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1743 - Die Templer-Gruft

1743 - Die Templer-Gruft

Titel: 1743 - Die Templer-Gruft
Autoren: Jason Dark
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wegschaffte. Ob sie leer oder gefüllt waren, darauf wies nichts hin.
    Godwin rechnete damit, dass der Mann anhalten, absteigen und das Tor wieder schießen würde. Das tat er nicht. Er fuhr mit seiner Ladung weiter über den Platz hinweg und bog dann in eine Gasse ein.
    Godwin überlegte, wie weit er sich noch vorwagen konnte. Er glaubte eigentlich nicht daran, dass er groß aufgefallen war. Wo er mit Henri Graham gesessen hatte, da war der Betrieb recht stark gewesen. Da hatten die Menschen anderes zu tun, als sich um diejenigen zu kümmern, die ihren Drink nahmen.
    Godwin wollte wieder ins Zentrum. Er drückte beide Hände neben seine Oberschenkel, um aufzustehen. Dabei schaute er noch mal über den Platz hinweg – und blieb wie erstarrt sitzen, als er den Mann sah, der sich mit geschmeidigen Bewegungen dicht an den Hausfassaden entlang bewegte, jetzt in einer Nische eintauchte und für einen Moment verschwunden war.
    Trotzdem hatte der Templer noch gesehen, dass der Mann ein Handy ans Ohr gedrückt hatte.
    In seinem Kopf klingelten sämtliche Alarmsirenen. So wie sich dieser Typ bewegte, war das nicht normal. Der sah aus, als wäre er auf der Suche, und seine Kleidung, sehr düster, entsprach der eines Killers.
    Das jedenfalls stand für den Templer fest. Er wusste nicht, ob der Verfolger ihn bereits entdeckt hatte. Er musste jedoch davon ausgehen. Auf keinen Fall wollte er auf der Bank sitzen bleiben, denn hier war er nichts anderes als ein perfektes Ziel. Es war auch gefährlich, die Flucht nach vorn anzutreten. Er würde automatisch gesehen werden, denn es gab für ihn keine Deckung.
    Es blieb nur eine Möglichkeit, über die er nicht lange nachdachte. Mit einer schnellen Bewegung stand er auf und mit vier Schritten hatte er das offene Tor erreicht und schlüpfte hinein in das Lager der Weinhandlung.
    Er hatte es genau im richtigen Moment getan, denn der in Schwarz gekleidete Typ verließ soeben seine Deckung und ließ das Handy wieder verschwinden.
    Er blieb stehen und schaute sich auf eine bestimmte Art und Weise um. So verhielt sich ein Mensch, der nach etwas suchte. Der Templer musste nicht erst groß raten, wonach dieser Typ Ausschau hielt. Er ging auch davon aus, dass er sein Opfer bereits gesehen hatte, das jetzt verschwunden war.
    Da konnte es nur einen Weg geben.
    Godwin stand etwas in Deckung eines Regals. Er schaute nach draußen. Von dort konnte er nicht gesehen werden. Dafür bekam er mit, wie sich der Typ in Bewegung setzte. Von seinem Kopf war nur das Gesicht zu sehen, alles andere verdeckte eine Kapuze.
    Entweder wusste der Mann Bescheid oder er hatte den richtigen Riecher. Jedenfalls ließ er sich auf seinem Weg zum Ziel nicht mehr ablenken, und er kam direkt auf den offenen Eingang der Weinhandlung zu.
    Godwin hatte noch mit dem Gedanken gespielt, das Tor zu schließen. Das ließ er jetzt bleiben, denn er bereitete sich innerlich auf eine harte Auseinandersetzung vor...
    ***
    Unser Ziel hieß Belgravia.
    Ein kleiner Stadtteil in London, aber sehr vornehm. Wer hier wohnte, der zählte nicht zu den ärmsten Menschen. Dass ein Henri Graham, der einem außergewöhnlichen und auch gefährlichen Job nachging, zu den Ärmsten gehörte, das konnten wir uns beim besten Willen nicht vorstellen. Dieser Mann wusste, was er wert war, und er handelte dementsprechende Honorare aus.
    Wir waren um den großen Komplex der Victoria Station herumgefahren und rollten auf den Eaton Square zu. Ein viereckiger Park, der von einer breiten Straße von Nord nach Süd durchschnitten wurde, aber auch zwei Querstraßen aufwies, von der wir eine nahmen, um auf die andere Seite zu gelangen. Dort hatten sich Botschaften etabliert, unter anderem auch die von Deutschland.
    So weit mussten wir nicht. Suko bog vorher ab. Die Straße war klein, aber wir sahen das hohe Sheraton Hotel in der Nähe. Im Londoner Hafenviertel gab es die modernen Bauten mit den überteuerten Wohnungen. Hier in Belgravia waren die Mieten nicht preiswerter, aber man hatte das Gefühl, noch im alten London zu sein. Ältere Häuser, die sehr gut gepflegt waren und oft mit kleinen Vorgärten grüßten. Blanke Fenster, Erker mit verspielten Fassaden. Alt mochten die Bauten sein, aber im Innern waren sie oft umgebaut worden, und wer in diesen Wohnungen lebte, der hatte meist sehr viel Platz.
    Wir orientierten uns an den Hausnummern auf der linken Seite und stellten fest, dass wir nicht mehr weit fahren mussten. Das Haus, in dem dieser Henri gelebt hatte, lag
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