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1746 - Der teuflische Jäger

1746 - Der teuflische Jäger

Titel: 1746 - Der teuflische Jäger
Autoren: Jason Dark
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sie an. Sie hatte zwei Finger unter das Kinn gelegt und hob den Kopf an. Eine Antwort erhielt sie nicht, dafür gelang ihr ein Blick in die Augen, und die sahen nicht so aus wie die eines normalen Kindes.
    Da steckte etwas in ihr. Sie war beeinflusst worden, das stand für Jane Collins fest. Und sie stand noch immer unter einem fremden Einfluss, obwohl sie jetzt auf eine andere Weise geschockt worden war.
    Ein Geräusch lenkte sie ab. Sie hörte in der Nähe das Weinen eines Menschen, drehte sich um und sah einen gebrochenen Mann an seinem Schreibtisch sitzen. Sein Oberkörper war nach vorn gesunken. Der Kopf lag auf den Armen, und Jane hörte das Schluchzen des Mannes, der so enttäuscht worden war.
    Aber sie tröstete ihn nicht. Das Weinen hatte auch etwas Gutes. Nur so konnte er wieder zu sich kommen. Und da gab es noch Tricia, die Jane nicht aus den Augen lassen durfte...
    ***
    Beide standen sich gegenüber. Auf der einen Seite der normale Suko, auf der anderen ein Mann namens Victor Varely, der zugleich noch etwas anderes war, nämlich eine Kreatur der Finsternis. Das war ihm jetzt klar, denn er zeigte Suko sein wahres Gesicht, eine Fratze, die in der Dunkelheit leuchtete.
    Suko war jetzt froh, seine Peitsche einsatzbereit im Gürtel stecken zu haben. Er wusste, dass er um einen Kampf nicht herumkommen würde. Zwar hätte er auch eine geweihte Silberkugel auf die Kreatur abfeuern können, davon nahm er allerdings Abstand, denn dieses Wesen war stärker als die Kugel. Sie würde ihn nicht vernichten.
    Um sie herum blieb es dunkel, und Suko stellte fest, dass Varely nicht mehr weiterging. Da er auch nicht angriff, hatte er etwas anderes mit Suko vor, und das erfuhr der Inspektor im nächsten Moment.
    »Wer bist du, dass du es wagst, hier einzudringen und mich bei meinen Plänen zu stören?«
    »Das kann ich dir sagen. Ich bin jemand, der dich vernichten wird.«
    Victor Varely lachte. »Du willst mich vernichten? Weißt du denn, wer ich bin?«
    »Soll ich dir deinen eigenen Namen sagen?«
    »Das kannst du vergessen. Ich meine, du weißt wohl nicht, wer ich wirklich bin?«
    »Irrtum. Du bist eine Kreatur der Finsternis.«
    Das war eine Aussage, die Varely zumindest sprachlos werden ließ. Er bewegte sich und die kalten hellen Augen in seinem Gesicht leuchteten noch stärker auf.
    »Sind alle Klarheiten beseitigt?«
    »Du bist gut informiert.«
    »Stimmt. Ich kenne meine Feinde. Und dass wir Feinde sind, steht fest. Ich kann es nicht zulassen, dass du Menschen, in diesem Fall sogar Kinder, in deinen dämonischen Bann ziehst. Nein, das will ich auf keinen Fall, und deshalb werde ich dich vernichten.«
    »Wie denn?«
    Suko lachte. »Das wirst du noch sehen. Ich weiß, woher ihr kommt, ich weiß, dass ihr stolz auf eure so lange Existenz seid. Dass ihr das Werden der Menschen miterlebt habt. Ihr seid die Beobachter gewesen, ihr habt euch eine Lücke zwischen Himmel und Hölle gesucht, so sehe ich das. Und ihr habt einen Hass auf Menschen, denn ich glaube, dass ihr gern an deren Stelle getreten wärt. Aber die Evolution mag keine Dämonen, sie hat sich gegen euch entschieden, und so seid ihr eine Randgruppe geblieben.«
    »Ja, aber eine, die überlebt hat.«
    »Da muss ich dir leider recht geben, aber ich muss dir auch sagen, dass ich in meinem bisherigen Leben nicht wenige von euch für immer vernichtet habe. Und deshalb bin ich hier. Ich werde auch dich von der Erde tilgen.«
    Suko erhielt die Antwort, die aus einem harten Lachen bestand. Er wusste selbst, dass jemand wie Victor Varely so schnell nicht aufgab. Kreaturen der Finsternis kämpften immer bis zuletzt. So hatte er sich darauf eingerichtet, dass es auch hier der Fall sein würde.
    Er wollte kurzen Prozess machen, aber Varely war schneller als er. Er schien Sukos Vorsatz gerochen zu haben, denn plötzlich drehte er sich zur Seite und tauchte blitzschnell weg. Suko sah ihn nicht mehr.
    Es wurde still, sehr still. Suko wechselte den Platz. Er hielt an, als er mit dem Bein gegen eine Couch stieß. Dort setzte er sich hin. Er wusste allerdings nicht, ob die Kreatur der Finsternis im Dunkeln sah, und gleich darauf erhielt er die Bestätigung.
    »Ich weiß, wo du bist, Chinese. Mach dir nur keine Hoffnungen. Die Dunkelheit ist für mich kein Problem.«
    Suko gab keine Antwort. Es musste abwarten. Nervenspiele regten ihn nicht auf, die war er gewohnt. Er holte die Peitsche aus dem Gürtel. Dann tat er noch etwas, obwohl er wusste, dass er dabei ein Risiko einging. Er
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