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1755 - Im Fokus der Hölle

1755 - Im Fokus der Hölle

Titel: 1755 - Im Fokus der Hölle
Autoren: Jason Dark
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dass ich mich auch geirrt habe...«
    »Macht nichts.«
    »Es gibt auch noch den Garten an der Rückseite«, sagte Johnny.
    Sein Vater nickte. »Okay, dann schauen wir uns dort mal um.«
    Bisher waren sie von den Frauen nicht vermisst worden. Sie hofften, dass dies noch eine Weile anhalten würde. So hatten sie die Chance, sich umzusehen und vielleicht einige Typen aus ihren Verstecken zu treiben, wenn sie denn dort waren.
    Bill übernahm die Führung. Nicht nur er war bewaffnet, Johnny war es auch. Sein Vater hatte ihm seine zweite Beretta überlassen. Lange genug hatte Bill dies hinausgezögert worden, aber die latente Bedrohung betraf auch Johnny, dass es unverantwortlich gewesen wäre, ihm keine Waffe zu überlassen. Und so hatte Bill ihm die Beretta gegeben.
    Sie gingen an der Seite des Hauses vorbei und passierten auch Johnnys Zimmer, dessen Fenster erleuchtet war. Er schaute kurz hin, ohne eine Gestalt zu sehen.
    Bill wartete auf seinen Sohn am Beginn des winterlichen Gartens. Die Lichter brannten. Helligkeit floss über Sträucher und Baumstämme.
    Der Pool war abgedeckt worden, und die Tannen am hinteren Ende des Grundstücks wirkten wie stumme Wachtposten.
    Im ersten Moment war nichts Auffälliges zu sehen. Kein Fremder versteckte sich, niemand kam mit gezogenen Waffen auf sie zu, um sie anzugreifen. Es war auch kein fremder Laut zu hören.
    Johnny schüttelte den Kopf, als er sagte: »Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass sie verschwunden sind und so schnell aufgegeben haben. Hier geht es um was. Serena ist ungemein wichtig für die Cavallo. Da gibt man nicht so leicht auf.«
    Bill erwiderte nichts. Er stand nur da, hatte den Kopf in den Nacken gelegt und schaute auch mal hoch.
    Die Conollys bewohnten einen Bungalow mit Flachdach. Hinzu kam die Garage an der einen Seite, deren Dach in der gleichen Höhe abschloss. Und dort sah Bill die Bewegung.
    Er tat nichts. Er riss seine Waffe nicht hoch, sondern blieb ruhig stehen, aber er sprach seinen Sohn flüsternd an.
    »Achtung, Johnny.«
    »Was ist denn?«
    »Schau nicht hoch. Ich will dir nur sagen, dass ich auf dem Dach eine Bewegung gesehen habe.«
    »Sicher?«
    »Ja.«
    »Dann sind sie doch noch da.« Johnny stieß ein leises Zischen aus. »Das habe ich mir gedacht.«
    Bill Conolly gab keine Antwort. Gedanklich suchte er nach einem Ausweg, wie er die andere Seite hervorlocken konnte. Sie mussten sich zusammengeduckt haben. Und für immer konnten sie dort nicht bleiben. Sie mussten irgendwann mal runter.
    Johnny hatte den Dachrand ebenfalls abgesucht. Er fragte bei seinem Vater nach, ob dieser eine Idee oder einen Plan hätte.
    Bill überlegte. Etwas war ihm schon eingefallen. Er wusste nur nicht, ob er es riskieren konnte, und warf seinem Sohn einen schrägen Seitenblick zu.
    »Was ist denn?«
    »Ich denke darüber nach, ob wir uns trennen sollen.«
    Johnny nickte. »Und dann?«
    »Gehen wir durch den Garten und spielen der anderen Seite etwas vor. Wir tun so, als würden wir angestrengt nach ihnen suchen. Möglicherweise ist das ein Lockmittel.«
    Johnny dachte kurz nach. »Aber du gehst schon davon aus, dass man uns gesehen hat?«
    »Sicher.« Bill grinste schief. »Und deshalb wird man sich auch etwas einfallen lassen.«
    »Das hoffe ich.« Johnny lächelte kantig. »Ich bin dabei. Wir lassen uns nicht von ein paar dämlichen Halbvampiren die Schau stehlen.«
    Bill nickte nur. Er fand die Reaktion seines Sohnes okay. Johnny war eben ein richtiger Conolly, was Sheila, seine Mutter, zwar zur Kenntnis nahm, aber immer noch nicht so recht daran glauben wollte.
    Auf dem Dach hatte sich nichts Sichtbares getan. Die beiden Gestalten waren nicht mehr aufgetaucht.
    Sie waren sich schnell einig, in welche Richtung sie gehen wollten. Johnny sollte sich dorthin bewegen, wo sein Zimmer an der Seite lag, sein Vater würde den anderen Weg nehmen. Beide nickten sich kurz zu, bevor sie sich trennten.
    Das Licht ließ von ihren Körpern lange Schattenbahnen entstehen, wenn sie es durchschritten. Der Boden war weich. Die Oberfläche schimmerte regennass, was auch bei den Pflanzen und Sträuchern sowie den Bäumen der Fall war.
    Johnny war auf der Hut. Es war eigentlich alles so wie immer, und doch war es anders. Er ging durch eine ihm bekannte Umgebung. Es war alles okay, aber er wusste jetzt, dass er trotzdem einen großen Schritt in seinem noch recht jungen Leben vorangekommen war. Er war jetzt Besitzer einer Pistole. Und so gehörte er zum Kreis der Personen, die
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