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1598 - Allein unter Zombies

1598 - Allein unter Zombies

Titel: 1598 - Allein unter Zombies
Autoren: Jason Dark
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Kehle.
    Wir gaben ihm keine Antwort. Der Abt schüttelte den Kopf. Damit bewies er, dass er damit nicht einverstanden war. So dachten Voltaire und ich natürlich auch.
    »Mir müssen etwas tun«, sagte der Kommissar.
    Niemand machte einen Vorschlag, bis ich sprach.
    »Emilio kennt die Zombies. Ihm vertrauen sie. Ich kann mir vorstellen, dass sie im Ort ausgeschwärmt sind. Sie gehorchen jetzt nur noch ihrem Trieb. Es ist niemand bei ihnen, der sie davon abhalten kann. Und irgendwann werden sie es schaffen, in die Häuser einzudringen. Bevor es das böse Erwachen für die Dorfbewohner gibt, müssen wir uns etwas einfallen lassen.«
    Voltaire schlug mit der flachen Hand auf den Tisch.
    »Wir werden sie jagen!«
    Das hörte sich zwar stark an, aber ich hatte meine Bedenken.
    »Du darfst sie nicht unterschätzen…«
    Er fiel mir ins Wort. »Du hast es doch vorgemacht, John. Eine Kugel, und das ist es gewesen.«
    »Richtig.«
    »Na bitte.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Ich kann dich ja verstehen, aber so einfach ist das nicht. Ich schieße mit geweihten Silberkugeln. In deiner Waffe steckt normale Munition. Das ist ein gravierender Unterschied, das kannst du mir glauben. Mit deinen Geschossen kannst du sie nicht ausschalten.«
    Der Abt stieß mich an. »Bitte, eine Sache, Monsieur Sinclair. Was haben Sie gesagt?« Seine Augen verengten sich leicht. »Sie schießen mit geweihten Silberkugeln?«
    »Das ist in der Tat so.«
    Er holte tief Luft und richtete sich dabei auf, bis er kerzengerade saß.
    »Dann - dann ist es kein Zufall gewesen, dass Sie hier aufgetaucht sind?«
    »Genau. Es ist mein Beruf, mich mit Vorgängen zu beschäftigen, die außerhalb des menschlichen Fassungsvermögens liegen.« So behutsam formulierte ich die Antwort. »Ich weiß, dass es Vorgänge auf dieser Welt gibt, die besser nicht an die Öffentlichkeit gelangen, weil unbekannte Mächte und Kräfte dahinter stehen und…«
    »Man nennt ihn auch den Geisterjäger«, sagte Voltaire.
    Jetzt weiteten sich die Augen des Abts.
    »Ist das wahr?«, flüsterte er. »Nennt man Sie wirklich so?«
    »Ja, Freunde gaben mir den Namen.«
    Der Abt fragte nicht mehr weiter. Er schaute mich beinahe ehrfurchtsvoll an und rutschte ein wenig auf seinem Stuhl hin und her.
    »Sind es nur die geweihten Silberkugeln, auf die Sie sich verlassen?«
    »Nein, ich habe auch noch einen besonderen Schutz, den man auch als eine Waffe bezeichnen kann.«
    »Und was ist das?«
    »Ein Kreuz.«
    Ich wollte es nicht zeigen, doch der Abt ließ mir keine Ruhe.
    »Bitte, ich möchte es sehen. Auch ich besitze ein Kreuz, aber ich denke nicht, dass es mit dem Ihren mithalten kann.«
    Ich war schon dabei, es hervorzuholen, um es dem Abt zu zeigen, als sich Emilio meldete.
    Der Junge Mönch schüttelte den Kopf. Er wich auch vor mir zurück, als hätte ich die Pest an mir. Seine Augen funkelten, was recht ungewöhnlich war. Ich hatte den Eindruck, einen blauen Schimmer darin zu sehen, konnte mich aber auch täuschen.
    »Was ist los mit dir, Emilio?«, fragte der Abt besorgt.
    Emilio schluckte. Er warf den Kopf von einer Seite zur anderen.
    »Ich möchte hier nicht länger bleiben.«
    »Aber hier bist du geschützt.«
    »Ja, das weiß ich. Das brauche ich aber nicht. Wirklich nicht. Ich muss gehen.«
    »Und was hast du vor?«
    »Sie sind jetzt frei. Sie haben sich hier im Ort verteilt. Ich muss sie zurückholen. Ich werde sie suchen und finden. Dann können wir gemeinsam die Gefahr bannen.«
    Er sprang von seinem Stuhl hoch und lief auf die Tür zu. Dabei geriet er in den Widerschein des Kaminfeuers, das seine Gestalt für einen Moment rötlich umhüllte.
    »Emilio!«, rief der Abt.
    Der junge Mönch gehorchte nicht. Er tat, was er tun musste. Heftig riss er die Tür auf und katapultierte sich förmlich über die Schwelle.
    Sekunden später war er verschwunden.
    Der alte Abt sprang auf. Es sah aus, als ob er Emilio nachlaufen wollte.
    Ich ließ es nicht zu und griff nach seinem rechten Arm.
    »Nein, lassen Sie ihn.«
    »Warum? Emilio ist nicht mehr…«
    »Lassen Sie ihn«, wiederholte ich. »Es ist möglicherweise besser so. Emilio kennt sich aus. Nur er ist in der Lage, die Zombies zusammenzuholen. Sie haben sein Vertrauen und er hat das ihre.«
    »Und was wird er dann tun?«
    »Ich weiß es noch nicht. Aber wir werden ihn finden. Wir können ihm ruhig Zeit geben.«
    »Ob das richtig ist?«, fragte Voltaire.
    »Ich weiß es nicht genau«, sagte ich. »Aber ich habe keine Lust, durch das Dorf
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