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1610 - Knochen-Lady

1610 - Knochen-Lady

Titel: 1610 - Knochen-Lady
Autoren: Jason Dark
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finde ich die von Rick de Soto?«
    »Moment«, sagte er und holte einen Schlüsselbund, der sich in einem kleinen Kasten an der Wand befand. Er zählte die Schlüssel ab, fand den richtigen und öffnete die Lade des Schranks, die er mir offen präsentierte. »Bitte sehr.«
    Ich schaute hinein. Die Kleidung interessierte mich nicht. Mir ging es um etwas anderes. Ich wollte den Wohnungsschlüssel des Mannes finden.
    Er hatte ihn bestimmt bei sich getragen.
    Ich fand eine schmale Brieftasche, unter der ein ebenfalls schmales Schlüsseletui lag.
    »Da ist es ja.« Ich klappte es auf und schaute auf drei normale Schlüssel. Da ich in der Brieftasche außer Geld auch einen Ausweis fand, den Führerschein, war mir auch seine Adresse bekannt. Er wohnte im Londoner Norden, in der Nähe von Paddington.
    »Zufrieden?«, fragte O’Connor.
    »Jetzt schon.«
    Der Mann hatte noch etwas auf dem Herzen und sprach es nach einigem Zögern aus. »Was ist denn jetzt mit Rick de Soto? Sollen wir ihn wirklich hier bei uns behalten?«
    »Ja, Mr. O’Connor. Auf der Krankenstation. Sorgen Sie bitte dafür, dass er fixiert wird.«
    »Natürlich. Alles klar.«
    »Dann dürfen Sie mich jetzt bis zur Tür begleiten.«
    »Gern.«
    Es schneite noch immer. Aber das war ja nichts Neues. Bevor wir uns verabschiedeten, kam O’Connor noch mal auf diese Stimme zu sprechen.
    »Glauben Sie wirklich daran, dass de Soto von einer fremden Stimme zu seiner Tat veranlasst wurde?«
    »Ja, das glaube ich.«
    Er war zunächst mal sprachlos. Dann fragte er: »Und die Erklärung?«
    Ich lächelte ihn an. »Die, Mr. O’Connor, werde ich mir anschließend suchen…«
    ***
    Da mein Rover beim Yard stand, fuhr ich mit der Tube wieder zurück.
    Nachdem ich aus dem Untergrund in die Höhe gestiegen war, packte mich die kalte Luft, und vor meinen Augen tanzten die Flocken.
    Die paar Schritte zu Fuß hatte ich schnell hinter mich gebracht und war dann froh, wieder in meinem einigermaßen warmen Büro zu sitzen. Das Vorzimmer war verwaist. Wo Glenda sich herumtrieb, wusste ich nicht, aber es sah nicht danach aus, dass sie schon Feierabend gemacht hatte.
    Ich hatte kaum hinter dem Schreibtisch Platz genommen, da griff ich schon zum Hörer und rief bei den Conollys an.
    Bill meldete sich, und seine Stimme klang so, als hätte er bereits auf meinen Anruf gewartet.
    »He, John. Hast du etwas herausgefunden oder haben wir nur die Pferde scheu gemacht?«
    »Das nicht, Bill.«
    »Dann gibt es Hoffnung?«
    Ich musste lachen. »Ob ich das als Hoffnung bezeichnen würde, weiß ich nicht. Aber ich kann dir sagen, dass Johnny sich nicht geirrt hat. Dieser Rick de Soto ist nicht normal. Er wollte auch mich umbringen und sich selbst ebenfalls, aber das habe ich stoppen können.«
    »Super. Gibt es sonst noch etwas?«
    »Ja. Johnny wurde angegriffen, nachdem der Mann die Stimme gehört hat. Bei mir war es ebenso. Er hat offenbar den Befehl bekommen. Nur weiß ich nicht, wer ihm den gegeben hat, und genau das will ich herausfinden.«
    »Ich auch.«
    Ich wusste, dass Bill versuchen würde, sich reinzuhängen. Im Prinzip hatte ich auch nichts dagegen, aber den ersten Schritt wollte ich schon allein hinter mich bringen.
    Bill knurrte zwar, wollte aber wissen, was ich genau vorhatte.
    »Ich werde mich in der Wohnung dieses Rick de Soto umschauen. Irgendwo muss es eine Spur geben.«
    »Das stimmt. Und du sagst mir Bescheid, wenn du etwas gefunden hast?«
    »Das verspreche ich dir.«
    Bill fragte weiter: »Wo musst du denn jetzt hin?«
    »Rauf nach Paddington.«
    »Dann viel Spaß.«
    »Danke, ich melde mich wieder.«
    Es kam noch mal auf de Soto zu sprechen und fragte: »Hat er wirklich nicht gesagt, wer ihm den Befehl gegeben hat?«
    »So ist es.«
    »Das ist Mist. Aber du bist der Meinung, dass es inzwischen ein Fall für dich geworden ist.«
    »Ja, der Meinung bin ich.«
    »Okay, dann drücke ich dir die Daumen.«
    »Danke.«
    Ich legte auf und schaute zum Fenster hin. Es rieselte noch immer.
    Allerdings waren die Flocken nicht mehr so dick. Sie sahen wässriger aus. Es bestand durchaus die Möglichkeit, dass sie zumindest hier in der wärmeren Stadt in Regen übergingen.
    Egal wie, es gab wohl keinen Bewohner hier in London, der nicht den Frühling herbeisehnte und damit auch den Sonnenschein.
    Eine Nachricht hinterließ ich nicht. Suko wollte ich auch zu Hause lassen.
    Ich machte mich auf den Weg nach Paddington, einem Londoner Stadtteil, der durch einen Roman von Agatha Christie
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