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1681 - Tödliche Fata Morgana

1681 - Tödliche Fata Morgana

Titel: 1681 - Tödliche Fata Morgana
Autoren: Jason Dark
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»Und ich weiß nicht, woher sie kam. Urplötzlich war sie da, als hätte sie sich vor mir materialisiert. Das kann ich nicht begreifen…«
    »Wie bei mir.« Kylie drückte die Hand ihres Mannes. »Und dann ist sie plötzlich weg gewesen.«
    »Ja, das kenne ich.«
    Beide schwiegen. Sie hingen ihren Gedanken nach, bis der Mann sagte: »Das ist wie eine Fata Morgana gewesen. Mehr kann ich dazu nicht sagen.«
    Die Frau schluckte einige Male. Dann berichtete sie, dass die Person in diesem Wohnzimmer erschienen war. Sie hatte nichts gesagt, sondern nur geschaut und gewartet, und Luke musste bestätigen, dass es bei ihm ebenso abgelaufen war.
    »Aber wie ist das möglich? Hast du eine Erklärung? So etwas kann es doch nicht geben…«
    Luke stand auf. Er begann mit einer kleinen Wanderung und gab seiner Frau recht.
    »Und trotzdem haben wir die Person beide unabhängig voneinander gesehen«, murmelte sie. »Wieso?«
    Er hob die Schultern und sagte mit leiser Stimme: »Ich kann nicht mal behaupten, dass es eine Person gewesen ist. Ich spreche von einer Erscheinung…«
    »Und weiter?«
    »Von einem…«, jetzt musste er leicht schrill lachen, »… von einem - einem Geist.«
    »Aber Geister gibt es nicht«, sagte sie.
    »Und wer war die Frau dann?«
    »Ich weiß es nicht, ich weiß auch nicht, was sie von uns wollte.«
    Luke senkte den Blick. »Ich möchte dir erst einmal die ganze Geschichte erzählen, denn es gab noch einen weiteren Zeugen.«
    Er setzte sich wieder hin und berichtete von dem Polizisten John Sinclair, der ebenfalls alles gesehen hatte.
    »Oh, ein Polizist? Siehst du das als positiv öder als negativ an?«
    »Der Mann machte auf mich einen sehr positiven Eindruck. Er hat alles gesehen und ich kann mir vorstellen, dass er so leicht nicht aufgibt und sich um die Erscheinung kümmert.«
    »Um einen Geist?«
    »Ja, das muss er wohl.« Kylie bewegte sich unbehaglich. »Ich weiß nicht, Luke. Das ist mir alles zu hoch. Was haben wir denn mit Geistern zu tun? Nichts, wenn du mich fragst. Außerdem habe ich nie an Geister geglaubt. Selbst als Kind nicht, ehrlich.«
    »Das kann ich nachvollziehen. Dann sag mir doch, mit wem wir es zu tun haben.«
    »Keine Ahnung.«
    »Eben. Solange wir keinen blassen Schimmer haben, muss es dabei bleiben.«
    Sie wussten beide, dass es keine Lösung war, und zerbrachen sich den Kopf darüber, weshalb diese Gestalt gerade bei ihnen erschienen war.
    »Das muss etwas bedeuten, Luke.«
    »Stimmt schon.«
    »Und sie hat nichts gesagt?«
    Luke verzog die Lippen. »Können Geister denn sprechen?«
    Kylie blieb ernst, als sie sagte: »Heute Nachmittag hätte ich über eine solche Frage gelacht. Das schaffe ich jetzt nicht mehr. Das ist mir verdammt ernst.«
    »Mir auch.«
    »Und was tun wir?«
    Es war eine Frage, die Luke erwartet hatte. Eine konkrete Antwort konnte er nicht geben. Er erging sich in Vermutungen und sprach davon, dass es möglicherweise nicht die letzte Begegnung zwischen ihnen und der Erscheinung gewesen war.
    »Himmel, sag nicht so etwas!«
    »Das muss ich aber, denn wir müssen uns auf alles einstellen. Sorry, aber so sehe ich es.«
    Kylie hatte große Augen bekommen. Sie war noch immer durcheinander. »Haben wir denn etwas getan?«
    »Ich wüsste nicht, was das sein könnte.«
    »Eben.«
    »Aber so grundlos wird sie uns nicht erschienen sein. Etwas muss sie gestört haben.«
    »Ich habe keine Ahnung.«
    Die Frau senkte den Blick. »Hier hat sie gestanden. Ja, sie war plötzlich da und ich habe zuerst eine schreckliche Angst verspürt, die dann vorbei war, als ich merkte, dass sie mir nichts tun wollte. Aber sie war da.«
    »Wie bei mir.«
    »Trotzdem muss es einen Grund geben.«
    So sehr die beiden darüber nachgrübelten und nachdachten, sie kamen zu keinem Ergebnis. Keiner konnte sich diesen rätselhaften Besuch erklären. Mitternacht war schon längst vorbei, als sie sich entschlossen, ins Bett zu gehen. Dass sie schnell Schlaf finden würden, daran glaubten beide nicht, aber sie wollten auch nicht die ganze Nacht auf der Couch sitzen.
    Nach einer schnellen Dusche betraten sie das Schlafzimmer und legten sich hin. Das Fenster stand offen, war aber gekippt. Ein Rollo aus Lamellen sorgte für Dunkelheit im Raum und dämpfte den Schein einer Laterne vor dem Haus. Beide beschäftigten sich gedanklich mit der Erscheinung. Immer wieder fragten sie sich nach dem Warum. Dann hatte Kylie eine Idee. »Könnte es vielleicht mit deinem Job zusammenhängen?«
    »Wie kommst du
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