Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
165 - Olivaros Tod

165 - Olivaros Tod

Titel: 165 - Olivaros Tod
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
auf. Viviana vollführte ihren Macumba-Zauber. Astaroth hatte darauf zu achten, daß der Inhalt eines Kessels immer gleichmäßig vor sich hin kochte. Der Dämon rührte den Kessel um. Kröten, seltsam geformte Wurzeln, Knöchelchen und allerlei Zeug tauchten immer wieder in der stinkenden Brühe auf und versanken wieder.
    Der Kessel stand auf einer elektrischen Heizplatte. Soweit fortschrittlich eingestellt war Viviana. Astaroth betrachtete den unförmigen Körper seiner Geliebten und ihren im Vergleich dazu winzigen Kopf. Er stellte sich an ihrer Stelle Coco Zamis vor, ihren Körper mit dem dann hoffentlich wiedergenesenen Geist Vivianas.
    Viviana führte ihren Macumba-Zauber durch. Sie schrieb magische Zeichen und Symbole in die Luft. Sie leuchteten glühend auf. Das Affchen auf Vivianas Schulter wollte fliehen, doch eine Kette hielt es fest.
    Viviana lachte meckernd. Sie hatte ein neues Verfahren gefunden, jemandem den Keim, der ihn in einen Schweinemenschen verwandelte, einzuimpfen. Sie brauchte der betreffenden Person keinen Zaubertrank mehr beizubringen.
    „Dorian Hunter", murmelte sie auf Portugiesisch. „Mann mit den vielen Leben, Wiedergeborener aus alter Zeit. Lege ab deine menschliche Natur. Die Kräfte des Bösen zerren an deiner Seele. Die Ordnung deines Körpers gerät durcheinander. Dein Geist entartet. Spüre es und ergib dich! Nachtschwarzer Zauber umfaßt dich! Hörst du die Trommeln der Macumba? Die Macumba ruft dich! Wandle dich um, Dorian Hunter, tauche hinab in die Niederungen, aus denen es keine Rückkehr mehr gibt! Hinab, hinab!"
    Viviana packte den Affen und tötete ihm mit einem Griff. Die Kette zerfiel, und die Macumbahexe tauchte den Tierkadaver tief in die brodelnde Brühe.
    Viviana verbrannte sich nicht, obwohl der üble Zaubersud kochte und Blasen warf. Grünliches Licht glimmte auf und umlohte sie. Die groteske Gestalt stieß weiter ihre Beschwörungen aus. Man hörte von draußen die Trommeln. Vivianas Knechte unterstützten den Ritus.
    Nach einer Weile war es vorbei. Viviana befahl Astaroth, die Kerzen auszublasen und das Licht in der Hütte anzuzünden. Dafür hatte sie schließlich den Generator. Das Getrommel war verstummt. In der Hütte herrschte eine abscheuliche Hitze, und es roch derart übel, daß es sogar Astaroth zuviel wurde und er die Tür und ein Fenster öffnete.
    Viviana kreischte sofort los.
    „Willst du, daß ich mir den Tod hole? Mein Körper ist anfällig. Ihr Männer seid immer so rücksichtslos. Reicht es denn nicht, daß ich ein Freak bin? Muß ich denn auch noch todkrank werden? Mein Herz, meine Lunge, meine Leber, alles ist angegriffen. Ich kann nichts mehr essen." Sie wog aber gut zweieinhalb Zentner. „Der Schlaf flieht mich. Und das alles, weil ich mit dir gegen den Dämonenkiller und die Loge des Vicente Neiva gearbeitet habe, Astaroth! Was hast du mir nicht alles versprochen? Und was hast du gehalten? Nichts, nichts!
    Sie kreischte schrill und fuchtelte. Astaroth schloß gehorsam die Tür. Es fiel ihm schwer, Viviana zu beruhigen. Er brauchte sie jetzt dringend und mußte sie bei Laune halten.
    „Ich will dich doch heiraten, mein Täubchen", gurrte der Schweineköpfige. „Luguri selbst hat zu der Verbindung seinen Segen gegeben. Dein Vater ist damit einverstanden."
    „Hermano Munante hat mich schlecht behandelt", schniefte Viviana. „Er kümmerte sich nie um mich und verleugnete mich sogar. Und nur, weil meine Mutter Absichten äußerte, die ihm nicht gefielen. Meine Mutter Aldebeira wollte mehr Rechte für die weiblichen Dämonen in Südamerika. Dafür hat sie Hermano auf magische Weise gelähmt und in einen Vulkan gesteckt, wo sie elend ums Leben kam. Ich war damals gerade erst vierzig Jahre alt und noch ziemlich unreif. Ich durfte mich bei den Munantes nicht blicken lassen. Dann bist du gekommen, Astaroth, und hast mir den Kopf verdreht.
    Wir sind jetzt schon seit zwanzig Jahren liiert, doch immer noch nicht verheiratet. Und was hast du mir nicht alles gelobt und versprochen, solange dein Onkel, dessen Namen ich nicht aussprechen mag, der Herr der Schwarzen Familie war. Was ist daraus geworden? Ein Freak bin ich geworden, ein Freak, ach, oh!"
    Viviana geriet in solche Zustände, daß ihre Seele als eine schwarze Fledermaus aus ihrem Mund schlüpfte und in der Stube umherflatterte. Astaroth scheuchte sie zurück. Die Seele der Hexe kehrte wieder in den Körper zurück. Nach einer Weile schüttelte Viviana, die reglos und glasigen Blicks
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher