Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1629 - Das Gift der schönen Laura

1629 - Das Gift der schönen Laura

Titel: 1629 - Das Gift der schönen Laura
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
erschüttert, wenn diese Wolke normal gewesen wäre. Das war sie nicht. Sie war völlig dicht - und auch pechschwarz!
    ***
    Wenn wir bisher noch daran gezweifelt hatten, dass der Spuk im Hintergrund die Fäden zog, so war das jetzt vorbei. Die schwarze Wolke passte zu ihm, denn er selbst bestand aus diesem amorphen Zeug, das völlig lichtlos war. Und wenn diese Schwärze von einem Lichtstrahl erwischt wurde, war er sofort verschwunden. Er wurde regelrecht geschluckt, wie alles, was der Spuk wollte.
    Suko und ich konnten nichts tun. Wenn er kam, waren wir zu Statisten degradiert.
    Und die Wolke strömte weiterhin lautlos aus dem offenen Mund der Blonden. Sie verteilte sich, und so wie der graue tödliche Nebel sich sonst um den Körper verteilt hatte, war es diesmal diese absolute Schwärze, die einen undurchsichtigen Mantel bildete.
    Suko schüttelte den Kopf. »Verdammt, was kommt da auf uns zu, John? Wie können wir uns wehren?«
    »Nicht mit meinem Kreuz. Ich will auch nicht versuchen, es zu aktivieren, weil ich das Gefühl habe, dass sich bald jemand bei uns melden wird.«
    »Er?«
    »Bestimmt!«
    »Gut. Warten wir ab!«
    Ich hatte mich nicht geirrt. Zudem mussten wir nicht lange warten, denn aus der Schwärze vor uns, die Lauras Körper hatte völlig verschwinden lassen, drang eine Stimme.
    Ich hatte mich zwar darauf eingestellt, schrak aber trotzdem zusammen.
    Die Stimme war gut zu verstehen, obwohl man sie nicht als menschlich bezeichnen konnte.
    »Ich habe geahnt, dass sie auf euch treffen würde. Es hat ja nicht anders sein können. Ich hatte andere Pläne mit ihr, aber sie hat sich leider nicht geändert.«
    Es sollte wohl eine Erklärung sein. Das war sie für uns nicht. Sie gab uns Rätsel auf.
    Ich sprach den Spuk und damit die Schwärze an. »Bitte, was hast du hier getan? Wer ist sie?«
    »Ich habe einen Versuch unternommen…«
    »Welchen?«
    »Indem ich eine Seele freigab.«
    Aha. Jetzt lichtete sich der geistige Nebel etwas. Wir wussten im Prinzip Bescheid. Diese Laura stammte aus seinem Reich. Er hatte sie darin gefangen gehalten, und ich konnte mir nicht vorstellen, dass sie in dieser Welt als Mensch gewesen war, aber ich wollte es genau wissen und fragte: »Holst du dir jetzt auch Menschen in deine Finsternis?«
    »Nein, John Sinclair, das solltest du wissen. Sie war kein Mensch, sie war eine Dämonin. Sie hat sich zu einem Werkzeug des Teufels machen lassen. Das ist schon sehr lange her. Sie war jemand, die auf dem Land lebte und es darauf abgesehen hatte, die Männer zu verführen. Als wandernde Hexe wurde sie bezeichnet, und sie hielt sich gern dort auf, wo Wein angebaut wurde. Da hat sie sich unter die normalen Menschen gemischt, um sie auf die Hölle vorzubereiten. Aber sie wurde erwischt. Man fing sie und machte mit ihr kurzen Prozess. Ihr Körper wurde gehäutet, um das rohe Fleisch den Flammen zu übergeben.«
    »Ich verstehe«, sagte ich. »Dann hast du dich ihrer Seele bemächtigt. Habe ich recht?«
    »Ja, ihre Seele geriet in mein Reich, wo sie dann auch blieb.«
    »Und warum hast du sie freigegeben?«
    »Weil ich experimentieren wollte. Ich schickte sie wieder zurück, nachdem ich ihr einen Körper gab. Sie sollte für mich die Augen offen halten. Sie war so etwas wie eine Spionin, aber ihre durch den Teufel verdorbene Seele habe ich nicht verändern können. So machte sie sich weiterhin an Männer heran, um sie töten zu können, nachdem sie sie für sich eingenommen hatte. So war das nicht gedacht. Ich wollte Informationen über meine Gegner haben…«
    Ich lachte in den schwarzen Nebel hinein.
    »Ja, alles klar. Aber das, was in ihr steckte, stammte aus deiner Welt. Es war ein Nebel, nur kein schwarzer. Sie hat ihre Opfer damit erstickt, und deshalb bist auch du schuldig.«
    »Keine Moralpredigten, Sinclair, sonst werde ich noch wütend, und das würde euch nicht bekommen. Ich gebe zu, einen Fehler begangen zu haben, denn ich habe meinen Teil der Welt, der als grauer Nebel in ihr steckte, unterschätzt. Aber ich sage euch, dass ich diesen Fehler korrigieren werde. Mein Arm reicht weit, sehr weit…«
    Wir hatten eine Erklärung vom Spuk bekommen. Er würde kaum noch etwas hinzufügen. Dass diese Laura eine Spionin des Spuks war, das musste ich erst verdauen, aber mir war auch klar, dass das Ende noch nicht erreicht war.
    Der Spuk zog sich zurück. Die schwarze Wolke bewegte sich. Und das nicht nur außen, wo sie allmählich zerfaserte. Auch das Innere löste sich auf, und so
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher