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1649 - Niemals sterben

1649 - Niemals sterben

Titel: 1649 - Niemals sterben
Autoren: Jason Dark
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Nur wenige Schritte. Sie blieb dort stehen, wo das Stöhnen aufklang und Hank am Boden lag. Die Aktion hatte ihn außer Gefecht gesetzt, aber er war nicht bewusstlos geworden, und genau das passte perfekt.
    Die Cavallo bückte sich. Sie griff nur mit einer Hand zu und zog den Mann lässig in die Höhe. Er war noch nicht ganz da, stand zwar auf seinen Füßen, schwankte aber von einer Seite zur anderen, und der Blick seiner Augen hatte etwas Glasiges.
    Justine stieß ihn gegen die Wand und hielt ihn weiterhin fest. Sie sah ihn direkt an und erkannte, dass er noch nicht richtig aufnahmefähig war.
    Dennoch stellte sie ihre Frage.
    »Was wird wohl jetzt mit dir passieren, mein Freiend?«
    Hank verzog die Lippen. Er brabbelte etwas vor sich hin, was nicht zu verstehen war. Aber er sah, wie die Cavallo ihre Zähne präsentierte, und allmählich wurde ihm klar, was ihn erwartete.
    Die Vampirin sprach es gelassen aus.
    »Auch in deinem Körper fließt Blut. Und ich bin ebenso scharf darauf wie deine Freundin Gilda. Nur werde ich dein Blut trinken und dich in einen Vampir verwandeln. Ich werde dir allerdings nicht das ewige Leben gönnen, sondern dich, wenn du verwandelt bist, vernichten,« Sie reckte ihr Kinn vor. »Denn ich bestimme ganz allein, wie groß die Anzahl der Blutsauger ist, die in dieser Welt herumlaufen. Du wirst nicht dazu gehören, das verspreche ich dir.«
    Hank gab keine Antwort. Er konnte nichts sagen. Aber ihm war anzusehen, dass er alles verstanden hatte. In seinem Blick paarten sich Angst und Unglauben, und das Zittern in seinen Knien verstärkte sich.
    Die Blutsaugerin wehrte sich nicht dagegen, dass Gier in ihr aufstieg.
    Auch wenn sie sich nicht wie ein normaler Vampir verhielt, war sie es trotzdem. Sie brauchte das Blut der Menschen, um zu existieren.
    Wie ein Fangeisen schnappte ihre Hand zu und drückte sich um die Kehle des Mannes. Sie presste ihn mit dem Kopf erneut gegen die Wand. Mit der freien Hand zerrte sie ihm die Mütze weg, um danach den Schädel nach rechts zu drehen.
    Jetzt lag der Hals frei.
    Hank versuchte noch, sich zu wehren. Es gelang ihm nicht. Sein Kopf befand sich in einer Klammer, und aus dieser Lage konnte er sich nicht mehr befreien.
    Justine fuhr mit der Zunge über ihren Gaumen. Es war ein Zeichen der Vorfreude. Und dann biss sie zu. Sie ging es nicht langsam an, es war wie das Zustoßen einer Schlange, die ihre Giftzähne in das Opfer hackte.
    Hank zuckte. Er gab ein gurgelndes Geräusch von sich, das in einem leisen Wehschrei endete, und er spürte, wie die Zähne wie zwei spitze Dolche in seinen Hals eindrangen.
    Justine hatte den perfekten Biss angesetzt. Ihre Routine war einfach nicht zu übertreffen. Sie biss nicht mehr. Jetzt saugte sie nur noch. Es sah aus, als würde sie dabei nach Luft schnappen. Das Blut sprudelte in ihre Kehle, sie schluckte es gierig, sie trank, sie schlürfte und sie schmatzte.
    Es waren abstoßende, aber auch typische Geräusche, die nicht zu überhören waren. Bei jedem Schlucken zuckte auch ihr Körper, und wie ein Strahl sprudelte das Blut in den Mund, um von dort seinen Weg durch die Kehle zu finden.
    Natürlich blieben die Geräusche nicht ungehört. Zuerst hatte sich Marlene dabei nicht viel gedacht, weil sie zu sehr mit sich selbst beschäftigt war. Dann aber wurde die Neugierde so stark, dass sie nicht anders konnte. Sie musste sich auf ihrem Stuhl zur Seite drehen, um sehen zu können, was dort geschah.
    Sie machte sich nichts vor, denn sie ahnte schon, was hinter ihr passierte.
    Nach der Drehung sah sie es genauer, und sie hatte das Gefühl, Teil eines bösen Albtraums zu sein.
    Was sich da abspielte, kannte sie bisher nur aus Filmen. Diese Szene hier entsprach jedoch einer grausamen Wirklichkeit.
    Die blonde Vampirin trank diesen Hank tatsächlich leer. Sie schluckte sein Blut wie andere Menschen Wasser oder Wein.
    Der Körper des Mannes, der noch zuckte, wurde an die Wand gedrückt, und die hässlichen Schmatzgeräusche sorgten dafür, dass Marlene beinahe übel wurde.
    Deshalb senkte sie den Blick. Sie starrte auf ihre geschwollenen Gelenke und faltete die Hände schließlich wie zum Gebet. In ihrem Kopf dröhnte es, und sie wollte nichts mehr hören. Nur brachte sie es nicht fertig, ihre Arme so anzuheben, dass sie die Hände gegen die Ohren drücken konnte.
    Wenig später wurde es still. Oder fast still, denn sie hörte das leise Lachen der blonden Blutsaugerin.
    So schaute sie wieder hin und sah, dass sich die Szene
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