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1678 - Das Selbstmord-Haus

1678 - Das Selbstmord-Haus

Titel: 1678 - Das Selbstmord-Haus
Autoren: Jason Dark
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ich ihm meinen Ausweis. »Ja, ja, so etwas Ähnliches habe ich mir schon gedacht. Ich kann mir nur nicht vorstellen, was Sie hier wollen.«
    »Von Ihnen nichts.«
    »Das dachte ich mir. Kleiner Scherz, wie?«
    »Wir möchten zu Mrs. Snider.«
    »Ach.«
    Ich wunderte mich über diese Antwort, ebenso wie Suko, denn er fragte: »Ist irgendetwas mit Mrs. Snider?«
    »Nein, das nicht.«
    »Weshalb haben Sie dann so überrascht getan?«
    »Weil die Dame schon Besuch hat.«
    »Und von wem?«
    Der Mann wich Sukos Blick aus. »Das waren ein Mann und eine Frau. Wohl ein Ehepaar.«
    »Den Namen kennen Sie auch - oder?«
    Er senkte den Blick und wirkte plötzlich sehr schuldbewusst. »Ich müsste ihn eigentlich kennen, weil jeder Besucher registriert wird. Aber ich habe ihn nicht mehr im Kopf und auch vergessen, ihn zu notieren, weil ich anderweitig gebraucht wurde…«
    »Schon gut«, sagte Suko, »wir werden uns die Leute anschauen. Oder waren sie Ihnen bekannt?«
    »Nein, ich habe sie nie zuvor gesehen. Sie machten aber einen sehr soliden Eindruck.«
    Suko klopfte dem Mann auf die Schulter. »Das ist doch immerhin etwas. Ach ja, wie hoch müssen wir?«
    »In die sechste Etage.«
    »Danke, den Weg finden wir allein.«
    Der Mann nickte und atmete auf, als wir endlich gingen…
    ***
    Der Mann im weißen Anzug hatte sich ausschließlich auf Bill Conolly konzentriert. Sheila schaute nur zu. Sie sah das zweite Messer in der Hand des Mannes und konnte sich vorstellen, dass er unter seiner Jacke noch andere Waffen versteckt hatte. Und sie spürte die Entschlossenheit, die von dem Eindringling ausging. Er wollte seinen Job auf jeden Fall durchziehen.
    Ausgeholt hatte er schon.
    Aber er hatte die Waffe noch nicht geschleudert, weil er nach einem genauen Ziel Ausschau halten wollte. Bill sollte nicht einfach nur getroffen, sondern auch getötet werden.
    Das Kissen lag in Sheilas Nähe. Für sie war es die einzige Chance, ihren Mann zu retten. Es lief alles sehr schnell ab, auch wenn es ihr vorkam, als wäre die Zeit verzögert worden.
    Zupacken, hochreißen, werfen!
    Schon durch die Bewegung gelang es ihr, den Killer abzulenken. Und er hatte den Kopf kaum bewegt, da traf ihn das Kissen mitten im Gesicht. Davon wurde er so stark überrascht, dass seine Arme nach unten sanken.
    »Bill!«
    Der Reporter hörte den Schrei seiner Frau. Er erwachte aus seiner sekundenlangen Starre, erfasste sofort, was geschehen war, und rannte auf den Mann zu. - Seine Beretta hatte er nicht mitgenommen. So musste er sich mit bloßen Händen verteidigen.
    Das Kissen war zu Boden gefallen. Der Mann im weißen Anzug konnte sich erholen und auf die neue Lage einstellen. Das wusste auch Bill Conolly. Bevor der Mann den Arm mit dem Messer wieder anheben konnte, wurde er gerammt. Ein Wutschrei drang aus seiner Kehle. Er taumelte zurück. Bill blieb am Mann. Er riss den rechten Fuß hoch und wuchtete ihn in den Leib des Messerwerfers.
    Der schrie auf.
    Bill trat erneut zu. Diesmal erwischte er die rechte Schulter. Er wollte, dass der Typ sein Messer losließ, was er allerdings nicht tat. Er warf sich zu Boden, überrollte sich und sprang wieder auf die Füße. Das geschah mit einer geschmeidigen Bewegung. Bill hatte keine Zeit mehr, ihn anzugreifen, denn der Kerl wirbelte auf dem Absatz herum und suchte das Weite.
    Da er noch immer sein Messer festhielt, stellte sich Sheila ihm nicht in den Weg. Sie ließ ihn laufen, und auch Bill war nicht schnell genug, um den Mann zu stoppen. Er huschte durch die Tür, rannte in den Flur und dann aus der Wohnung. Bill verfolgte ihn trotzdem. Er hörte noch Sheilas Warnruf, ignorierte ihn, rannte durch den Flur, sah die offene Wohnungstür und auch, was dahinter ablief. Der Reporter blieb stehen, als hätte ihn eine harte Faust gestoppt, denn was er da sah, war unglaublich…
    ***
    Wir waren gespannt darauf, ob uns Helen Snider etwas erzählen konnte, was die Motive des Selbstmords anging. Mehr konnten wir nicht tun, um den Fall aufzurollen, falls es überhaupt ein Fall war. So überzeugt waren wir beide davon nicht. Der Lift brachte uns hoch in die sechste Etage: Er hielt, die Türen öffneten sich, es war alles normal, und auch wir dachten an nichts Unnormales, als es geschah. Und zwar in dem Augenblick, als wir die Kabine verließen.
    Alles änderte sich innerhalb einer kurzen Zeitspanne. Und wir glaubten auch, im falschen Film zu stehen, denn was da passierte, das konnte kaum wahr Sein. Aus einer Wohnungstür rannte ein Mann.
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