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1746 - Der teuflische Jäger

1746 - Der teuflische Jäger

Titel: 1746 - Der teuflische Jäger
Autoren: Jason Dark
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das Aussehen zurück ins Gedächtnis rufen. Dann fing sie an zu sprechen, und sie bewies, dass sie das Aussehen gut behalten hatte. Sie berichtete von den Augen und zugleich silbrigem Gesicht und fügte voller Triumph hinzu, dass er viel älter war als alle Menschen der Welt zusammen.
    »Und das glaubst du?«, fragte Jane.
    »Ja.«
    »Hat er dir denn noch mehr gesagt?«
    »Nein, aber ich mag ihn. Wir alle mögen ihn. Er ist so gut zu uns gewesen...«
    Jane hörte nicht mehr hin, was das Mädchen noch sagte. Sie wandte sich an Suko.
    »Ist dir klar geworden, wen Silvie gemeint hat?«
    Er strich über seine Stirn und schaute die Kleine an. »Ja, sie hat von einer Kreatur der Finsternis gesprochen.«
    »Genau das meine ich auch...«
    ***
    Tricia saß im Wagen, ohne sich zu rühren. Der Fahrer hatte ihr ein paar Fragen gestellt, auf die sie jedoch nicht eingegangen war. Sie hatte den Mund gehalten, und so hatte sich der Mann wieder auf seine Fahrt konzentriert.
    Das Ziel stand fest.
    Tricia wusste genau, wo sich ihr Vater um diese Zeit aufhielt. Das war in der Firma. Genau dort wollte sie hin und ihren Plan in die Tat umsetzen.
    Auch ihr Fahrer hatte mit dem Londoner Verkehr zu kämpfen. Das Kind hörte ihn mehr als einmal laut fluchen und mit anderen Verkehrsteilnehmern schimpfen, obwohl die ihn nicht verstanden.
    Irgendwie ging es dann immer weiter und schließlich erreichten sie die Straße, in der die Druckerei lag.
    »Halten Sie hier an.«
    »Ist gut.« Der Fahrer drehte sich um und nannte den Preis. Tricia nickte nur. Sie reichte ihm eine Note und wollte kein Wechselgeld haben.
    »Oh, herzlichen Dank, junge Lady. Das finde ich toll. Schönen Tag dann noch.«
    Tricia zeigte keine Reaktion. Sie schlug die Tür zu und betrat den Gehsteig. Genau an der Seite lag auch das Grundstück, auf dem die kleine Druckerei stand.
    Es wurde von einer Mauer umgeben, die aber durch ein Tor unterbrochen war. Es stand eigentlich immer offen, denn zum Grundstück gehörte eine kleine Spedition, die ihre drei Wagen auf dem Gelände abstellte.
    Tricia erreichte das Tor. Sie ging noch nicht hindurch und blieb erst mal an der Seite stehen. Wie sie es sich schon gedacht hatte, war es nicht geschlossen. Die beiden Hälften waren zur Seite geschoben worden, und Tricia warf einen Blick auf das dahinter liegende Gelände. Wenn sie ihren Vater besuchte, wollte sie nicht unbedingt gesehen werden. Sie würde plötzlich in seinem Büro erscheinen und ihn überraschen.
    Auf dem Gelände war so gut wie nichts los. Ein Wagen von der Spedition stand dort. Zwei Männer hielten sich neben ihm auf und rauchten, wobei der eine in Papiere schaute, die auf einem Klemmbrett festgehalten wurden.
    Die Gelegenheit war günstig, das hatte Tricia mit einem Blick erkannt. Trotz ihrer zehn Jahre wirkte sie schon ziemlich erwachsen. Man hatte ihr einiges beigebracht, und so konnte sie auch mit einem Computer umgehen. Da war der Vater ihr ein guter Lehrmeister gewesen.
    Als sie an ihren Vater dachte, zuckten für einen Moment ihre Lippen. Allerdings schaffte sie kein Lächeln, was normal gewesen wäre, sondern nur ein Grinsen. Tricia freute sich auf das, was vor ihr lag. Es war eine Aufgabe, über die sie besser nicht nachdachte. Aber sie hatte nun mal zugestimmt, und dabei würde sie bleiben, denn sie wollte Victor Varely nicht enttäuschen. Er hatte auch noch gesagt, sie kontrollieren zu wollen, und so wollte sie auf keinen Fall als eine Versagerin dastehen.
    Tricia betrat das Grundstück. Sie musste sich nach links wenden, um die Druckerei ihres Vaters zu erreichen. Neben dem Bau parkten zwei Lieferwagen. Einer wurde beladen, zwei Arbeiter schleppten Kartons, und Frank Wells stand daneben, um die Arbeit zu kontrollieren.
    Für sie war diese Konstellation günstig. Ihr Vater war zu beschäftigt, um sie zu sehen, wenn sie das Grundstück betrat. So konnte sie sich in das Büro in der Druckerei schleichen und dort auf ihn warten.
    Von den Mitarbeitern wollte sie nicht unbedingt gesehen werden. Schnell ließ sie den freien Hof hinter sich und huschte durch den Eingang in die Druckerei.
    Jetzt ging es ihr besser.
    Sie blieb neben der Tür stehen, holte erst mal Atem und wollte sich beruhigen. Bald ging ihr Atem wieder ruhiger. Sie schaute nach vorn, sah die hohen Druckmaschinen und kam sich im Vergleich zu ihnen klein vor. Daran störte sie sich nicht. Sie wollte zu ihrem Vater und hatte das Glück, dass sich keiner der Mitarbeiter in der Nähe aufhielt. So huschte sie
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