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1724 - Besuch aus Hirdobaan

Titel: 1724 - Besuch aus Hirdobaan
Autoren: Unbekannt
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und jeden Alters. Ganz zuletzt brachten die Roboter der Hamamesch den Eingang an dem Bauwerk an, einen flachen Quader, der auf der Mantoll zugewandten Seite ins All hinausragte. An seinem hinteren Ende befand sich ein hohes Portal und bildete den vorläufig einzigen Eingang.
    In dem Pulk der wartenden Käufer herrschte seit zwanzig Stunden ein kaum beherrschbares Chaos. Obwohl Waerrik die Schiffskommandanten angewiesen hatte, jede Art von Aufruhr zu unterdrücken, kam es zu ersten Auseinandersetzungen. Kleinere Schiffe versuchten, sich von einer anderen Seite heranzuschleichen. Waerrik ließ nach ihnen schießen, und Arnim Possag sorgte dafür, daß die ANSON ARGYRIS nicht in einen dieser Konflikte hineingezogen wurde.
    Dann trat plötzlich Stille ein. Keines der Schiffe ließ sich mehr eigenständig manövrieren. Ein ausgedehntes Feld aus Zugstrahlprojektoren hüllte die inzwischen stark angewachsene „Belagerungsflotte" ein und verdammte sie zur Unbeweglichkeit.
    Ein Sender nahm sein Arbeit auf. Die Basarleiterin Yaide verkündete in stark akzentbehaftetem Interkosmo, daß der Basar GEMBEK hiermit eröffnet sei und alle vorstellbaren Warengruppen zu bieten hätte einschließlich eines großen Sortiments an Handwerkskunst.
    Erste Schiffe wurden von den Zugstrahlen in Richtung Plattform befördert. Die Insassen verschwanden in GEMBEK, und die Schiffe wurden wie bei jeder Großveranstaltung in einen hohen Parkorbit dirigiert, von wo sie bei Bedarf abgerufen werden konnten.
    „Professioneller geht es nicht", stellte Orjus Laffar fest. „Schade, daß wir zum Stillhalten gezwungen sind."
    Er war als Waffennarr bekannt und handelte sich sofort böse Blicke von den anwesenden Besatzungsmitgliedern ein.
    „Dann eben nicht", meinte er achselzuckend und strich demonstrativ über seine Feuerleitkonsole.
    Überraschend meldete sich Waerrik. Der Patriarch trug eine zerwühlte und bedrohlich aussehende Mähne zur Schau.
    „Am besten, ihr verschwindet", drohte er. „Für Galaktiker gibt es hier nichts zu holen."
    „Wenn du meinst. Die Kosmische Hanse wird sich über dein Verhalten freuen, Waerrik. Sie wird dir in Zukunft wohl eine ähnliche Meistbegünstigungsklausel einräumen."
    Die ANSON ARGYRIS blieb an ihrer Position und beobachtete.
     
    2.
     
    Solsystem „Daryll Mandrake, öffne die Tür!"
    „Wer ist da?"
    „Ich bin es, Medo-Drei-Acht-Acht, der zuständige Medoroboter deiner Etage."
    Mandrakes Kopf fuhr empor. Achtlos ließ er die Folien fallen, die er in der Hand hielt. Ärgerlich eilte er zum Ausgang seiner Wohnungseinheit, löste die Magnetsperre und riß die Tür auf.
    Ein kegelförmiger Roboter schwebte vor ihm, keine zwei Meter entfernt. Er hatte einen Teil seiner Tentakel ausgefahren. Sie hingen nach unten und baumelten an dem silbernen Rumpf hin und her; metallene Zöpfe ohne Funktion. Dies konnte sich jedoch innerhalb eines Sekundenbruchteils ändern, und das wußte Daryll Mandrake.
    „Was willst du?" fragte der einhundertsiebenundsechzig Jahre alte Terraner. „Ich habe dich nicht bestellt."
    „Dein Servo hat mich auf deinen bedenklichen Gesundheitszustand aufmerksam gemacht, Daryll."
    Mandrake lachte, daß es den Korridor entlang bis zum Antigrav schallte. Er fuhr sich durch die schwarzen Locken und war sich im selben Augenblick bewußt, daß der Roboter diese Bewegung als Geste der Verlegenheit wertete.
    „Was soll mir fehlen?"
    „Du hast Probleme mit der Eingewöhnung in deine Umgebung. Anders ist dein Verhalten nicht zu erklären."
    „Woran erkennt man das, he?"
    „Das kann ich dir nicht in drei Sätzen sagen."
    An der Vorderseite des Roboters bildete sich ein Hologramm. Es zeigte Aufnahmen aus Suntown, der Stadt auf der Hundertsonnenwelt. Ein Daryll Mandrake im Alter von achtzig Jahren wanderte durch das Bild, ein Strahlemann von ausgesprochener Eleganz und Attraktivität. Matten-Willys bildeten den Boden unter seinen Stiefeln und trugen ihn an den Ort seines Wirkens, einen hohen Turm, vollgestopft mit syntronischen Anlagen. An diesem Turm „hingen" syntronisch etliche tausend Posbis, und er, Daryll Mandrake, unterrichtete sie in Kosmologie und ab und zu auch in den Verhaltensweisen menschlicher Wesen.
    Das Bild wechselte. Daryll streifte durch den Prydania-Erlebnispark auf dem Mars. Er traf seine spätere Lebensgefährtin Eileen und fing eine zärtliche Liebesgeschichte mit ihr an. Und er arbeitete im Institut für Kosmopsychologie am Marsport IV.
    Daryll stand in der Blüte seines Lebens
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