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1656 - Zwei wie Tod und Teufel

1656 - Zwei wie Tod und Teufel

Titel: 1656 - Zwei wie Tod und Teufel
Autoren: Jason Dark
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rammte er Salome seinen Ellbogen gegen den Hals, sodass sie gegen den Wagen prallte und den nächsten Treffer einstecken musste.
    Der erwischte ihren Leib und ließ sie zusammensacken. Es kam Katz alles entgegen. So hatte er es sich vorgestellt und läutete nun das Finale ein. Mit zwei Händen umklammerte er das rechte Handgelenk der Frau, die sich nicht mehr wehrte. Er wusste genau, wie er zufassen musste, und plötzlich gehörte die Waffe ihm.
    Katz lachte wild auf, dann trat er Salome die Beine weg, die keinen Halt mehr fand und auf dem Rücken landete. Es hätte sie normalerweise nicht weiter gestört, aber sie war noch immer blind. Ihre Augen schienen mit Feuer gefüllt zu sein, und das Brennen breitete sich sogar durch ihren gesamten Kopf aus. Tränen schössen aus ihren Augen hervor. Das Wasser strömte an den Wangen entlang, sie atmete mit offenem Mund und jeder Atemzug war mit einem keuchenden Geräusch verbunden.
    Katz besaß das Schwert. Er bewegte seine rechte Hand, bis die Spitze der Klinge ein Ziel gefunden hatte. Es war der Hals der am Boden liegenden Frau. Durch das Antippen war eine kleine Wunde entstanden, aus der es rot perlte.
    »Wolltest du mir nicht den Kopf abschlagen, Salome?«
    »Fahr zur Hölle!«
    »Irgendwann vielleicht, aber zuvor bist du dran. Du bist der Tod!« Er lachte scharf auf. »Nein, das stimmt nicht mehr. Du bist der Tod gewesen, denn jetzt erwischt dich der wahre Tod. Dich und deinen Freund da. Ich schneide dir die Kehle durch und werde zusehen, wie du ausblutest.«
    Sie rang nach Atem. Noch immer war sie mit Blindheit geschlagen. Vor ihren Augen war es nicht dunkel, es gab nur diesen grauen Schatten, der kein Anfang und kein Ende zu haben schien.
    »Du hast noch nicht gewonnen, Katz!«
    »Wer sollte dir jetzt noch helfen?«
    »Das wirst du sehen!«
    Katz war leicht verunsichert. Er wusste nicht, ob er es glauben oder nicht glauben sollte.
    »Und wer?«, fauchte er sie an.
    Die Antwort verstand er, aber er begriff sie nicht. Denn Salome schrie mit überlauter und um Hilfe kreischender Stimme nur einen Namen.
    »Purdy…!«
    ***
    Es war auch für uns Beobachter eine Situation, mit der wir nicht gerechnet hatten und an die wir uns zunächst mal gewöhnen mussten.
    Auf dem Parkdeck standen sich zwei verfeindete Parteien gegenüber, die sich wahrscheinlich bereits aus anderen Zeiten oder Leben her kannten. Damals war es nicht zu einer Entscheidung gekommen. Sie sollte nun nachgeholt werden. Es hatte so ausgesehen, als sollte Salome verlieren. Aber sie schaffte es, sich zu befreien. Ihr Schwert konnte die Schnur der Peitsche durchtrennen. Dann war sie an der Reihe!
    Wir standen da wie auf den berühmten glühenden Kohlen. Eingreifen konnten und wollten wir noch nicht, und besonders Purdy Prentiss war von einer gewaltigen Spannung erfasst worden.
    Ich tippte sie an. »Kennst du diese Typen?«
    »Nein!«
    »Auch nicht aus deinem ersten Leben?«
    »Ich kann mich nicht daran erinnern.«
    »Aber bei dieser Salome scheint es anders zu sein. Da gibt es eine Erinnerung.«
    »Das scheint so zu sein. Sie haben eine alte Rechnung offen.«
    »Und welche Rolle spielst du dabei?«
    Sie drehte mir ihr Gesicht zu. Ich konnte ihre Augen sehen und erblickte darin so etwas wie den Ausdruck der Verzweiflung, der mir aber auch klarmachte, dass sie die Wahrheit sprach. Purdy hatte zwar in Atlantis gelebt, doch sie konnte sich nicht an alles mehr erinnern.
    Ich fragte mich, warum man Purdy hier auf das Parkdeck bestellt hatte. Sollte sie nur Zuschauerin sein oder auch Helferin für die geheimnisvolle Salome, die im Moment keine Hilfe brauchte, denn sie hatte das Handeln wieder an sich gerissen? Sie besaß die Waffe. Sie trieb diesen Katz damit zurück. Den Namen hatten wir inzwischen erfahren.
    Suko, der sich bisher nicht geäußert hatte, nickte uns zu. »Ich denke, dass wir uns da raushalten können. Das ist eine Sache zwischen den beiden. Da wird - so sehe ich das - eine alte Rechnung beglichen.«
    »Möglich.«
    »Nein, John«, meldete sich Purdy. »Daran glaube ich nicht. Da steckt mehr dahinter.«
    »Und was?«
    »Keine Ahnung. Warum habe ich denn kommen sollen?«
    Da hatte sie recht. Eine Antwort konnten wir ihr nicht geben. Es war kein Spaß. Wäre es das gewesen, hätte man es nicht so intensiv vorzubereiten brauchen. Im Moment stand es zwischen den beiden unentschieden. Diesem Katz war es gelungen, sich aus der unmittelbaren und bedrohlichen Nähe der Klinge zurückzuziehen. Er stand jetzt
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