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1629 - Das Gift der schönen Laura

1629 - Das Gift der schönen Laura

Titel: 1629 - Das Gift der schönen Laura
Autoren: Jason Dark
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ein Notfall.«
    »Dann bin ich beruhigt.«
    Ich bekam die Zahlenkombination und schrieb sie auf. Dann hörte ich den Kollegen sagen: »Aber sagen Sie bitte nicht, von wem Sie die Nummer haben.«
    »Auf keinen Fall. Jedenfalls herzlichen Dank.«
    »Keine Ursache.«
    Ich nickte Suko zu und lächelte. Ich konnte mir noch immer nicht vorstellen, dass der alte Eisenfresser Tanner in Urlaub gefahren war. Das war fast unmöglich. Tanner war doppelt verheiratet. Zum einen seit Urzeiten mit seiner Frau, zum anderen mit seinem Beruf, der auch seine Familie war.
    Ich war gespannt darauf, wo ich ihn erwischte. Oder ob er überhaupt abnahm.
    Die Nummer war gewählt. Der Ruf ging durch, und ich musste erst mal warten.
    Und dann hörte ich ihn tatsächlich. Nur klang seine Stimme leise. Es waren auch andere Geräusche zu hören, die ich als Kratzen wahrnahm.
    Ich stellte mich nicht erst groß vor, sondern fragte nur: »Geht es dir gut, Tanner?«
    Pause. Jetzt überlegte er. Dann seine Stimme. »Nein, John, sag nicht, dass du es bist.«
    »Doch, ich bin es. Und wo erwische ich dich?«
    Die Verbindung wurde besser. Wahrscheinlich hatte Tanner den Platz gewechselt.
    »Auf einem Schiff!«
    »Was?«
    »Ja, verflucht, ich hocke hier auf einem Kahn und komme nicht weg. Meine Frau hat die Kreuzfahrt gebucht. Wir hängen jetzt an der norwegischen Küste. Sie hat mich außer Gefecht gesetzt.«
    Ich musste mir das Lachen verkneifen und konnte mir vorstellen, wie sehr Tanner litt.
    »Oh, das tut mir aber leid.«
    »Hör auf zu lügen. In Wirklichkeit lachst du dich doch krank.«
    »Nun ja, so ganz unrecht hast du nicht. Aber ein bisschen Seeluft wird dir gut tun.«
    »Danke für dein Mitgefühl.«
    »Keine Ursache.«
    »Aber deshalb hast du mich nicht angerufen.«
    »Das ist richtig. Ich brache deine Hilfe, Tanner.«
    »Ach, wo ich doch Urlaub habe.«
    »Ich will auch nicht weiter stören, Tanner. Ich möchte nur wissen, ob du etwas über einen bestimmten Mann weißt. Er heißt Charlie Penn.«
    Die Antwort erfolgte prompt. »Ha, ist dieser alte Spitzbube noch immer im Geschäft?«
    Das hatte sich schon positiv angehört. »Dann kennst du ihn?«
    »Ja.«
    »Und weiter?«
    »Ach, er ist ein kleiner Fisch. Hat mehr Angst als Vaterlandsliebe. Aber er hat auch seine Ohren immer weit offen, und so haben wir einige gute Tipps von ihm bekommen.«
    »Waren sie wertvoll?«
    »Ja, man konnte etwas mit ihnen anfangen. Das gebe ich gern zu.«
    »Na, das hört sich ja nicht schlecht an.«
    »Und was hast du mit ihm zu tun?«, fragte Tanner.
    »Nur noch indirekt, denn direkt geht nicht mehr. Der gute Charlie Penn ist tot.«
    »Ach. Wurde er gekillt?«
    »Ja. Und bei dem Toten fand man eine Nachricht, die an mich gerichtet war. Dabei habe ich ihn nicht gekannt, aber er kannte mich wohl. Oder hat von mir gehört.«
    »Jetzt bin ich aber neugierig. Was hat er denn von dir gewollt?«
    »Er warnte mich vor einer gewissen Laura. Angeblich sollte sie teuflisch, schön und giftig sein.«
    »Sag nur.«
    »Und jetzt würde mich interessieren, ob der Name Laura dir etwas sagt.«
    »Nein, nicht sofort. Ich kenne zwar einige Lauras, aber eine solche ist mir noch nicht untergekommen.«
    »Hatte ich auch kaum angenommen. Aber Charlie Penn wird sie gekannt haben. Und über ihn möchte ich mehr wissen. Genau deshalb habe ich dich angerufen.«
    »Hoffentlich bist du nicht enttäuscht.«
    »Aber bitte, Tanner. Bei deinem Gedächtnis.«
    »Nun ja, ich werde mal kramen.«
    »Tu das.«
    Ich musste etwas warten, bis er sich wieder meldete. Zunächst sprach er von seiner Frau und davon, dass sie zum Glück nicht in der Nähe war.
    Dann kam er wieder auf Penn zu sprechen.
    »Wenn mich nicht alles täuscht und wenn die Dinge noch so liegen wie früher, dann könntest du dich mal in einem Pub umschauen. Eine Kneipe mit dem Namen Last Corner.«
    »Sehr gut. Und wo finde ich die?«
    »In Newington.«
    »Mehr weißt du nicht?«
    »Reicht das nicht?«
    »Doch, doch«, sagte ich schnell.
    »Jedenfalls muss er dort bekannt sein. Das war er zumindest früher immer. Du solltest dort nach ihm fragen.«
    »Das werde ich tun.«
    »Ich muss Schluss machen, John. Meine Regierung kommt. Ich habe ihr versprochen, nur Urlaub zu machen.«
    »Dann wünsche ich dir noch ein paar schöne Tage auf dem Meer.« Den Satz hätte ich mir sparen können, er hörte ihn nicht mehr, und ich wandte mich Suko zu.
    »Was sagst du?«
    »Zwar kein Volltreffer, aber besser als nichts, meine ich.«
    »Genau.«
    Suko
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