Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1622 - Sie kamen aus der Totenwelt

1622 - Sie kamen aus der Totenwelt

Titel: 1622 - Sie kamen aus der Totenwelt
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
biegsamen Ruten bestand und mit seinen dicken Kissen der bequemste Platz im Haus war.
    Man konnte in ihm sitzen, aber auch liegen, und der Mann entschied sich für die zweite Variante.
    Er kippte seinen Körper langsam nach hinten. Es tat ihm gut, sein wohliges Aufstöhnen zeugte davon.
    Seine Freunde blieben bei ihm. Sie saßen nach wie vor auf seinen Schultern.
    Fabricius kannte das Spiel. Es würde sein wie immer. Er musste sich nur in eine entsprechende Lage begeben, dann war alles klar.
    Er schloss die Augen.
    Es war eine Art Trance, in die er hineinglitt. Er wollte die normale Welt vergessen und für eine andere bereit sein, damit er die Botschaften hörte. Und die würden ihm durch seine Freunde übermittelt werden.
    Fabricius lag ruhig da. Man hätte ihn mit einem Toten verwechseln können, so starr war er geworden. Es war nicht mal zu sehen, dass er atmete. Er ließ alles über sich ergehen, denn er wusste, dass jetzt die anderen an der Reihe waren…
    ***
    Es gab keinen Spielraum mehr für die Zeit. Die war für ihn nicht mehr vorhanden. Er gehörte zu den wenigen Menschen, die es mithilfe der Vögel schafften, mit einer anderen Welt Kontakt aufzunehmen. Er wollte, dass sie ihm aus der Totenwelt berichteten, und da gab es ein Problem, das er lösen musste.
    Es ging um einen Mann namens Todd Hayes. Er gehörte zu den Bergfreunden. Wie die anderen drei Männer hatte auch er sich mit dem Mann auf dem Berg angefreundet, aber er hatte dann nicht so reagiert, wie Fabricius es sich vorgestellt hatte. Er wollte das, was er erfahren hatte, nicht für sich behalten, sondern publik machen, und das konnte Fabricius nicht zulassen.
    Deshalb hatte er ihm die Raben bis in seine Heimat geschickt, um ihn für immer zum Schweigen zu bringen.
    Ob die Raben es geschafft hatten, das wollte er jetzt erfahren. Er hatte mehrere Tiere geschickt, aber bisher waren nur zwei von ihnen zu ihm zurückgekehrt, und das bereitete ihm Sorgen.
    Ein Tier hatte er auch dorthin geschickt, wo die Mutter des einen toten Bergsteigers lebte. Der Vogel sollte ihr die Nachricht überbringen, dass es ihrem Sohn gut ging, und er hatte sogar eine entsprechenden Botschaft mit auf den Weg bekommen.
    Was hatten die zurückgekehrten Tiere ihm zu berichten?
    Er war kein Dr. Doolittle, der mit den Tieren sprach, aber verstehen konnte er sie, weil er mit ihnen auf einer anderen Ebene kommunizierte.
    Auf einer geistigen.
    Er hörte sie.
    Es waren keine normalen Worte, die ihn erreichten. Die Botschaft klang anders. Fabricius war blind, doch durch die Kraft der beiden Raben veränderte sich dies.
    Er sah!
    Es war nicht die Umgebung, die sich seinem Blick öffnete, es war etwas anderes. Für ihn wurden Stimmungen sichtbar, und die drückten sich nicht in Worten aus, sondern in Farben, die vor seinen blinden Augen erschienen.
    Zumindest nahm er das an.
    Es waren keine hellen und freundlichen Farben. Fabricius sah ein tiefes Grau bis hin zum Schwarz, und das war für ihn die Farbe des Todes.
    Es hatte nicht geklappt. Nicht so, wie er es sich vorgestellt hatte. Seinen Freunden musste etwas zugestoßen sein, nicht allen, in seinem Fall aber den wichtigen.
    Die Farben blieben. Und zwischen ihnen tauchten andere Botschaften auf.
    Es hatte nicht geklappt. Einige Raben hatten ihr Leben verloren. Selbst die Macht des Berges hatte ihnen nicht helfen können. Sie waren in einen mörderischen Strudel geraten, aus dem sie sich nicht mehr hatten befreien können.
    Die Gefahr hatte sie vernichtet…
    Fabricius erlebte eine neue Botschaft, die sich wiederum aus Gefühlen zusammensetzte und ihm ein klares Bild schufen.
    Ohne zu sehen, wusste er Bescheid. Die Gefahr blieb nicht im Hintergrund. Sie war dabei, sich ihm zu nähern, und dabei spielte die Entfernung keine Rolle.
    Ihm wurde bewusst, dass seine Vögel auf einen tödlichen Widerstand gestoßen waren und nicht alle zurückkehren würden. Einige waren noch gekommen. Er hörte ihr Krächzen draußen. Durch die offene Tür wehten die Laute in sein Haus.
    Allmählich ebbte die Botschaft ab. Die Farben lösten sich auf. An seinen Schultern spürte er ein Zucken, als sich die beiden Raben abstießen und wegflogen.
    Sie ließen Fabricius allein zurück, und er war nicht böse darum. In seinem Sessel blieb er liegen, den Kopf voller Gedanken, die nicht eben fröhlich waren. Für ihn stand fest, dass die gute Zeit vorbei war. Die letzte Aktion war schiefgegangen.
    Er sagte nichts, obwohl sich seine Lippen bewegten. Etwas war
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher