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1746 - Der teuflische Jäger

1746 - Der teuflische Jäger

Titel: 1746 - Der teuflische Jäger
Autoren: Jason Dark
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wohin?«
    »Siehst du die Bäume dort hinten? Da ist das Grundstück. Vor den Bäumen gibt es die alte Halle. Da müssen wir hin. In der Halle gibt es alles. Die Hölle und das Paradies.« Sie lachte plötzlich los.
    »Und wohin würdest du mich gern führen?«
    »In die Hölle natürlich. Sie ist besonders. Kein Feuer, keine Hitze, aber Finsternis. Und wenn du sie verlässt, dann erreichst du das Paradies.«
    »Da könnten wir doch zusammen hingehen.«
    »Das bestimmen nicht wir.«
    »Aha. Du glaubst also, dass man uns schon erwartet?«
    »Ja. Victor sieht alles. Er ist derjenige, der die Augen immer offen hält. Er hat sich in den vergangenen Zeiten zurechtgefunden, und das wird auch in den jetzigen so sein.«
    »Wir werden sehen.« Suko gab sich recht locker. Er fuhr weiter und suchte bereits nach einer Stelle, an der er den Wagen abstellen konnte. »Gibt es einen besonderen Zugang, den wir nehmen sollten?«
    »Ich könnte dich in die Dunkelheit führen.«
    »Da will ich nicht hin.«
    »Dann gehen wir eben ins Paradies, aber auch das kann sich in eine Hölle verwandeln.«
    »Ich weiß.« Suko stellte eine weitere Frage. »Was befindet sich sonst noch in der Halle?«
    »Nichts. Nur der Jäger und Dämon. Er hat sie an sich genommen, und niemand hat sich darum gekümmert.«
    Das konnte Suko sogar verstehen, denn der Bau sah alles andere als einladend aus. Es gab keine normale Fassade mehr. An vielen Stellen war der Putz abgefallen. Das echte Mauerwerk war darunter zum Vorschein gekommen, es zeigte eine braunrote Farbe.
    Suko suchte nach einer Tür. Er fand so etwas wie ein kleines graues Tor. Als er stoppen wollte, hatte Silvie etwas dagegen.
    »Fahr weiter!«
    »Und bis wohin?«
    »Ich sage dir Bescheid.«
    Suko musste sich darauf verlassen, was ihn nicht weiter störte. Wichtig war, dass es weiterging und er an diesen geheimnisvollen Victor Varely herankam.
    Sie hatten schon fast das andere Ende der Halle erreicht, als Silvie Foster nur ein Wort sagte.
    »Anhalten!«
    Das tat Suko. Dann schaute er Silvie an, die mit der freien Hand an ihm vorbei auf die Scheibe wies. »Wenn du jetzt aussteigst, dann musst du ein paar Schritte gehen, bevor du an eine Tür gelangst. Sie führt ins Paradies.«
    »Nicht in die Dunkelheit?«
    »Doch, da kannst du auch hinkommen. Die Verliese sind ausbruchsicher gebaut worden.«
    Suko nickte ihr grinsend zu und schnallte sich los. Er sah das Misstrauen in den Augen des Mädchens und dachte daran, dass es allen Grund dazu hatte. Er hatte nämlich nicht vor, sie mitzunehmen. Er wollte sie gefesselt im Rover lassen.
    Suko öffnete die Tür.
    »He, was ist mit mir?«
    »Alles klar, ich bin besorgt um dich. Deshalb werde ich dich hier im Wagen lassen.«
    »So gefesselt?«
    »Natürlich.«
    Plötzlich fing sie an zu kreischen. Sie schüttelte dabei den Kopf und trampelte auch.
    Suko kümmerte sich nicht weiter um sie. Er stieg aus und schlug die Tür zu...
    ***
    Frank Wells wusste nicht, was er sagen sollte. Seine erste Freude war in reines Entsetzen umgeschlagen. So hatte er sich das Wiedersehen mit seiner Tochter nicht vorgestellt. Er kam sich vor wie jemand, der aus dem Leben herausgerissen worden war und jetzt in einem anderen stand. Er wusste auch nicht mehr, wie viel Zeit verstrichen war und ob sie langsam oder schnell verging. Er hatte das Gefühl, in einem Vakuum zu sitzen, und dass sein Telefon anschlug, hörte er wie aus weiter Ferne.
    Seine Tochter stand noch immer vor ihm. Sie war in dieses Vakuum eingetaucht oder hatte es sogar erschaffen, so genau konnte er das nicht begreifen.
    Trotz allem musste er sich bewegen, und das tat er auch. Es begann mit einem leichten Anheben der Schultern. Dann öffnete er den Mund, fand aber noch nicht die richtigen Worte, bis er einen zweiten Anlauf unternahm.
    »Was soll das?«, flüsterte er.
    »Ich bin wieder da!«
    »Ja, das sehe ich.« Allmählich wich das Vakuum und er hatte den Eindruck, sich wieder in der Realität zu befinden. Er konnte auch durchatmen und nicken. »Aber was ist mit der Pistole? Was willst du damit? Kannst du mir das sagen?«
    »Ich habe sie mitgenommen, um dich zu erschießen.«
    Das traf. Die Worte empfand er wie einen Tritt in den Unterleib. Frank Wells musste sich erst davon erholen, dabei stöhnte er tief auf.
    »Du willst deinen eigenen Vater töten?«
    »So wird es sein.«
    »Aber warum?«
    »Ich muss es tun, denn ich gehöre jetzt zu ihm. Er hat es mir mit auf den Weg gegeben und auch den anderen
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