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1662 - Der Engelfresser

1662 - Der Engelfresser

Titel: 1662 - Der Engelfresser
Autoren: Jason Dark
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ebenfalls vernichten würde. Johnny rechnete damit, aufgelöst zu werden, und als er wieder den Blick dieser Augen auf sich gerichtet sah, wäre er am liebsten zu Boden gesunken und hätte sich vor lauter Angst verkrochen. Aber der Engelfresser tat ihm nichts - noch nicht. Dafür beschäftigte er sich mit sich selbst, denn er drehte den Kopf, und Johnny war froh, dem Blick der Augen zu entgehen.
    Der Kopf wurde weiter gedreht. Viel weiter, als es bei einem normalen Menschen möglich war. Die Gestalt war tatsächlich in der Lage, den Kopf um einhundertachtzig Grad zu drehen, sodass jetzt der Hinterkopf die Vorderseite bildete. Aber was war das!
    Johnny hörte sich schreien. Allerdings nicht nach außen hin, nur in seinem Innern. Ein derartiges Gesicht hatte er noch nie in seinem Leben gesehen. Es sah nicht mal schrecklich aus. Es war einfach nur glatt und von einer blauen Farbe. Dann gab es noch die Augen. So etwas hatte Johnny zuvor nie in seinem Leben durchlitten. Obwohl er nicht angegriffen wurde, fühlte er etwas in sich, das mit dem Ende des Lebens zu tun hatte. An der Angst sterben, das war für ihn keine Theorie mehr.
    So schnell wie der Anfall ihn erwischt hatte, war er auch wieder vorbei. Johnny sah, dass der Engelfresser nicht verschwunden war.
    Sekunden später erlebte er eine Überraschung. Er hörte wieder eine Stimme. Erneut war sie nur in seinem Kopf vorhanden, aber es war zumindest die normale Stimme eines Menschen.
    »Du bist jemand, der einen bestimmten Menschen kennt. John Sinclair nämlich…«
    Mit allem hatte Johnny gerechnet, nur nicht mit einer derartigen Ansprache. Er war zunächst nicht fähig, eine Antwort zu geben. Seine Lippen wirkten wie zugenäht.
    »Antworte!«
    »Ja, ich kenne ihn.« Die geflüsterten Worte kamen Johnny wie von selbst über die Lippen.
    »Gut?«
    »Ja.«
    »Sag mir, wie gut!«
    Johnny glaubte, dass er an der Nase herumgeführt wurde. Der Engelfresser tat seiner Meinung nur so, als wüsste er nicht alles, dabei war er bestimmt informiert.
    »Er - er - war bei meiner Taufe dabei!«
    Das Echo eines Schreis raste durch seinen Kopf, und Johnny hatte auch das Gefühl, schreien zu müssen, was er nicht schaffte. Er fühlte sich völlig verunsichert und wunderte sich darüber, dass er noch auf den Beinen stand.
    »Nimm dieses verfluchte Wort nie mehr in den Mund. Hast du das verstanden?«
    »Ja, ja, das habe ich!«
    »Dann hat du Glück gehabt, mein Freund. Es ist gut, dass du zugegeben hast, Sinclair zu kennen. Er mag dich, du magst ihn. Ihr alle gehört zusammen, bildet ein Team, was auch der Engel gewusst hat und annahm, dass ihr ihn retten könnt. Niemand kann einen Engel retten, wenn ich es nicht will, auch Sinclair nicht, das habe ich ihm bewiesen. Ich herrsche über sie. Ich bestimme, ob sie leben oder vernichtet werden. Und ich habe mich für ihre Vernichtung entschieden. Aber ich weiß auch, dass dein Freund John Sinclair dies nicht akzeptieren will, und deshalb werde ich ihn zwingen…«
    Johnny hörte nur zu. Er verstand alles, aber er begriff nichts. Warum wurde John Sinclair ins Spiel gebracht? Er hatte hier gar nicht eingegriffen und…
    »Hast du mich verstanden?«
    »Ich glaube schon.«
    »Gut, Johnny Conolly, dann werde ich mich jetzt um dich kümmern.«
    Dieser letzte Satz hatte Johnny nicht gefallen können. Er sorgte bei ihm für einen Angstschub und er wunderte sich darüber, dass er stark genug war, eine Frage stellen zu können.
    »Willst du mich töten?«
    »Nein, Johnny, nein. Vorerst nicht. Auf dich wartet etwas ganz Besonderes, die neue Hölle…«
    ***
    Sheila Conolly und ihr Mann Bill standen dicht vor dem Fenster und waren nicht in der Lage, etwas zu unternehmen. Nichts an ihnen bewegte sich. Sie rührten nicht mal den kleinen Finger. Sie konnten nur schauen.
    Johnny lebte noch, und das war für sie so etwas wie ein Strahl der Hoffnung. Aber der Engel, der bei ihnen hatte Schutz suchen wollen, war vernichtet worden, und sie hatten zugeschaut. Sie hatten das bläuliche Feuer gesehen, und im nächsten Augenblick war er einfach von dieser Welt verschwunden, als hätte es ihn nie gegeben. Und jetzt?
    Beide wussten nicht genau, was da im Garten passierte. Es sah so aus, als hätte Johnny mit der anderen Gestalt Kontakt bekommen. Mit einem Wesen, das Janusköpfig war. Auch Sheila und Bill hatten die andere Seite des Kopfes gesehen, ein nur glattes Gesicht, doch sie hatten selbst bei dieser Entfernung diese grauenvolle Botschaft gespürt, die die Augen
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