm, John. Ich glaube, ich bin zu alt und werde mich aus dem Berufsleben zurückziehen und in Pension gehen.«
    »Warum das denn?«, fragten Suko und ich wie aus einem Mund.
    »Allein, dass ich euch geholt habe und selbst hier stehe wie ein Narr. Das ist doch verrückt.«
    »Niemals. Auch früher hast du...«
    »Ich weiß, John, ich weiß. Aber den Gedanken, den du geführt hast, dem stimme ich voll und ganz zu. Nur hätte ich darauf kommen müssen.«
    »Mach dir da keinen Kopf. Es ist oft so. Da steht man neben sich und sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht.«
    »Das kann sein.«
    »Häng dich rein«, sagte auch Suko, »und melde dich, wenn wir dir helfen können.«
    Tanner schluckte, dann nickte er und sagte mit leiser Stimme: »Gut, ich habe verstanden.«
    Wir verabschiedeten uns. Es war schon ein recht komischer Abschied. Erst draußen vor der Rampe sprachen wir wieder. Die Menschen hinter dem Absperrband ignorierten wir. Auch die Reporter, die ihre Fotos schossen. Zum Glück waren wir nicht wichtig, schlüpften dann rasch in den Rover und Suko gab sofort Gas.
    »Wohin?«
    Ich dachte dabei an so etwas wie ein zweites Frühstück und sagte es Suko.
    Suko wollte auch etwas essen, und so landeten wir in einem Café, in dem auch internationale Frühstücke angeboten wurden. Das jedenfalls stand draußen auf einer Tafel.
    Die Wirklichkeit sah anders aus und war auch sehr bescheiden. Wir entschieden uns für ein französisches. Ein Croissant, eine große Tasse mit Kaffee. Das war alles. Das deutsche Frühstück hätte auch nicht mehr gebracht. Ein Brötchen mit Wurst, Schinken oder Käse. Man lernt eben nie aus. Suko verzog beim Essen säuerlich den Mund und meinte: »Das Ding hier schmeckt wie Gummi.«
    Ich erlebte es wenig später am eigenen Leib. Aber den Kaffee konnte man trinken.
    »Und jetzt?«, fragte Suko.
    »Was hältst du von Tanner?«
    »Er hatte einen schlechten Tag.«
    »Das hoffe ich für ihn. Ich möchte ihn nicht verlieren. Wir haben immer gut
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