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1694 - NATHAN stirbt

Titel: 1694 - NATHAN stirbt
Autoren: Unbekannt
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ich nicht zulassen, daß einige Mächtige das Leben von Hunderttausenden aufs Spiel setzen, ohne die Betroffenen über die Gefahr zu informieren", erklärte er mit einem gewissen Pathos. „Sagtest du verantwortungsbewußter Journalist?" Ein verächtliches Lächeln glitt über ihre Lippen. „Allerdings. Die Menschen von Luna werden genau erfahren, was die Spindelwesen bisher angerichtet haben. Sie müssen wissen, daß sie bereits viele Menschen getötet haben und daß sie nun nach Luna kommen, um mit NATHAN zu reden."
    „Dabei übersiehst du, daß NATHAN in absolut perfekter Weise abgesichert ist. Vierzehn Spindelwesen stellen keine Gefahr für ihn dar."
    Jon-Jon Burckley rückte die Brille zurecht. „Möglicherweise hast du recht, aber mein Job ist ja nicht, die Leute zu beruhigen. Das kannst du als Politikerin tun. Mein Job ist die knallharte Information. Mein Job ist es, den Finger auf offene Wunden zu legen. In fünfzehn Minuten gehe ich auf Sendung. Ein paar Minuten später wird jeder Mensch auf Luna wissen, was auf ihn zukommt."
    Mandy Kunnar blieb hinter ihrem Arbeitstisch sitzen. „Das traue ich dir zu", sagte sie. „Wahrscheinlich hast du vor, eine Panik auszulösen. Leider bist du alles andere als ein verantwortungsvoller Journalist. Ich kann dich nicht daran hindern, aber ich wünschte, du wärst nicht auf dem Mond, sondern weit weg von hier. Warum arbeitest du nicht in der Hölle? Das wäre der richtige Platz für dich."
    „Vielleicht bin ich ja schon da - und wir merken es erst, wenn die Spindelwesen aktiv geworden sind!"
    „Red keinen Unsinn. Behalte dir das für deine Sendungen vor."
    „In sechs Wochen ist Wahl", sagte er. „Es ist ganz sicher kein Fehler, wenn die Luna-Koordinatorin die Presse rechtzeitig auf ihre Seite bringt."
    „Raus!"
    Er fuhr sich mit dem Handrücken über den Mund, blickte sie mit rätselhaft funkelnden Augen an und verließ das Büro. Zehn Minuten später begann eine Sondersendung des beliebtesten Senders auf Luna unter dem Titel „Jon-Jon, die Stunde des Wortes".
    Burckley umriß die Situation, berichtete, daß die Space-Jet mit Perry Rhodan, Atlan und den vierzehn Spindelwesen an Bord bereits gelandet war. Er behauptete, die Unsterblichen seien bereit, NATHAN den Spindelwesen zu opfern, weil sie irrigerweise glaubten, auf diese Weise den Frieden im Solsystem bewahren zu können. „Gewöhnlich bin ich gut informiert", schloß er seinen reißerisch aufgezogenen Bericht, bei dem er wie immer eine Miene aufsetzte, die einem Konkursverwalter gut zu Gesicht gestanden hätte. „In diesem Fall aber überschlagen sich die Ereignisse, so daß es mir bisher noch nicht gelungen ist, herauszufinden, was zu dem Verfall der Persönlichkeiten, insbesondere von Perry Rhodan und Atlan, geführt hat."
    Er legte eine lange Pause ein, in der er seine Worte einwirken ließ. Dann fügte er abschließend hinzu: „Die Luna-Koordinatorin, von dem nahenden Wahltermin offenbar in ihrer Entschlußkraft und Urteilsfähigkeit gelähmt, will ein Notprogramm für den Fall starten, daß NATHAN ausfällt. Doch jeder von uns weiß, meine lieben Zuschauer, daß der Mond mit all seinen Einrichtungen nach dem heutigen technischen Stand nicht ohne NATHAN zu verwalten ist.
    Ihr hört ganz sicher sehr bald wieder von mir. Jon-Jon Burckley in der Stunde des Wortes!"
     
    2.
     
    „Eine unbestreitbar schwierige Situation", stellte der Psychologe Marounk Delhaugnessy fest.
    Er war ein schwergewichtiger Mann, dem man ansehen konnte, daß er ein Gourmet war. Er blickte in die Runde. Am Tisch saßen neben Homer G. Adams, Michael Rhodan und Ronald Tekener sieben NATHAN-Experten. Sie alle hatten sich den Bericht des Hanse-Chefs angehört. „Schließlich möchte niemand für den Tod von Perry Rhodan und Atlan verantwortlich sein."
    Mit seinen Worten berührte er den Punkt, der alle am meisten beschäftigte. Jeder am Tisch wußte, daß eine Ablehnung der Forderung der Spindelwesen mit großer Wahrscheinlichkeit den Tod der beiden Männer an Bord der Space-Jet bedeutete. „Lassen wir die Gefahren für Perry und Atlan mal außen vor", forderte Michael Rhodan. „Nehmen wir einmal den schlimmsten aller annehmbaren Fälle an, und gehen wir einmal davon aus, daß die Spindelwesen durchdrehen, sobald sie im STALHOF NATHANS sind und gewaltsam gegen die Gigant-Syntronik vorgehen. Was passiert dann?"
    „Gar nichts", behauptete Ollosse Potoj, ein Syntroniker und Sicherheitsexperte, der mehrere wissenschaftliche
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