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168 - Hauptrolle für einen Zombie

168 - Hauptrolle für einen Zombie

Titel: 168 - Hauptrolle für einen Zombie
Autoren: A.F.Morland
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nur ein Penny in den Schoß.«
    »Ich bin sicher, Sie haben andere Qualitäten, Mister…«
    »Abraham.«
    McLean nickte. »Okay, Mr. Abraham, Zeit ist Geld, deshalb schlage ich vor, Sie sagen mir, was Sie von mir wollen.«
    »Ihre geschäftlichen Aktivitäten standen bisher unter einem günstigen Stern, das habe ich bereits am Telefon angedeutet.«
    »Sind Sie so etwas wie ein Astrologe?«
    »Nun, ich befasse mich auch damit ein wenig«, gab der seltsame Alte zu.
    »Ich halte nichts von diesem Sternenquatsch. Was ich bisher erreicht habe, habe ich aus eigenem Antrieb und mit persönlichem Einsatz geschafft. Dabei hat mir kein einziger Stern geholfen.«
    »Oh, das sagen Sie so - weil Sie die Zusammenhänge nicht kennen.«
    »Es gibt keine Zusammenhänge, Mr. Abraham.«
    Der Alte lächelte. »Da muß ich Ihnen leider widersprechen. Sie hatten bisher sehr viel Glück, deshalb liefen Ihre Geschäfte so gut.«
    »Glück hat auf die Dauer nur der Tüchtige.«
    »Bis zu einem gewissen Grad haben Sie damit schon recht, aber selbst der tüchtigste Mann ist vor einer Pechsträhne nicht gefeit, und so etwas - ich sag’s nicht gern - kommt auf Sie zu, Sir.«
    McLean musterte den Alten ungläubig. »Woher wollen Sie das wissen?«
    »Die Dreharbeiten zu Ihrem neuesten Film stehen unter keinem günstigen Stern«, behauptete Mr. Abraham.
    Gordon McLean lächelte mitleidig. »Alles läuft wie am Schnürchen. Ich bin restlos zufrieden.«
    »Das wird sich ändern.«
    »Sagen das die Sterne?«
    »Nicht gerade die Sterne… Das läßt sich nicht so einfach erklären. Wir Menschen werden gelenkt. Wir bilden uns zwar ein, alle Entscheidungen selbständig zu treffen, aber das stimmt nicht. Das ist alles höheren Orts vorausgeplant. Wir sind Figuren von geheimnisvollen Mächten, die sie nach Belieben hin und her schieben.«
    »Ich fühle mich ganz und gar nicht als Figur«, erwiderte McLean. »Meine Entscheidungen treffe ich und sonst niemand.«
    »Ja, das glauben Sie, aber es stimmt nicht. Und Ihre Glückssträhne geht zu Ende. Schwere finanzielle Einbußen kommen auf Sie zu, Sie werden in große Schwierigkeiten geraten. Sie brauchen Hilfe.«
    McLean hätte beinahe gelacht. »Wollen Sie mir etwa helfen?«
    »Ich fühle mich mit einer Macht verbunden, der vieles möglich ist, Sir«, behauptete Mr. Abraham. »Wenn ich für Sie bete, kann ich das Unheil abwenden.«
    »Selbstverständlich ist dieser Liebesdienst nicht gratis«, sagte Gordon McLean nüchtern.
    »Ich habe die Absicht, eine Sekte zu gründen. Das kostet Geld, Mr. McLean - die Betreuung der Mitglieder… und dann brauchen wir eine Kirche.«
    Der Filmproduzent schob die Hände in die Hosentaschen. »Ich will Ihnen mal etwas sagen, Mr. Abraham: Man hat mich schon auf die verschiedensten Weisen anzupumpen versucht, aber noch nie so unverschämt, wie Sie das tun. Sie bringen die Angst ins Spiel, versuchen mich psychologisch unter Druck zu setzen. Eine Sekte wollen Sie gründen, eine Kirche bauen. Meinetwegen, Mr. Abraham, aber nicht mit meinem Geld, denn dazu ist es zu sauer verdient.«
    »Aber Sie müssen sich von mir helfen lassen«, erwiderte Abraham eindringlich. »Bedenken Sie die Folgen…«
    »Mann, haben Sie noch nicht begriffen? Ich lasse mich von Ihnen nicht erpressen!«
    »So verstehen Sie doch, ich kann Sie vor Schaden bewahren.«
    Allmählich wurde Gorden McLean wütend. »Bewahren Sie sich lieber selbst vor Schaden, und verschwinden Sie, denn wenn ich die Geduld verliere…«
    »Sie werden mich noch händeringend anflehen, für Sie zu beten und das Unheil von Ihnen abzuwenden!« prophezeite Abraham mit erhobener Stimme.
    »Wenn Sie nicht auf der Stelle gehen, vergesse ich mich!« brüllte McLean.
    »Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen«, erwiderte Abraham und wandte sich um.
    »Sie gehören in eine Irrenanstalt!« schrie ihm Gordon McLean mit zornsprühenden Augen nach, schloß seinen Mercedes auf und stieg ein. »Alter Trottel!« schimpfte er.
    ***
    Es war Abraham ernst mit der Gründung seiner Sekte. Gleichgesinnte wollte er um sich scharen, und sie würden alle »schwarz bis in die Knochen« sein.
    Eine Höllensekte wollte Abraham schaffen, eine schwarze Kirche würde er bauen. Bisher hatte es ihm an den nötigen Mitteln gefehlt, doch nun wußte er, wie er zu dem Geld kommen konnte.
    Es entmutigte ihn nicht, daß Gordon McLean ihn verjagt hatte wie einen räudigen Köter. Der Filmproduzent würde bald anders denken, dafür würde Abraham sorgen.
    Nicht
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