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1741 - Die Shanghai-Falle

1741 - Die Shanghai-Falle

Titel: 1741 - Die Shanghai-Falle
Autoren: Jason Dark
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feucht auf ihrem Kopf. Das Gesicht zeigte die Spuren einer Erschöpfung, und auf der schmutzigen Haut hatten Tränen ihre Spuren hinterlassen. Der Blick irrlichterte und die Lippen zuckten, obwohl der Mund geschlossen war.
    Suko legte die letzten beiden Schritte zurück und kam in ihre Nähe. Aber er war auch hier vorsichtig und schaute sich um, denn es war möglich, dass die Person, die diese Frau so behandelt hatte, eine Sicherheit eingebaut hatte.
    Davon merkte Suko nichts. Er und die Gefangene waren allein. Bevor er sich um sie kümmerte, schaute er erst nach den Ketten und fand heraus, dass er sie ohne Werkzeug nicht aus der Wand lösen konnte. Dann besah er sich die Ringe näher, die die Handgelenke der Blonden umschlossen.
    Dort, wo sich die beiden Hälften trafen, gab es zwei Schlösser, die erst geöffnet werden mussten. Auch da musste Suko passen.
    Er lächelte die Frau an und fragte: »Wer sind Sie?«
    »Samantha Peck.«
    »Okay, Samantha, wir schaffen das. Sie brauchen keine Angst mehr zu haben, das kriegen wir geregelt.«
    »Nein, das ist zu einfach, Mister...«
    »Ich heiße Suko.«
    »Gut, Suko.« Sie hatte Mühe, zu sprechen. »So einfach ist das wirklich nicht.«
    »Was meinen Sie denn damit.«
    »Die Feinde sind zu stark.«
    »Ihre Feinde?«
    »Sicher.«
    »Dann können Sie mir bestimmt sagen, warum man Ihnen das hier angetan hat.«
    Sie versuchte den Kopf zu schütteln.
    »Gibt es keinen Grund?«
    »Weiß nicht. Zuerst dachte ich, es könnte mit meinem Job zu tun haben.«
    »Warum?«
    »Ich bin Journalistin. Ich stamme aus Boston, bin seit drei Jahren hier in Shanghai und schreibe für verschiedene Blätter. Aber keine Artikel gegen die Regierung oder das System. Dass man mich hierher geschleppt hat, muss einen anderen Grund gehabt haben.«
    »Und wer hat das getan?«
    Sie nahm sich Zeit mit der Antwort, weil sie erst nachdenken musste. »Das hat ein Mann getan.«
    »Hat er auch einen Namen?«
    »Ja.« Sie lachte, und Suko sah, wie auf ihrem Gesicht eine Gänsehaut entstand.
    »Er hat sich als der Teufel vorgestellt, und als ich ihn sah, habe ich ihm zugestimmt.«
    Suko wollte schon fragen, ob er Hörner hatte, sah aber ein, dass dies nicht gut war.
    »Und Sie haben ihm geglaubt?«
    »Ja. Er sah völlig normal aus, als er kam. Dann aber hat sich seine Haut verändert.«
    »Und wie?«
    »Sie wurde grün, richtig grün...«
    Suko sagte nichts. Er atmete tief ein und überlegte, ob er der Frau glauben sollte.
    Die Antwort wurde ihm vorweggenommen, denn hinter sich und nahe der Tür hörte er ein wirklich teuflisches Gelächter. Als er den Kopf drehte und hinschaute, stand dort eine Gestalt in der Bahn aus Tageslicht.
    Es war der Teufel, und sein Gesicht schimmerte grün...
    ***
    Der Messerheld musste erkannt haben, dass es sich bei Shao um eine Frau handelte. Er war für einen Moment irritiert und schien nicht zu wissen, wie er sich verhalten sollte. Das kam Shao gerade recht. Sie legte einen Blitzstart hin. Suko hatte ihr beigebracht, wie man kämpfte und sich in bestimmten Situationen verhielt.
    Shao war schnell. Der andere musste den Eindruck haben, dass auf ihn ein menschlicher Wirbelwind zustürmte. Ein Schrei brach sich bei ihr Bahn, und dann erwischte ihr gezielter Tritt das rechte Handgelenk des Mannes, dessen Arm in die Höhe flog. Er selbst geriet aus dem Rhythmus und taumelte zurück.
    Shao hörte den Fluch. Sofort setzte sie nach. Der Kerl hielt sein Messer noch immer fest, aber seine Hand war dabei nach unten gesunken und das Gesicht leicht verzerrt. Er brachte den rechten Arm nicht mehr hoch und versuchte es mit dem linken.
    Dem Stoß wich Shao geschickt aus und landete selbst einen harten Treffer. Sie erwischte das Kinn, danach die linke Schulter, und die nächsten Hiebe trommelten gegen die Brust.
    Der Angreifer brach zusammen. Er war sicherlich jemand, der sich wehren konnte, der in Kampftechniken auch geübt war, doch mit dieser Überraschung hatte er nicht gerechnet. Zum guten Schluss trat ihm Shao noch die Beine weg, dann kümmerte sie sich um das Messer. Er hielt es in einem schlaffen Griff fest. Es war kein Problem, den Stahl zur Seite zu kicken. Der Typ selbst stützte sich mit dem Rücken an der Wand ab, er keuchte und war schwer angeschlagen.
    Shao zeigte sich über ihre eigene Aktion überrascht. Sie hatte selbst nicht damit gerechnet, dass sie so glatt mit dem Angreifer fertig werden würde, aber sie hatte gezeigt, dass sie nichts verlernt hatte, und war mit sich
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