Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1655 - Sampler 1

Titel: 1655 - Sampler 1
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
ihn wenig. Das Licht ging aus, vermutlich weniger ein Schadensfall als eine gemeine Hinterlist des Syntrons.
    Für Koul Laffal stellte es kein Problem dar. Er hatte das Innere seines Schiffes im Kopf, vermochte mit Hilfe seines Planhirns jeden Fußbreit nachzuvollziehen. Ohne an den Wänden anzustoßen, fand er den zentralen Antigravschacht und schwang sich hinein. „Gib mir die Position der anderen Schiffe", verlangte er. „Sie befinden sich etwa zehntausend Kilometer von deiner Position entfernt in der Hauptstadt des Planeten. Bisher ist nicht bekannt, was deine Begleiter unternehmen werden."
    Ganz sicher wußten sie, wo er sich ungefähr befand. Und es würde nicht lange dauern, bis sie sich in seiner Nähe blicken ließen. Sie kannten die Gefahren und Unwägbarkeiten einer Drangwäsche aus eigenem Erleben und würden alles tun, um ihn zu schützen und zu verhindern, daß er Unheil anrichtete, bei dem Lebewesen zu Schaden kamen.
    Koul Laffal erreichte den Grund des Schachtes und warf sich in Richtung Bodenschleuse. Die Rampe war schon ausgefahren, doch er benutzte sie nicht. Er stieß sich am oberen Ende ab und schnellte sich waagrecht in die Luft hinaus. Die Rampe verschwand seitlich hinter ihm, und seine Flugbahn neigte sich nach unten.
    Ohne die Fähigkeit der Körperverfestigung in Anspruch zu nehmen, schlug er in den weichen Ufersand und fing sich mit den Laufarmen ab. Aufrichten und Losrennen waren eines. Ein Beobachter hätte einen absolut fließenden Übergang aller Bewegungen festgestellt.
    Laffal stürmte vorwärts. Er hielt sich am Fluß und raste mit höchstmöglicher Beschleunigung davon. Dabei wirbelten seine Gliedmaßen den Sand empor und hinterließen eine deutlich sichtbare Fontäne.
    Die Stadt links von ihm interessierte ihn kaum. Sie ließ ihn kalt. Er richtete seine Aufmerksamkeit auf die Felder und die Luftfahrzeuge, die über ihnen ihre Kurven zogen.
    Dort gab es Lebewesen bei der Arbeit, dort würde es Spaß machen. „Tolot, Bottam und Preyll!" brüllte er. „Sie täuschen sich. Es ist noch lange nicht soweit. Die stärkste Phase ist noch nicht erreicht. Wie sieht es aus? Strapaziere ich Ihre Geduld zu arg?"
    Es bestand keine .Funkverbindung zu ihnen, daher erwartete er auch keine Antwort. Die Aggregate seines Anzugs würden ihn rechtzeitig informieren, wenn die anderen Haluter in seine Nähe kamen.
    Oberhalb der Stadt bewegten sich Gestalten, die auf den Feldern arbeiteten. Laffal bremste abrupt, zog eine tiefe Furche in den weichen Untergrund und richtete sich zu seiner vollen Größe auf. Er stieß ein Gebrüll aus, das über das ganze Tal hallte und sich wie Donnergrollen anhörte. Die Wesen wurden auf ihn aufmerksam, doch sie zeigten keine Furcht. Sie stellten ihre Tätigkeit ein und blickten zu ihm herab. Noch einmal brüllte er aus vollem Hals, dann spurtete er los und raste vom Fluß weg hinüber zu den bewachsenen Hängen am Fuß der steilen Felswände. Mit etwa hundert Stundenkilometern hielt er auf die Eingeborenen zu. Sie wichen nicht aus, offenbar war sein Verhalten nicht dazu angetan, sie zu erschrecken.
    Was war es, das sie so mutig machte?
    Seine drei Augen verhalfen dem Haluter dazu, daß er das gesamte Tal überblicken konnte, ohne den Körper mit dem starr und unmittelbar auf den Schultern sitzenden Kopf drehen zu müssen. Erstaunt verarbeitete er die Eindrücke über die Unterschiedlichkeit der Wesen, die hier arbeiteten.
    Es gab Vogelartige, Vertreter von insektoiden Rassen und andere, deren Herkunft irgendwo im Bereich der Säugetiere zu suchen war. Drei, vier Rassen konnte er allein auf Grund des optischen Eindrucks nicht zuordnen. Ein Wesen sah aus wie ein grüner Stein von unregelmäßiger Form mit einem Gebiß aus kleinen, scharfen Reißzähnen. Ein anderes glich einem Naat aus dem Arkon-System, allerdings war es viel kleiner und zierlicher.
    Wieder stieß Laffal ein Gebrüll aus, als wolle er sie alle auf einmal verschlingen. Er beschleunigte weiter, raste auf die vordersten von ihnen zu und begann gleichzeitig mit den Handlungsarmen zu schaufeln. Er grub sich einen Kanal, durch den er rannte, und der Dreck flog in hohem Bogen und in beachtlichen Massen auf die Seiten. Lawinen aus Schmutz überschütteten die Wesen, als er dicht an ihnen vorbeipreschte und das Tal hinauf seine Spur zog bis dicht an die Hänge. Dort machte er kehrt, hielt erneut auf eine Gruppe zu und registrierte mit einem Brüllen, daß die Wesen ihren Standort änderten und sich von der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher