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1615 - Jaobouramas Opfergang

Titel: 1615 - Jaobouramas Opfergang
Autoren: Unbekannt
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Bedeutung dessen erkennen, was bevorstand. „Ich weiß jetzt, warum ihr das tut und was die Vorbereitungen in den Sonnenstationen bedeuten", sang Shanorathemas. „Bin ich wirklich der einzige Jugendliche, der es erkannt hat?"
    „Nein", erhielt er zur Antwort. „Aber du bist der Erbe von Heleomesharan und deshalb besonders der Neugier Coushemohs und aller Sriin ausgesetzt. Wir wollen verhindern, daß unser Plan zunichte gemacht wird."
    „So soll es sein", entschied der Metallsänger und entlockte seinen Mundzangen mehrere Akkorde der Heiterkeit.
    Shanorathemas begann, innerlich Abschied von seiner Heimatwelt zu nehmen.
     
    *
     
    „Das ist der pure Wahnsinn. Grandios und fabulös ist das. Wie macht ihr das alles bloß?"
    Beauloshair und Manobashetan gaben Coushemoh keine Antwort. Sie ruhten mit ihren Körpern am vorderen Ende der Ebene. Die Plattform aus purer Energie hing mitten im Leerraum zwischen Occreshija und Occre. Zweihunderttausend Sriin hatten sich auf ihr versammelt, Arcoana hingegen waren keine fünfzig anwesend. Die meisten befanden sich in den Schiffen jenseits der Sonne. Sie wollten das Schauspiel aus nächster Nähe erleben. In den übrigen Sonnensystemen waren Plattformen von ähnlicher Größe errichtet worden. „Wir bewundern euch, wir Heben euch", fuhr Coushemoh fort. „Ihr habt etwas geschaffen, was euch in diesen wenigen Jahren kein anderer nachgemacht hätte. Ihr baut eine riesige Vernetzungsanlage, die alle dreiundsiebzig Sonnensysteme synchron schaltet. Mensch, Beau, bist du dir im klaren darüber, was das bedeutet? Ihr seid nicht mehr auf eure Raumschiffe angewiesen. Ihr könnt euch in Nullzeit vom einem Planeten zum anderen bewegen, egal zu welchem der Sonnensysteme er gehört. Ihr bringt auf technischem Weg das fertig, was uns von Natur aus gegeben ist. Uns ist es in den Schoß gefallen, ihr aber habt es euch erarbeitet. Begreift ihr endlich, was es bedeutet?"
    Das Gesicht des Sriin zerfloß beinahe vor Rührung. Die Gesichtsmuskulatur zuckte vor Ergriffenheit, und Coushemoh begann leicht zu stottern. Dann jedoch faßte er sich wieder. „He Leo", fuhr er fort. „Ich hoffe, du hörst mir von irgendwo da draußen jenseits des Schirms zu.
    Wie lange ist es her, daß du Bestandteil der morphogenetischen Felder des Alls wurdest?
    Achtzehn Jahre schon. Schade, daß du es jetzt nicht erlebst, alter Junge. Es wäre auch dein Triumph.
    Ihr da, die ihr mich herbegleitet habt, falls es einer von euch noch nicht weiß: Leo war der erste Arcoana, dem ich begegnet bin. Damals habe ich ihm prophezeit, daß sein Volk einst zu strahlenden Sternen des Alls aufsteigen würde. Jetzt ist es soweit. Unsere Mission ist von Erfolg gekrönt. Wir konnten den Arcoana helfen, die Ängste zu überwinden. Wir befreien sie von der Psychose, die ihre eigene Vergangenheit ihnen auferlegte. Sie sind jetzt frei und haben eine glanzvolle Zukunft vor sich."
    „Noch zweihundert Atemzüge bis zum Nullpunkt", kam die Stimme aus der fünften Tasche der Leubans der Arcoana. Gleichzeitig tauchte hoch über der Ebene eines der Schiffe auf und senkte sich herab. „Der Metallsänger ist an Bord", meldete der Berichterstatter. „Alle Planeten der dreiundsiebzig Sonnen haben sich geleert. Die letzten Raumstationen beendeten ihre Beschleunigungsphasen und treffen am Standort der Flotten ein."
    „Wunderbar!" rief Coushemoh laut. „Keiner will sich das Schauspiel entgehen lassen. Laßt euch beglückwünschen. Beau, es ist schade, daß Bolo gerade anderswo beschäftigt ist. Er würde sich mit uns freuen. Bist du ganz sicher, daß in der Schaltstation über Ishterbane alles in Ordnung ist?
    Ishterbane ist einer solchen Station und Funktion würdig, denn dort hat man zuerst erkannt, daß der Weg in die Zukunft über die Rückbesinnung auf die Umsetzung eurer Rechnungen in Technik führen muß."
    „Ich kann dich beruhigen, es ist dort alles in Ordnung", sang Beauloshair. Er war müde und ließ sich von Manobashetan stützen. „Wir bleiben in Verbindung, Coush. Aber ich werde euch bald verlassen. Mein Platz ist dort oben im Kommandoschiff bei Shanorathemas, dem Metallsänger. Er ist eine der herausragenden Begabungen in unserem Volk, und ich sage ihm eine große Zukunft voraus. Nicht heute oder morgen, aber irgendwann in der Zukunft."
    „Hundert Atemzüge bis zum Nullpunkt", meldete das Gerät in seiner fünften Tasche. „Letzte Meldung bei fünfzig."
    „Ich habe immer gewußt, daß wir auf ihn ein besonderes Auge haben
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