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1742 - Countdown für KOROMBACH

Titel: 1742 - Countdown für KOROMBACH
Autoren: Unbekannt
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sollte ich machen? Homer hat dafür gesorgt, daß sie ins Solsystem einfliegen konnten. Seitdem hocken sie in der Lunabahn und basteln ihren Basar zusammen."
    „Warum hast du nichts unternommen?" fragte Sheremdoc wütend. Er wußte, daß er ungerecht war, doch er kämpfte nicht dagegen an.
    „Ich? Was soll ich gegen Adams machen?"
    Mühsam beruhigte sich der LFT-Kommissar.
    Wenn sogar er selbst sich aufs Glatteis führen ließ, dann war ein Boris Siankow in der Tat chancenlos.
    „Entschuldige meinen Ton. Du hast völlig recht, Boris. Was ist mit den Menschen? Ist irgend jemand zu Schaden gekommen?"
    „Nein", antwortete der Wissenschaftler säuerlich, „ganz im Gegenteil.
    Die freuen sich wie die Schneekönige, daß sie endlich ihren Basar bekommen."
    „Das ist noch keineswegs raus. Wir werden sehen, Boris."
    Geo Sheremdoc beendete das Gespräch. Er verzichtete darauf, Kontakt mit Adams aufzunehmen. Im jetzigen Stadium sah er darin keinen Sinn. Statt dessen ließ er von seinem Schiff aus eine Transmitterverbindung nach Terra schalten. Im Regierungsgebäude der LFT kam er heraus. Die zuständigen Personen leiteten ihn sofort ins Medo-Zentrum weiter, wo Koka Szari Misonan behandelt wurde.
    „Wie geht es ihr?" fragte er.
    Ein behandelnder Arzt sagte: „Besser. Du bist Geo Sheremdoc?"
    Der Glatzkopf nickte.
    „Dann kannst du mit ihr sprechen. Sie hat schon nach dir verlangt. Aber bedenke bitte, daß sie noch sehr geschwächt ist."
    Sheremdoc übertrat die Türschwelle, die durch ein dunkles, durchlässiges Energiefeld das Zimmer vom Korridor trennte.
    Er traf die Erste Terranerin bei Bewußtsein an.
    „Hallo, Koka Szari. Du siehst schrecklich aus." Keine Spur von Diplomatie. „Das hat Homer dir angetan, nicht wahr?"
    Ihre Augen weiteten sich. „Wie kommst du auf so einen Quatsch?" flüsterte sie.
    „Es ist einfach logisch."
    „Es... es ist Unsinn! Ich weigere mich, so etwas zu glauben."
    Geo Sheremdoc setzte sich an die Kante ihres Antigravbettes und legte sanft eine Hand auf ihre Stirn. Er versuchte, durch den Hautkontakt seine Ruhe auf die Frau zu übertragen. Und tatsächlich, sie beruhigte sich und sank ins weiche Polster aus Null-Schwerkraft zurück.
    „Wie es auch immer sein mag: Wir werden verhindern, daß er sein Ziel erreicht."
    „Das... das können wir nicht mehr", hauchte sie. „Er hat den Großteil der Menschheit auf seiner Seite. Auch die Besatzungen der Schiffe. Wir müssen damit leben, daß es zu spät ist."
    „Niemals!"
    „Geo: Hör mir zu."
    Ihre Stimme war schwach, aber sie klang so bestimmt, daß er sich nicht widersetzen konnte. Sie war immer noch seine weisungsberechtigte Vorgesetzte - die Erste Terranerin. Ein solches Amt erlangte man nicht ohne Charisma.
    „Ich höre."
    „Wenn die Menschheit etwas will, ist es irgendwie ihr gutes Recht, es zu bekommen. Wenn wir weiterhin dagegen ankämpfen, riskieren wir einen Bürgerkrieg. Menschen werden vielleicht auf Menschen schießen.
    Das darf niemals wieder sein. Ich weiß nicht, welche schmutzige Rolle Homer dabei spielt. Aber wir werden diesen Basar in Ruhe lassen. Ist das klar, Geo Sheremdoc?"
    Halt den Mund, Geo! Höre einfach nur zu. Besinn dich auf deinen Stellenwert. Du bist nicht der König im Spiel, auch nicht die Dame.
    „Vollkommen", antwortete er tonlos. „Aber ich werde mit diesem Menschen nie wieder zusammenarbeiten."
    „Er ist wahrscheinlich süchtig, Geo. Bedenke das."
    „Aber er ist auch ein Unsterblicher. Er hätte kämpfen müssen, und das hat er nicht getan."
    Sheremdoc war sich absolut bewußt, daß er Adams ohne jeden Beweis verurteilte. Und er wußte auch, daß es diesen Beweis niemals geben würde, weil der Hanse-Chef dazu viel zu klug war.
    Er verließ das Krankenbett, eilte durch die Korridore des Hospitals und trat in den kühlen Abend des 24- Januar hinaus.
    Die Stimmung in den Straßen hatte sich auf wundersame Weise verändert. In den Gesichtern der Menschen las er nicht mehr die bedrückende Angst - so wie sie das Todesfeld des Mars seit vielen Wochen schürte.
    Statt dessen erkannte er regelrechte Euphorie. Man lebte in gespannter Erwartung eines Ereignisses, das noch keiner kannte.
    KOROMBACH... Es kam noch so weit, daß er die Eröffnung selbst herbeisehnte. Allein schon um zu wissen, was geschieht.
    Ganz Terrania stand im Bann eines gigantischen, sich automatisch selbst beflügelnden Werbefeldzugs. Daß dort am Himmel, vom Mond verborgen, ein Basar der Hamamesch entstand, konnte niemand verborgen
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